VOR DEM DUELL GEGEN BERLIN – MARTIN STRANZL FEHLT WEITERHIN
»Wir müssen unbedingt gewinnen«
04.12.2014 16:46 von Andreas Plum

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge will Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga im Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin (Samstag, 15.30 Uhr) endlich wieder etwas Zählbares ergattern. Und das wird auch nötig sein, um in der Tabelle nicht weiter nach unten zu rutschen. Borussias Trainer Lucien Favre muss dabei weiterhin auf Martin Stranzl verzichten. Raffael ist indes noch mit einem Fragezeichen behaftet.

Mal keine „Englische Woche“ bei Borussia Mönchengladbach. Das gab es in den letzten Wochen schließlich nicht allzu oft. Und die nächste wirft bereits ihre Schatten voraus. In der nächsten Woche gibt es wieder diesen Donnerstag-Sonntag-Rhythmus. Erst in der Europa League gegen den FC Zürich, dann sonntags bei Bayer Leverkusen. Noch nie konnten die Borussen ein Spiel nach einem internationalem Auftritt gewinnen (5 Unentschieden, 2 Niederlagen).

Auf der anderen Seite gab es in den sechs Ligaspielen ohne vorherige Europa-League-Einsätze fünf Siege. Natürlich hätte keiner etwas dagegen, wenn diese Serie am kommenden Wochenende weiter ausgebaut wird. Und das wäre sowohl für die Moral als auch nicht zuletzt vor allem für die Tabelle gut. Denn mit einem Erfolgserlebnis könnte man das Pendel kurz vor Weihnachten wieder in eine positive Richtung ausschlagen lassen.

»Auf alle Situationen vorbereiten«

Doch da gibt es dann den Club aus der Bundeshauptstadt, der erpicht sein wird, den Borussen diesen Plan gründlich zu vermasseln. Wenngleich die Truppe von Ex-Borusse Jos Luhukay auf fremden Platze erst einmal gewinnen konnte und bereits 13 Gegentreffer kassierte, so ist auch gegen die ‚Alte Dame’ Vorsicht geboten, wie Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Donnertag untermauerte. »Es wird ein hartes Stück Arbeit gegen einen guten Gegner«, war sich der Schweizer sicher und warnte: »Sie sind sehr gefährlich beim Pressing, gut am Mann und nach der Balleroberung sehr gefährlich«.

Doch sowieso legt der Fußball-Lehrer den Fokus lieber auf die Dinge, die er beeinflussen kann und hat stets einen Machtplan in der Tasche. Generell und somit auch für das Spiel gegen die Hertha gilt: »Wir müssen auf alle Situationen vorberieten«, hob Favre hervor. »Wir werden sehen, ob wir das Spiel machen müssen oder ob wir kontern müssen. Gegen Hoffenheim haben wir zum Beispiel zwei Tore nach Kontern erzielt«.

Stranzl fehlt weiter, Xhaka kehrt zurück, Fragezeichen hinter Raffael

Wie Favre es allerdings taktisch und personell angehen will, seinem Ex-Club ein Bein zu stellen, behielt er wie gewohnt für sich. Sie kennen mich, grinste der Schweizer in Beantwortung der Frage eines Journalisten, ob denn Granit Xhaka in die Startformation zurückkehrt. Fest steht aber, dass der Mittelfeldmann seine Gelb-Rot-Sperre abgesessen hat und somit wieder zur Verfügung steht.

Und die Chancen scheinen jedenfalls nicht allzu schlecht, dass Favre seinen gut aufgelegten Landsmann auch wieder aufbietet. »Gegen Villarreal hat Granit ein super Tor gemacht. Das war sehr wichtig. Er hat große Fortschritte gemacht. Er ist auch am Ball ruhiger geworden, geht mit nach vorne und verteidigt sehr gut. In dieser Saison macht er es hervorragend«., lobte Favre, hob aber auch den Finger: »Aber er ist erst 22 Jahre jung und weiß, dass er weiter hart abreiten muss. Das will er auch«.

In einem anderen Bezug aktuell hart arbeiten macht auch Martin Stranzl – nämlich an seinem Comeback. Der Routinier befindet sich nach seiner Überdehnung im vorderen Oberschenkel weiterhin im individuellen Training und wird somit definitiv auch gegen Berlin nicht zur Verfügung stehen. Bleibt abzuwarten, wer den Österreicher gegen den Hauptstadtclub vertritt. Roel Brouwers hat dies in den letzten beiden Spielen getan und dürfte erster Anwärter auf die Vertretung sein.

»Hinten wieder stabil stehen und Chancen nutzen«

Und während Thorben Marx aufgrund von Achillessehnenproblemen und Mahmoud Dahoud wegen eines Sehnenteilrisses im Oberschenkel ebenso nicht zur Verfügung stehen, so bleibt ein Einsatz bei Raffael noch abzuwarten. Der Brasilianer hatte in Wolfsburg einen Schlag abbekommen und musste deshalb zuletzt kürzer treten. Am Donnerstag konnte der Angreifer zumindest aber schon wieder individuell trainieren. »Mal sehen«, hielt sich Favre noch bedeckt, sendete gleichzeitig aber auch zuversichtliche Signale. »Heute sah es bei ihm aber schon besser aus«.

Apropos besser. Vor allem in Sachen Chancenverwertung und müssen die Borussen wieder besser und effizienter werden, um den leichten Abwärtstrend stoppen zu können. »Wir hatten vorne einfach zu wenig Durchschlagskraft, traf André Hahn im Interview mit dem Lokalsender Radio 90,1 den Nagel auf den Kopf. »Das müssen wir wieder ändern. Wir müssen unsere Chancen nutzen und hinten wieder stabil stehen. So lange hinten die Null steht, können wir vorne immer was machen«.

»Wir müssen unbedingt gewinnen«

»Wir brauchen auch mal wieder Glück. Aber das kann man sich erarbeiten. Da müssen wir einfach hart arbeiten, dranbleiben und weitermachen«, so der Flügelspieler weiter. »Dann bekommen wir das Glück auch wieder auf unsere Seite«.

Davon ab weiß auch André Hahn um die Wichtigkeit dieser Partie und gibt somit die Marschrichtung vor: »Wir müssen unbedingt gewinnen, das wissen wir. Dafür werden wir uns voll reinhauen«, verspricht Hahn. »Und ich bin mir sicher, dass da auch nicht viel schiefgeht. Wir werden gegen Berlin gewinnen!« Dann auf geht’s... horse

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