Auswärts punkten

Nach zwei Gastspielen bei den Topteams der Bundesliga reist Borussia Mönchengladbach an diesem Wochenende nach Sinsheim, wo es gegen ein Team aus der Kategorie „Augenhöhe“ geht. Allerdings war Hoffenheim bislang kein guter Gastgeber für die Fohlenelf.

Die Statistik ist beängstigend. Sieben Pflichtspiele gab es in der kurzen gemeinsamen Geschichte von 1899 Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach, die im Kraichgau ausgetragen wurden. Borussia gewann kein einziges. Und in der Gesamtbilanz hat Hoffenheim gegen keinen anderen Klub in der Bundesliga so viele Siege eingefahren, wie gegen den VfL. Kein Wunder, dass man in Hoffenheim die Fohlenelf berechtigterweise zum „Lieblingsgegner“ erklärt.

Tatsächlich waren die Auftritte der Gladbacher in Hoffenheim durchweg übel. Nicht nur deswegen hatte sich ein Großteil der Borussen-Schar in der vergangenen Saison (zu früh) gefreut, dass Hoffenheim in die Zweitklassigkeit purzelt. Es kam bekanntlich anders – ein Gruß geht nach Dortmund - und so „darf“ Borussia am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr) auch in der neuen Saison in Sinsheim antreten.

Nach den teils chaotischen Irrungen und Wirrungen hat man in Hoffenheim mit Trainer Gisdol eine Vollbremsung vollführt und – dank der finanziellen Möglichkeiten – ohne Rücksicht auf Verluste einen Neustart durchgezogen. So präsentiert sich 1899 in dieser Saison, der herben Klatsche in Stuttgart zum Trotz, als ambitioniertes und gut aufspielendes Team mit interessanten Perspektiven.

Für Borussia wird es also nicht einfach, die ungeliebte Dienstreise in den Kraichgau mit drei Punkten im Gepäck zu beenden. Zumindest kann Lucien Favre auf einen kompletten Kader zurückgreifen. Die Nationalspieler sind gesund zurück am Niederrhein, die Wehwehchen unter der Woche (ter Stegen, Kramer) sind auskuriert.

So spricht einiges dafür, dass Favre auch im fünften Spiel die unveränderte Elf ins Rennen schicken wird. Im dritten Anlauf auf fremden Plätzen soll nun auch etwas Zählbares geholt werden. Nachdem sich die Borussia bislang (ergebnistechnisch erfolglos) mit den Schwergewichten Bayern München und Bayer Leverkusen messen musste, gehört Hoffenheim zur Kategorie „machbar“.

Und wenn die Mannschaft dem Gegner nicht so viel anbietet wie noch in Leverkusen, sollte die Schreckensbilanz in Hoffenheim am Sonntagabend ein gutes Stück besser aussehen.

torfabrik.de



Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!