Gladbach: Sommer wird spielen daumenhoch

Schubert vs. Klinsmann: "Johnson hat Top-Einstellung"

Bei Borussia Mönchengladbach zeichnet sich vor dem Spiel in Frankfurt zumindest eine leichte Entspannung in der Verletztenmisere ab. Yann Sommer kann am Samstag spielen. Auch bei Granit Xhaka und Fabian Johnson besteht Hoffnung. Marvin Schulz (grippaler Infekt) hingegen fehlt. Das teilte Trainer Andre Schubert am Donnerstag auf der turnusmäßigen Pressekonferenz mit und sprang dabei seinem US-Nationalspieler im Streit mit Klinsmann demonstrativ zur Seite.

Yann Sommer hat grünes Licht für einen Einsatz bei der Eintracht erhalten. "Sommer wird spielen, die Maske bedeutet kein Problem für ihn", stellte Schubert klar. Am Mittwoch hatte der Torhüter nach dem gegen Manchester City erlittenen Nasenbeinbruch mit einer Spezialmaske am Gladbacher Training teilgenommen und sich anschließend einsatzbereit gemeldet. Da auch Schubert keine Bedenken hegt, löst Borussias Nummer eins wieder Tobias Sippel ab, der beim 2:0 gegen Wolfsburg zwischen den Pfosten stand. Offen ist noch, ob auch Granit Xhaka (Riss eines Außenbandes im Sprunggelenk) und Fabian Johnson (Oberschenkelprobleme) in der ersten Elf auftauchen werden. Schubert will beide Kandidaten keinesfalls abschreiben. Bei Xhaka sei es "nicht so dramatisch", berichtete der Coach, "Granit hat einen kleinen Riss des Außenbandes, das hatte er vor einem Jahr schon einmal. Grundsätzlich steht einem Einsatz nichts im Wege." Voraussetzung sei aber, "dass er es vom Schmerzempfinden hinbekommt", so Schubert weiter, "und er sich mit Tape wohlfühlt und damit spielen kann." Eine Entscheidung wird frühestens am morgigen Freitag getroffen.

Auch bei Fabian Johnson könnte es bis morgen dauern, bis endgültig feststeht, ob er in Hessen dabei ist. Allerdings sieht es beim US-Amerikaner noch ein bisschen besser aus. "Ich gehe davon aus, dass es reicht", betonte Schubert.

Schubert will keinen Kontakt zu Klinsmann daumenhoch


Johnson hatte in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen gesorgt, weil er - verletzt oder nicht - von US-Coach Jürgen Klinsmann ("Ich habe harte Worte mit ihm gewechselt und ihm gesagt, dass er seine Einstellung zum Team überdenken soll.") vorzeitig nach Hause geschickt wurde. Schubert sprang jetzt seinem Schützling zur Seite und widersprach der Klinsmannschen (Einstellungs-)Kritik in aller Deutlichkeit. "Alles, was da geschrieben wurde, kann ich nicht bestätigen. Ich habe Fabian als einen Profi kennengelernt, der eine Top-Einstellung hat gegenüber der Mannschaft, gegenüber seinem Job, gegenüber seiner Gesundheit, und der diese Verantwortung sehr gut trägt", unterstrich Schubert und rief in Erinnerung, dass Johnson erst vor kurzem nach einem Muskelfaserriss fast ohne Training der Mannschaft geholfen habe. Schubert: "Ich bin froh, dass er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt hat und nach seinem Gefühl entschieden hat zu spielen. Dafür sind wir ihm dankbar." Er werde jedoch keinen Kontakt zu Klinsmann in der Causa Johnson aufnehmen, "die US-Nationalmannschaft ist im Moment nicht so meine größte Baustelle", sagte Schubert mit einem Lächeln.

Die ist schon eher das Duell mit Frankfurt, in dem der Coach seine persönliche Serie auf vier Siege in Folge ausbauen kann. Selbst die aktuell drei Dreier zum Start gelangen vor ihm noch keinem Gladbacher Trainer. Doch der Verweis auf solche Statistiken ruft beim 44-Jährigen nur eine schlagfertige Antwort hervor: "Ich gehe nicht davon aus, dass im Schnitt drei Punkte auf Dauer zu halten sind."

Jan Lustig

kicker.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!