Kölner erweisen sich einen Bärendienst
Dumm und dümmer
von Marc Basten

Das rheinische Derby endete mit einem sportlich verdienten Resultat und hatte dann ein peinliches Nachspiel. Selten wurde Dummheit in solcher Vollendung präsentiert.

Leider ist das rheinische Derby am Karnevalssamstag nicht nur auf die 90 Minuten plus (die wundervolle) Nachspielzeit zu reduzieren. Das, was nach Abpfiff passierte, ist ein Armutszeugnis. Vor allem für für den 1.FC Köln und seine ›Fankultur‹.

Es wird vieles aufzuarbeiten geben. Wie konnte so viel Pyro-Technik bengalo ins Stadion kommen? Wieso waren da mehrere hundert vermummte Kölner, obwohl es ein Maskierungsverbot gab? Wie konnten sie sich vor den Augen der Ordner Zugang zum Platz verschaffen, ohne dass rechtzeitig durch Polizeipräsenz Einhalt geboten wurde?

Derartige Pannen bei einem Hochrisikospiel? Da muss sich Borussia als Veranstalter einige Fragen gefallen lassen. Die Lage war mehrere Minuten komplett außer Kontrolle, was niemals passieren durfte.

Mischung aus Gewaltbereitschaft und Dummheit

Doch natürlich muss ganz intensiv ermittelt werden, was da in der Kölner-Fanszene los ist. Pyrotechnik und verbale Krawallmacher gibt es in jeder Kurve. Aber diese Mischung aus Gewaltbereitschaft und Dummheit ist schon beängstigend. Ganz offensichtlich greifen die internen Ordnungsmechanismen unter den Fans nicht.

Für Außenstehende ist nicht zu erkennen, welcher Gruppierung die ›Platzstürmer‹ angehören. Sicher ist nur, dass sie der gesamten Kölner-Fankultur einen Bärendienst erwiesen haben. Die Konsequenzen für Verein und Anhängerschaft müssen und werden beträchtlich sein. Und wofür? Für einige lächerliche Gestalten, die auf den Platz stürmen, an der Mittellinie plötzlich verschreckt stehen bleiben, um sich schließlich unter dem Gejohle des Publikums vermöbeln zu lassen?

Tränen im Malerkostüm
Fotografen am Spielfeldrand, welche die ›Jagdszenen‹ unmittelbar mit ansahen, wussten später davon zu berichten, dass einige der Jungs in ihren weißen Malerkostümen unter Tränen sadsmilie gefleht hätten, ihnen nicht mehr weh zu tun. Wahrlich echte Kerle .

Die Frage bleibt, warum sich Verein und Fanszene von solchen Figuren in Sippenhaft nehmen lassen. Haben diese Gestalten tatsächlich so eine Macht, dass niemand ihnen Einhalt gebieten kann? Selbst dann nicht, wenn sie sich und damit alle Kölner zum Gespött der Nation machen?

Der FC und seine Anhänger werden für die Geschehnisse empfindlich bestraft werden. Sie sollten die Gelegenheit nutzen, auch intern einen Reinigungsprozess vorzunehmen. Ansonsten ist ihnen wirklich nicht mehr zu helfen.

torfabrik.de

Zuletzt bearbeitet von Fohle4Jever; 15/02/2015 20:10.

Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!