Die Serie hält[/b]



Torschütze Raffael feiert mit den Kollegen das 2:1 gegen Schalke.

Borussia hat gestern ihr fünftes Bundesligaspiel in Folge gewonnen. Der 3:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 wurde allerdings von der Verletzung André Hahns überschattet. Am Mittwochabend geht es im DFB-Pokal erneut gegen die Königsblauen.

Kapitän Granit Xhaka stand den Journalisten in der Mixed Zone Rede und Antwort, als Schalkes Roman Neustädter an ihm vorbeihuschte, kurz abklatschte und sagte: "Wir sehen uns dann am Mittwoch." Das klang so selbstverständlich, als würde Borussia alle drei Tage auf den FC Schalke 04 treffen, dabei ist die Konstellation in dieser Woche durchaus außergewöhnlich. Klar, dass auch die beiden Trainer in der Pressekonferenz darauf angesprochen wurden. Doch Schalkes André Breitenreiter konterte knapp: "Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass wir hier jetzt unsere Taktik für Mittwoch verraten." Da musste auch der Mann im grünen Pullover lachen, der am Sonntag das erste der beiden Duelle gewonnen hatte: Trainer André Schubert und die Fohlenelf haben ihre Erfolgsserie in der Bundesliga fortgesetzt und den fünften Sieg in Folge gefeiert: 3:1 hieß es am Ende gegen die Königsblauen.

[b]Unglücklicher Ausgleich


Borussia begann stark, spielte die Schalker Defensive ein ums andere mal aus. Nach drei Minuten lag der Ball bereits hinter Torhüter Ralf Fährmann in den Maschen, doch das Tor von Lars Stindl zählte nicht, da Granit Xhaka bei der Vorarbeit mit dem Ball im Aus gewesen war. Sechs Minuten später hatte Julian Korb die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Fährmann. Korb deutete hier aber schon an, dass er heute vor allem in der Offensive eine herausragende Rolle spielen sollte. Nach 32 Minuten war er es, der von Dennis Aogo im Strafraum gelegt wurde. Stindl scheiterte mit dem fälligen Elfmeter zwar zunächst am starken Fährmann, konnte den Abpraller aber zur verdienten Führung einköpfen. Dass dann kurz vor der Pause das 1:1 fiel, stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Bezeichnenderweise war es auch kein Schalker, sondern der bis dahin überragend spielende Andreas Christensen, von dessen Fuß das Spielgerät ins eigene Tor prallte. "Wir hätten eigentlich in der ersten Hälfte noch das zweite und dritte Tor machen müssen. Stattdessen haben wir den unglücklichen Ausgleich kassiert", so Schubert.

Rückschlag weggesteckt

Borussia ließ sich von diesem Rückstand allerdings nicht beeindrucken. Schubert gönnte nach einer knappen Stunde dem erneut emsigen Mahmoud Dahoud eine Pause und brachte Havard Nordtveit . "Mo betreibt wahnsinnig viel Aufwand, und das seit Wochen. Wir haben sehr gute Spieler draußen, und Howie hat es gut gemacht, als er reinkam. Er war körperlich ein wenig frischer", sagte Schubert.

Auch wenn die Schalker nun im zweiten Durchgang durch Leroy Sané, Pierre Emile Hojbjerg und Franco di Santo zu Chancen kamen, hatte man nicht das Gefühl, dass Borussia die Kontrolle aus der Hand geben würde. Zumal auch Stindl zwei gute Einschussmögklichkeiten hatte. Als dann Raffael mit einem wunderschönen Freistoß in den linken Winkel das 2:1 erzielt hatte, standen die Zeichen auf Sieg. "Wir haben uns nach einer kleinen Phase der Unruhe nach der Pause wieder ins Spiel zurückgebissen und sind völlig zurecht auch wieder in Führung gegangen", resümierte Borussias Coach.

Der Schlusspunkt dieses rassigen Westschlagers war in Julian Korb einem der Besten auf dem Platz vorenthalten. Raffael hatte den Außenverteidiger schön in Szene gesetzt, und Korb markierte mit einem satten Flachschuss ins lange Eck den Endstand. "Es ist unser Spielgedanke, dass die Außenverteidiger sich immer wieder vorne einschalten, das macht auch Oscar regelmäßig. Und beide erledigen auch ihre Defensivaufgaben sehr gut. So stellen wir uns das vor", lobte Schubert.

Hahn erfolgreich operiert

Die Freude über den Sieg wurde jedoch getrübt. Thema nach Schlusspfiff war bei allen Beteiligten das böse Foul an André Hahn. Denn was in der 80. Minute passiert war, ließ fast allen Fans im mit 54.010 Zuschauern ausverkauften BORUSSIA-PARK den Atem stocken: Schalkes Johannes Geis traf den eingewechselten Hahn so böse am linken Knie, dass sofort klar war: Der Offensivakteur hat sich schwer verletzt. Geis sah zurecht die Rote Karte, Hahn wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus gebracht. Von dort kam dann am späten Abend die bittere Diagnose: Laterale Schienbeinkopffraktur und Riss des Außenmeniskus im linken Knie. Für den 25-Jährigen ist das Fußballjahr damit vorzeitig beendet. "Wir sind in Gedanken bei André. Das überschattet den Sieg natürlich", sagte ein sichtlich bewegter André Schubert. Der Blondschopf versicherte seinen Teamkollegen am Abend per Handyfoto aus dem Krankenhaus, dass er sich so schnell nicht unterkriegen lässt. Bereits am Montag wurde Hahn erfolgreich im Krankenhaus Neuwerk operiert. Der Angreifer wird Borussia dennoch in den kommenden Monaten fehlen.

Wiedersehen am Mittwoch

Auf Grund dieser schweren Verletzung gerät der sportliche Höhenflug der Fohlenelf natürlich etwas in den Hintergrund. Borussia ist mittlerweile auf Rang sieben in der Bundesliga-Tabelle geklettert und hat Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen aufgenommen. "Und alle fünf Siege waren verdient, aber jetzt heißt es weiterzuarbeiten und sich nicht auszuruhen", mahnte Sportdirektor Eberl. "Gegen Schalke war es ein sehr intensives Spiel. Wir haben aber immer die Kontrolle behalten. Die Jungs lassen sich dank des gewachsenen Selbstvertrauens momentan auch durch Rückschläge nicht umwerfen."

Die Fohlenelf ist fulminant in die Schalke-Woche gestartet. Wenn am Mittwochabend (20.30 Uhr) in der Veltins-Arena nun das Pokalspiel zwischen den beiden Kontrahenten steigt, beginnt alles wieder von vorne. "Das ist eine skurrile Situation", so Eberl. "Es wird ein ganz anderes Spiel. Die Schalker wollen die Niederlage sicher wettmachen, auch wenn es ein anderer Wettbewerb ist." Xhaka und Neustädter freuten sich jedenfalls schon gestern auf das baldige Wiedersehen.

borussia.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!