Effektiv und attraktiv

Neun Punkte, 11:2 Tore – Borussias-Heimspiel-Bilanz in der aktuellen Bundesliga-Saison ist makellos. Der gestrige 4:1-Sieg gegen Eintracht Braunschweig stand allerdings für eine kurze Zeit auf der Kippe.

„Ich sehe das Spiel dreigeteilt“, sagte Sportdirektor Max Eberl, der sich mit dem Auftritt des Teams in der ersten Hälfte absolut einverstanden zeigte. „Vor der Pause haben wir ein sehr gutes Heimspiel abgeliefert. Wir hatten bereits in den ersten zehn Minuten zwei hochkarätige Chancen durch Raffael. Braunschweig ist dann dank einer hohen Laufbereitschaft zwar besser ins Spiel gekommen, trotzdem haben wir zwei Chancen genutzt und sind verdient mit einem 2:0 in die Pause gegangen“, befand Eberl. Für die Führung war in Oscar Wendt ein Spieler verantwortlich, der erst durch die Verletzung von Kapitän Filip Daems (muskuläre Probleme in der Hüfte) in der Startelf gerückt war. „Wir sind froh, dass wir so einen ausgeglichenen Kader haben und solche Ausfälle kompensieren können. Oscar hat seine Chance aus meiner Sicht genutzt. Er hat nicht nur ein wunderbares Tor erzielt, sondern auch ein sehr ordentliches Spiel gemacht“, lobte Eberl. Das 2:0 war eine Co-Produktion zweier Neuzugänge: Flanke Max Kruse, Kopfball Raffael. „Die beiden haben sich nahtlos in die Mannschaft eingefügt und bringen ihre Qualität ein, die uns ein wenig gefehlt hat“, sagte Eberl.

„Nach der Pause zu siegessicher“

Von der Offensivqualität des VfL war nach dem Seitenwechsel allerdings zunächst nichts mehr zu sehen. Die Fohlenelf leistete sich eine knapp 20-minütige Schwächephase, die der plötzlich keck aufspielende Aufsteiger durch Mirko Boland zum Anschlusstreffer nutzte. „Vielleicht waren wir zu siegessicher und haben gedacht, mit einem schnellen dritten Tor sei die Messe gelesen. Aber das ist in der Bundesliga gegen keine Mannschaft der Fall. Nach dem 2:1 stand die Partie eine Zeitlang auf des Messers Schneide“, befand Eberl. Beinahe hätte Domi Kumbela sogar den Ausgleich erzielt, doch sein Kopfball flog am Tor vorbei. Diese Szene rüttelte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre wach. Sie legte nun selbst wieder den Vorwärtsgang ein und stellte durch einen von Max Kruse verwandelten Strafstoß den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Mit einem Distanzschuss bereitete Kruse auch noch das 4:1 vor, für das letztlich Raffael per Abstauber verantwortlich war. „Die Jungs haben sich aus dem selbst verschuldeten Loch heraus gekämpft, wieder besser Fußball gespielt und am Ende auch in der Höhe verdient mit 4:1 gewonnen“, bilanzierte Eberl.

Nächste Chance in Augsburg bengalo

Somit ist Borussias Heimbilanz nach wie vor imposant. Ein 3:0 gegen Hannover 96, ein 4:1 gegen Werder Bremen und gestern das 4:1 gegen Eintracht Braunschweig – viel mehr Spektakel kann man den eigenen Anhängern kaum bieten. „In der vergangenen Saison haben wir häufig effektiv gespielt, jetzt kommt die Attraktivität hinzu. Die totale Bereitschaft und Hingabe muss allerdings auch bei einer 2:0-Führung genauso da sein wie bei einem Zwischenstand von 0:0“, legte Eberl nochmals den Finger in die Wunde. Und natürlich gelte es nun, das großes Offensivpotenzial auch einmal in der Fremde abzurufen. „Wenn wir eine gute Rolle in der Liga spielen möchten, müssen wir auch auswärts etwas holen. Dazu haben wir am nächsten Wochenende bei einem schwierigen Gegner, die nächste Chance“, sagte Eberl. Am kommenden Freitag (20.30 Uhr) gastiert Borussia beim FC Augsburg. Die Vorbereitung darauf beginnt am Montagvormittag um 10 Uhr mit dem Start in die neue Trainingswoche. Da die gestrige Begegnung alle Spieler verletzungsfrei überstanden haben, dürfte Trainer Favre fast alle Schützlinge um sich versammeln. Die einzige Ausnahme bildet Filip Daems, bei dem von Tag zu Tag entschieden wird, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.

borussia.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!