Hanke: "Wenn man keine Tore macht, ist man selbst Schuld"

Wolfsburg (RPO). Lucien Favre war sich sicher: "Diese Niederlage war vermeidbar", sagte Borussias Trainer nach dem 1:3 beim VfL Wolfsburg. Seine Mannschaft hatte "ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht", wie Sportdirektor Max Eberl befand. "Aber die drei Wolfsburger Tore machen wir praktisch selbst. Und wenn man vorne die Tore nicht macht, sind das auch Fehler", sagte der Manager.

Kurz: Borussia besiegte sich in der Autostadt, wo sie seit 2003 sieglos ist, selbst. "Das ist ärgerlich, weil wir uns damit im Heimspiel gegen Schalke wieder unter Druck setzen", sagte Eberl. Am Freitag kommt der FC Schalke, es ist ein direktes Duell um die europäischen Plätze. Im Rennen um das internationale Geschäft war die vermeidbare Niederlage in Wolfsburg indes ein erneuter Rückschlag.

Hätten die Borussen in der starken Anfangsphase konsequenter vor dem Tor gearbeitet, wäre es wohl eine andere Geschichte geworden. Doch Havard Nordtveit und Patrick Herrmann scheiterten in den ersten Minuten an Wolfsburgs Torwart Diego. "Wir haben da weitergemacht, wo wir gegen Augsburg aufgehört haben, wir haben richtig aggressiv gespielt und Wolfsburg unter Druck gesetzt", sagte Mike Hanke, der wieder mit Peniel Mlapa das Angriffsduo bildete. "Aber wenn man vorne keine Tore macht und dann blöde Gegentore bekommt, ist man selbst schuld", sagte Mike Hanke.

Brouwers mit Pech

Beim 0:1 lenkte Roel Brouwers eine Hereingabe von Maximilian Arnold ins eigene Tor (34.) – Borussia lag zur Pause hinten. Nach Peniel Mlapas Ausgleich, bei dem der Gladbacher nach einem schönen Arango-Pass traf (52.), ließ Torwart Marc-André ter Stegen einen Schuss von Ivica Olic durch die Beine rutschen zum 1:2. "Das war mein Fehler", gestand der Torwart.Vor dem 1:3 verlor Patrick Herrmann den Ball, den Konter vollendete der starke Diego zum 3:1 (75.).

Diego war es auch, der den Borussen viele Probleme bereitete. "Er hat es überragend gemacht, wir haben ihn schlecht verteidigt", sagte der frühere Wolfsburger Hanke, der jetzt von Wolfsburgs Fans beschimpft und ausgepfiffen wurde. Nach dem dritten Gegentor resignierten die Borussen, trotz massivem Offensivpersonals: Lucien Favre brachte mit Branimir Hrgota, Luuk de Jong und Amin Younes drei frische Leute für die Schlussoffensive. Die fiel aber viel zu harmlos aus, um Wolfsburg noch zu gefährden.
"Ich habe trotz der Niederlage einige positive Sachen gesehen. Aber wir machen viele Fehler, die sich wiederholen. Das ist mühsam", sagte Lucien Favre.

"Zwei, drei Spieler haben zu kompliziert gespielt. Wir müssen einfacher spielen und dürfen nach dem 1:1 nicht so hektisch werden. Es gab falsche Bewegungen und Fehler bei der Ballannahme – dann funktioniert unser Spiel nicht mehr", monierte Favre.

Trotz der erneuten Niederlage und des schweren Restprogramms – gegen Schalke, in Mainz, dann kommen die Bayern – geben die Borussen die Hoffnung auf die nächste Europatour nicht auf. "Wir sind noch immer dabei. Wir werden alles dafür tun, in den Prestigeduellen gegen Schalke und Bayern sowie in Mainz die nötigen Punkte zu holen und dann zu feiern", sagte Max Eberl. Wenn es so kommen soll, gilt aber wohl für die Gladbacher: verlieren verboten. "Sieben Punkte müssen wir wohl noch holen", vermutet Peniel Mlapa, der sich über sein Tor nicht so recht freuen konnte.

rp-online.de

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