ENGLISCHE WOCHE’ ZU BEGINN – OHNE HAHN NACH STUTTGART
»Wir müssen schnell bereit sein«

29.01.2015 13:51 von Andreas Plum

Am kommenden Samstag beginnt für die Profis von Borussia Mönchengladbach wieder der Ernst des Fußballer-Lebens. Zum Rückrundenauftakt der Fußball-Bundesliga tritt die Fohlenelf beim VfB Stuttgart an. Neben Ibrahima Traoré (Afrika-Cup) steht Borussias Trainer Lucien Favre im Schwabenland André Hahn in jedem Fall nicht zur Verfügung.

»Es wird Zeit und wir freuen uns, dass es wieder losgeht«, scharrte Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Donnerstag mit den Hufen. Und der Rückrundenauftakt hat es mit drei Spielen innerhalb von sieben Tagen auch gleich in sich. Am Samstag in Stuttgart, drei Tage später kommt der SC Freiburg in den Borussia-Park und wiederum lediglich drei Tage später wartet freitags die Aufgabe beim FC Schalke 04.

Eine nicht alltägliche Konstellation gleich zu Beginn einer Rückrunde. Doch mit dieser haben sich alle Bundesligisten auseinander zu setzen. »Der Spielplan ist so. Wir können das nicht ändern«, befasst sich Favre sowieso wie gewohnt mit den Dingen, die er beeinflussen kann. Und so hat der Fußball-Lehrer die abgelaufene Vorbereitung genutzt, um mit den Borussen hart sowie intensiv zu arbeiten und sie und zuletzt mit einem Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen auf den Ernstfall vorzubereiten. »Fast vier Wochen Vorbereitung waren ausreichend. Wir haben gut trainiert«, zeigte sich der Schweizer zufrieden.

Rotation auch in ‚Englischer Woche

Nicht zuletzt aufgrund des intensiven und fordernden Starts in die Rückrunde wird der VfL-Coach die Trainingsintensität in den kommenden Tagen allerdings nachvollziehbar drosseln. »Es ist fast unmöglich, zwischen den Spielen zu trainieren. Deshalb haben wir auch eine ziemlich harte Vorbereitung absolviert«, erklärte Favre. »Jetzt werden die Trainingseinheiten. Denn natürlich ist es fast unmöglich und logisch, Einheiten von bis zu zwei Stunden zu absolvieren. Die Regeneration ist extrem wichtig, weil die Zeit zwischen den Spielen sehr eng ist«.

Und weil dem so ist, wird der Schweizer auch im neuen Jahr sein erfolgreiches Rotations-Prinzip anwenden. »Es ist unmöglich, dreimal mit dergleichen Mannschaft zu spielen«, so Favre.

Generell ist es bei diesem Start umso wichtiger, dass der Fohlen-Express so schnell wie möglich ins Rollen kommt. »Wir müssen schnell bereit sein«, weiß Favre.

»Auf alle Fälle vorbereiten«

Und das zunächst am kommenden Samstag, wenn es im Spiel beim VfB Stuttgart erstmals um die Wurst geht. Dass die Truppe von Trainer Huub Stevens derzeit lediglich aufgrund der besseren Tordifferenz auf Tabellenplatz 15 steht und in der Heimtabelle mit lediglich einem Sieg aus acht Spielen die ‚Rote ‚Laterne’ inne hat, spielt für Favre indes keine Rolle.

Aus gutem Grund: Schließlich haben die Schwaben vor der Winterpause drei Spiele in Folge nicht mehr verloren. »Ich habe die letzten drei Spiele von Stuttgart gesehen. Das ist ohne Diskussion eine sehr gute Mannschaft, die seit drei Spielen nicht mehr verloren hat, warnte Favre. Sie können mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Wir müssen uns auf alle Fälle vorbereiten«.

André Hahn fällt aus, Traoré wohl auch

Personell hat der Schweizer bis auf André Hahn (Entzündung der Achillessehne) nahezu alle Mann an Bord. Somit auch Álvaro Dominguez und Thorgan Hazard. Beide Akteure fehlten am Mittwoch zwar krankheitsbedingt, standen am Donnerstag aber bereits wieder auf dem Platz und werden wohl mit ins Schwabenland reisen können.

Ob das auch auf Ibrahima Traoré zutreffen kann oder wird, ließ Favre zwar mehr oder weniger offen, gab jedoch zu bedenken, dass es womöglich nicht vernünftig ist, den Guineer nach einem eventuellen Ausscheiden nach Losentscheid und anschließender langer Rückreise gleich wieder in den Kader zunehmen. Zumal der Flügelflitzer im letzen Gruppenspiel nach 63 Minuten angeschlagen den Platz verlassen musste. »Wir hoffen natürlich alle, dass er keine schlimme Verletzung hat«, so Favre. Gleichwohl erklärte der Schweizer, dass man in der ‚englischen Woche’ jeden Spieler braucht.

»Natürlich wollen wir einen guten Start hinlegen«

Unterdessen gilt es für die Borussen, gut aus den Startlöchern zu kommen. Tut ein solcher doch gerade dem Selbstvertrauen sowie dem Kopf gut und ist nicht zuletzt mit Blick auf die Tabelle wichtig. Schließlich haben sich die Fohlen in der Hinrunde eine gute Ausgangsposition erarbeitet und verdient. »Natürlich wollen wir einen guten Start hinlegen«, sagte Favre.

Doch wie auch immer die ersten drei Spiele ausgehen - Als eine Art Tendenz oder dergleichen will man diese bei den Borussen nicht sehen. Gut zu starten ist immer besser. Aber wichtig sind die Punkte, die man am Ende hat, so der VfL-Coach, der damit Zustimmung seines Sportdirektors erhielt.

»Diesen Neustart hat jede Mannschaft. Alle fangen ein Stück weit bei Null an. Aber er ist nicht richtungsweisend. Er bedeutet nur, dass du ein Stück weit mehr Rückenwind bekommst oder eben mehr erklären musst«, so Max Eberl. »Am Ende wird abgerechnet. Natürlich ist es aber angenehmer, wenn du mit einem positiven Gefühl und Erfolgserlebnissen startest«. Ein Punkt oder gar Sieg in Stuttgart wäre genau ein solches und zweifelsohne wichtig für die weiteren Aufgaben.

fohlen-hautnah.de


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