Gelbsperre für Xhaka ist die Chance für Nordtveit
Änderungen in der Schaltzentrale

Gegen Braunschweig war Borussias Trainer Lucien Favre aufgrund des Ausfalls von Filip Daems erstmals gezwungen, seine Startformation zu ändern. Am Freitag in Augsburg führt die Gelbsperre von Granit Xhaka dazu, dass er Änderungen in der Schaltzentrale vornehmen muss.

Für Martin Stranzl ist Granit Xhaka in diesem Jahr ein »Neustarter«. »Granit hatte letztes Jahr viel Leerlauf, in dieser Saison macht er es bisher sehr gut«, sagt Borussias Routinier. Tatsächlich überzeugte der Schweizer als zweiter Sechser neben Shootingstar Christoph Kramer.

Vor allem, weil er – zumindest bis zum Braunschweig-Spiel – die Ballverluste im Griff hatte, die ihm zu seiner Anfangszeit in Mönchengladbach so arge Probleme bescherten. Er agierte meist konzentriert und belebte das Spiel mit guten Pässen und Verlagerungen. Dennoch spielt bei Xhaka immer eine gewisse Portion Risiko mit. Das zeigt schon alleine die Tatsache, dass er am sechsten Spieltag seine fünfte Gelbe Karte sah.

So wird Xhaka ausgerechnet an seinem Geburtstag am Freitag in Augsburg gesperrt fehlen. Und damit geht Borussia Mönchengladbach im Mittelfeld fraglos ein Teil Kreativität verloren.

Sein potenzieller ‚Ersatzmann‘ ist Håvard Nordtveit. In der letzten Saison noch unumstrittener Stammspieler, rückte der Norweger bislang in die zweite Reihe zurück. Weil das Duo Xhaka & Kramer funktioniert, aber auch, weil Nordtveit anders spielt als Xhaka. Er ist grundsätzlich konservativer, mit ihm gibt es weniger Risiko, aber auch weniger Fußball.

Über die strategischen Fähigkeiten eines Xhaka verfügt Nordtveit nicht. Und da sich Christoph Kramer als feste Größe etabliert hat und sowohl fußballerische Klasse als auch eine ungeheure Physis einbringt, ist ‚NordtFIGHT‘ nicht so gefragt wie bisher.

In Augsburg wird Nordtveit sich mal wieder zeigen können. Angesichts der intensiven Spielweise der Augsburger ist die Konstellation mit Nordtveit und Kramer vielleicht gar nicht so schlecht. Sie sollten es schaffen, gegenzuhalten.

Wobei die fehlende Spielpraxis bei Håvard Nordtveit natürlich ein Problem darstellen könnte. Von daher wäre es vielleicht nicht unklug gewesen, wenn in der Partie gegen Braunschweig der Wechsel Xhaka-Nordtveit schon früher vollzogen worden wäre. Einerseits, um den verwarnten und diesmal fehlerbehafteten Xhaka zu schützen, andererseits um es Nordtveit einfacher zu machen.

So wird Håvard Nordtveit mehr oder weniger einen Kaltstart hinlegen müssen. Bei dem Anspruch, den er an sich selbst hat, sollte dies jedoch kein wirkliches Hindernis sein.

torfabrik.de


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