Spitzenspiel gegen die Münchener Bayern
Feiertag im Borussia-Park
von Marc Basten und Nadine Basten Samstag, 25. Oktober 2014

Es ist der Kracher des 9. Spieltags in der Bundesliga. Borussia Mönchengladbach empfängt als Tabellenzweiter den Ligaprimus aus München. Ein Spitzenspiel, nicht nur auf dem Papier. Und ein Feiertag für die Borussia.

Es ist schon ein ziemlicher Wirbel, der da im Vorfeld um das Duell Zweiter gegen Erster am Sonntag (17.30 Uhr) veranstaltet wird. Die Sportsender im Fernsehen laufen heiß und auch die anderen Medien feuern heraus, was das Zeug hält. Ein bisschen hat es etwas vom verzweifelten Versuch, dem Titelrennen in der Bundesliga noch ein wenig Leben einzuhauchen. Die Verlockung, den Underdog aus Gladbach als Bayernjäger zu pushen, ist groß.

Bei Borussia ist man bemüht, den Ball flach zu halten. »Auch wenn man am Sonntag erfolgreich sein sollte, werden wir nicht sagen, dass wir jetzt den Titel angreifen«, sagte Sportdirektor Max Eberl. »Wir werden da immer realistisch mit umgehen«.

Lucien Favre wirkt in diesen Tagen, als ob ihm das ganze Brimborium ein wenig den Magen verdorben hätte. Ganz besonders der Schweizer weiß um die Schwere der Aufgabe, diesen Bayern tatsächlich ein Bein zu stellen. In seine Überlegungen gibt er noch weniger Einblick als sonst. Christoph Kramer stehe wieder zur Verfügung und es werde Wechsel gegenüber dem Donnerstag geben. Konkreter wurde Favre nicht.

»Herausragende Belastungssteuerung«

»Bayern spielt einen klasse Fußball, das müssen wir akzeptieren«, erklärte der Schweizer. »Wir bereiten uns immer auf die Spiele vor, um zu gewinnen. Auch gegen die Bayern«. Max Eberl ergänzte: »Alle wissen, dass es für jede Mannschaft der Welt unglaublich schwer ist, die Bayern zu schlagen, wenn sie auf Topniveau spielen. Wir werden mit aller Macht versuchen, ein gutes Spiel zu liefern. Momentan stehen wir sehr stabil und haben 14 Mal nicht verloren. Diese fantastische Serie wird auch mal enden, und wenn das am Sonntag so wäre, werden wir damit umgehen können«.

Borussia ist erfreulich gefestigt, auch die hohe Belastung wirkt sich bislang nicht negativ aus. »Wir haben nicht die große Vielzahl, aber doch die Qualität für die drei Wettbewerbe im Kader«, erklärte Eberl. »Da gilt es auch, die Jungs zum Laufen zu bringen. Im Moment ist es herausragend, was die Belastungssteuerung und die Koordination von Einsatzzeiten betrifft. Die Mannschaft ›am Leben zu lassen‹ und trotzdem die Konkurrenzsituationen zu schaffen. Bis jetzt wurde da fast immer richtig gelegen, so dass die Spieler, die rein kamen, dann auch das Spiel entschieden haben. Das ist ein gutes Gefühl«.

Gnadenlose Unterstützung« der Fans

Richtigen Druck verspürt man in Mönchengladbach nicht. Einzig eine echte Klatsche gegen den Rekordmeister könnte einen Rückschlag bedeuten. Aus dieser Konstellation heraus ist es ein wahrhaftiger Feiertag für jeden, dem Borussia etwas bedeutet. »Es ist doch das Schöne, dass wir jetzt alle gemeinsam einen Weg durchlaufen haben, auf dem wir Trauriges und auch Spannendes erleben mussten«, sagte Max Eberl.

»Wir haben viel Nerven gelassen, aber wir sind gemeinsam da raus gekommen und jetzt können wir gemeinschaftlich solche Fußballspiele, wie am Sonntag feiern. Da werden uns die Fans gnadenlos unterstützen und wir werden versuchen, mit dieser Heimsituation mehr als elf Spieler zu haben«. Und dann könnte es sogar ein perfekter Feiertag im Borussia-Park werden.

torfabrik.de


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