Zürich kommt in den Borussia-Park | Kramers Medienpräsenz nervt Das Endspiel von Marc Basten
Gruppensieg, Weiterkommen als Zweiter oder aber mit nur einer Niederlage in der Gruppenphase ausscheiden – für Borussia Mönchengladbach ist am Donnerstag im abschließenden Gruppenspiel der Europa League gegen den FC Zürich (19 Uhr) alles drin.
Die etwas älteren unter den Gladbachfans werden sich noch erinnern. Der Europapokal war früher kein aufgeblähter Wettbewerb mit Gruppenphasen und ausgeklügelten Setzlisten. Es ging simpel in Hin- und Rückspiel ums nackte Weiterkommen. Allenfalls die ‚Auswärtstor-Arithmetik‘ war ein Grund zu taktieren. Aber immer galt: Europacup, Flutlicht und zumindest im Rückspiel ‚alles oder nichts‘.
Am Donnerstag ist es mal wieder soweit: echtes Europacup-Feeling in Mönchengladbach. Die Ausgangslage vor dem abschließenden Spiel ist klar. Ein Sieg gegen den FC Zürich würde Borussia als Sieger der Gruppe A in die K.o.-Phase gehen lassen – den vermeintlich ‚günstigeren‘ Lostopf inklusive. Ein Remis würde ebenfalls zum Weiterkommen reichen, möglicherweise aber nur als Gruppenzweiter. Das würde einen potentiell schwereren Gegner in der nächsten Runde bedeuten.
Sollte Borussia gegen Zürich verlieren, wäre sie höchstwahrscheinlich ausgeschieden. Und das bei nur einer Niederlage in sechs Spielen. Doch daran will in Mönchengladbach niemand denken.
»Auf Sieg spielen«
»Es ist ein Endspiel, das wir nicht verlieren dürfen«, sagt Tony Jantschke. »Die Ausgangslage ist klar, aber wir werden nicht auf Unentschieden, sondern auf Sieg spielen. Ein Gruppensieg ist ja auch nicht die schlechteste Sache«.
So sieht es auch Granit Xhaka: »Es ist ein Finalspiel, da gibt es nach dem Spiel keine Ausreden. Wir wollen Gruppenerster werden und müssen dazu gewinnen. Das ist unser Ziel«.
Dass die Gladbacher den Gast aus Zürich nicht unterschätzen werden, beteuern alle Beteiligten. Lucien Favre verwies nochmal auf das Hinspiel (1:1) und die Tatsache, dass Zürich gegen Villarreal gewonnen habe, was den Gladbacher nicht gelang. »Das sagt alles«, so Favre.
Einsatz von Kruse und Stranzl noch nicht abgeschrieben
Sein Ex-Club muss das Spiel gewinnen, um weiterzukommen. Von daher ist davon auszugehen, dass die Schweizer zeitig das Risiko suchen werden, um ihre Chance zu wahren.
Mit welcher Besetzung die Borussen in das Endspiel gehen werden, ist noch nicht klar. Martin Stranzl trainierte in dieser Woche erstmals wieder mit der Mannschaft. Ob er schon spielfit ist, darüber wollte am Mittwoch niemand sprechen. Max Kruse, der sich gegen Hertha einen Kapseleinriss im rechten Sprunggelenk zuzog, trainierte zuletzt individuell, könnte aber möglicherweise zum Kader gehören.
Kramers Medienpräsenz wird zum Ärgernis
Sicher dabei sein wird Christoph Kramer, der in diesen Tagen mal wieder in den Schlagzeilen steht. Passend vor dem Leverkusen-Spiel am Sonntag interpretieren einige Medien Kramers Aussage, wonach er nächstes Jahr - ‚Stand-Jetzt‘ - vertragsgemäß in Leverkusen spielen werde, als endgültige Entscheidung. Dass dies eine falsche Schlussfolgerung sei, stellte Kramer am Mittwoch öffentlich klar.
Dazu meldete sich nun auch noch Ex-Borusse Berti Vogts und kritisierte Christoph Kramer in einem Interview und natürlich ließ Kramers Antwort auch hier nicht lange auf sich warten. Diese Medienpräsenz von Kramer, zum Teil unverschuldet, zu einem Großteil aber selbst inszeniert, ist mittlerweile zu einem echten Ärgernis angewachsen.
Bleibt zu hoffen, dass Kramer auf dem Platz den Weg weitergeht, den er in den letzten Spielen eingeschlagen hat: zurück zum einfachen Spiel und ohne irgendwelche ‚Weltmeister-Sperenzchen ‘. Damit das Endspiel gegen Zürich nicht zur Endstation der Europapokalsaison wird.
torfabrik.de
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