Auch Filip Daems fällt gegen Frankfurt aus
»Jantschke spielt Innenverteidiger, Korb rechts«

Vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr) muss Lucien Favre seine Abwehrkette fast komplett umbauen. Tony Jantschke rückt nach innen, Julian Korb gibt sein Startelfdebüt.

Borussia Mönchengladbach hat am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt die Möglichkeit, eine Vereinsbestmarke zu egalisieren. Fünf Heimsiege in Folge zu Beginn einer Saison hat es bislang erst einmal gegeben, nun ist es wieder möglich.

Wer angesichts dieser Statistik an die glanzvollen Jahre unter Weisweiler oder Lattek denkt, ist allerdings schief gewickelt. Die fünf Auftakterfolge in Serie gelangen im Jahr 1987 unter einem gewissen Wolf Werner. Jenem Wolf Werner von Fortuna Düsseldorf, mit dem sich Borussia aktuell vor Gericht um 50.000 Euro aus dem missverstandenen „Hilfs-Transfer“ von Tobias Levels auseinander setzen muss.

Borussias derzeitigen Trainer Lucien Favre wird die Statistik wahrscheinlich wenig kratzen, gleichwohl wird er nichts dagegen haben, am Sonntag weitere drei Punkte verbuchen zu können. Angesichts der Ergebniskrise auf fremden Plätzen steht die Fohlenelf unter einem gewissen Druck. Und da kommt mit Eintracht Frankfurt ausgerechnet ein Gegner, der im Gegensatz zum VfL seine Punkte lieber in der Fremde holt. Acht von zehn Zählern sammelten die Hessen auf des Gegners Platz.

»Sie spielen in verschiedenen Systemen«, weiß Lucien Favre. »Das ist eine gute Mannschaft, keine Diskussion«.

Doch es ist nicht nur die Auswärtsstärke der Frankfurter, die Lucien Favre beschäftigt. Erstmals in dieser Saison ist er aufgrund der Personalsituation zu wirklichen Umbaumaßnahmen gezwungen. Alvaro Dominguez fehlt noch länger, Martin Stranzl ist gesperrt, auch wenn die Gelb-Rote Karte für den Österreicher in Berlin ein schlechter Witz war.

Zudem meldeten sich auch Havard Nordtveit und Filip Daems, beide Kandidaten für die Innenverteidigung, verletzungsbedingt ab. Daems bereitet die alte Verletzung am Rücken wieder Probleme, er muss derzeit mit dem Training aussetzen.

»Wir können das nicht ändern«, sagt Lucien Favre. »In der Vergangenheit hatten wir ein wenig Glück mit Verletzungen. Ich habe totales Vertrauen in die Spieler, die auflaufen«.

Ein Geheimnis um die Aufstellung musste der Schweizer angesichts der raren Alternativen nicht machen. »Tony Jantschke wird Innenverteidiger spielen, Julian Korb rechts. Sonst wird sich nichts ändern«.

Jantschke kennt die Position aus früheren Jahren, ist ohnehin ein flexibler Spieler mit einem guten Kopfballtiming. Für Julian Korb wird es der erste Startelfeinsatz bei den Profis. »Er hat Geduld gehabt und spielt jetzt«, meint Favre lapidar.

Taktische Umstellungen, auch im Hinblick auf die neu gebildete Abwehrkette, wird es nicht geben. So kann zumindest Armin Veh aufatmen. Dem Ex-Borussen und derzeitigen Trainer von Eintracht Frankfurt wird wohl ein Schockerlebnis wie im letzten Jahr erspart bleiben. Damals gewann Borussia mit 2:0, agierte jedoch aus einer komplett defensiven Ausrichtung. Für Veh der Anlass, sein Entsetzen über die destruktive Spielweise der Heimmannschaft zum Ausdruck zu bringen.

Es ist davon auszugehen, dass die Fohlenelf am Sonntag mehr Spielanteile haben wird als vor einem Jahr. Bleibt zu hoffen, dass auch auf diese Art die drei Punkte im Borussia-Park bleiben.

torfabrik.de


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