Ist Borussia für den Fall der Fälle gewappnet?
Der Sommer ist alternativlos

Man kennt das. Da freut man sich das ganze Jahr auf den Sommer und dann fällt er aus. Kommt vor und ist nicht ungewöhnlich. In Mönchengladbach sollte sich der Sommer allerdings tunlichst keine Auszeit nehmen.

Eigentlich war das Debüt von Yann Sommer im Tor von Borussia Mönchengladbach beim Telekom Cup in Hamburg erwartet worden. Der 25-Jährige war zwar erst zwei Tage im Training, doch bei einem Goalie sollte das nicht wirklich ein Problem sein. Oder doch? Jedenfalls entschied sich Borussias sportliche Leitung gegen einen Einsatz des Schweizers in Hamburg.

Borussias neue Nummer 1 verfolgte die Partien gegen den FC Bayern und den Hamburger SV von draußen. Somit bleiben lediglich zwei Testspiele (Enschede, Bilbao), in denen der 1,83 Meter große Schlussmann vor dem Pflichtspielauftakt Spielpraxis sammeln kann.

Blaswich ist ein solider dritter Torwart

So ganz wertlos war die Reise an die Elbe am Wochenende aus Torhütersicht allerdings nicht. Weil Sommer draußen blieb, durften sich Janis Blaswich und Christopher Heimeroth im ›großen Stadion‹ unter halbwegs realistischen Wettkampfbedingungen präsentieren. Und das war durchaus aufschlussreich.

Blaswich hütete gegen die Bayern das Tor und hinterließ insgesamt einen aufgeräumten Eindruck. Zwar sah er bei den Gegentoren nicht ganz glücklich aus, richtige Fehlgriffe waren das jedoch nicht. Ein wenig ›flatterig‹ wirkte der 23-Jährige hier und da. Der 1,93 Meter lange Keeper bestätigte die Wahrnehmung aus dem Trainingslager und den bisherigen Testspielen: Er ist ein solider dritter Torwart. Nicht mehr und nicht weniger.

Heimeroth wirkte konfus

Gegen den HSV stand Christopher Heimeroth zwischen den Pfosten. Der 33-Jährige geht als Nummer 2 in die Saison und zeigte sich zuletzt in den Testspielen in guter Verfassung. Mehrfach reagierte er glänzend und auch fußballerisch hatte er einige unerwartet starke Aktionen. Davon war allerdings in Hamburg gar nichts zu sehen. Im Gegenteil - der Routinier wirkte verunsichert und konfus. Und er sorgte für Sorgenfalten.

Man soll es ja nicht herbeireden, doch was ist, wenn Yann Sommer mal ausfällt? Dass ein Keeper, wie es Marc-André ter Stegen vorbehalten war, über mehrere Jahre komplett durchspielen kann, ist eher die Ausnahme als die Regel. Ist Borussia Mönchengladbach für den Fall der Fälle mit Janis Blaswich und Christopher Heimeroth tatsächlich gewappnet?

Niklas Bolten nur der Sparringspartner

Nimmt man den aktuellen Leistungsstand, so kann man sich zumindest nicht entspannt zurücklehnen. Doch die Entscheidung der Verantwortlichen steht, die Rollenverteilung ist klar. Die interne Alternative mit Nachwuchsmann Niklas Bolten wird offensichtlich nicht in Betracht gezogen. Unabhängig davon, dass der 20-Jährige im Trainingslager am Tegernsee einen vielversprechenden Eindruck hinterließ. Sowohl mit starken Reflexen auf der Linie als auch mit dem Ball am Fuß wusste der 1,91 Meter große Youngster zu gefallen.

Doch letztlich war Bolten nicht mehr als ein Sparringspartner, kam auch in den Testspielen nicht zum Zuge. So geht es also mit dem Trio Sommer, Heimeroth und Blaswich in die neue Saison. Hält der Sommer, was er verspricht und fällt er nicht aus, ist alles gut. Ansonsten ist ein Unwetter nicht auszuschließen.

torfabrik.de


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