Nordtveit ersetzt Kramer gegen den BVB
In der Spur bleiben
von Marc Basten

Es bleibt keine Zeit, die Wunden nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal zu lecken. Das brisante Duell mit dem BVB steht am Samstag im ausverkauften Borussia-Park (15.30 Uhr) an. Gladbach muss in der Spur bleiben.

Am Donnerstag war das verlorene Pokalviertelfinale in Bielefeld noch Thema bei Borussia Mönchengladbach. »Wir haben uns noch damit befasst«, sagte Sportdirektor Max Eberl. »Aber mittlerweile musste die Enttäuschung weichen. Wir konzentrieren uns nur noch auf das Spiel gegen Borussia Dortmund«.

Nachkarten würde ohnehin nichts bringen, schließlich war der Pokalfight mit Blick auf die Liga ein Muster ohne Wert. Der Charakter eines Ausscheidungsspiels bei einem unterklassigen Gegner auf einem katastrophalen Platz ist nicht übertragbar auf die Aufgaben, die noch in der Liga warten. Zudem haben die Borussen in Bielefeld ja keinesfalls katastrophal gespielt, sondern lediglich den letzten Punch nicht landen können.

Von daher steht nicht zu befürchten, dass der Mittwoch nachhaltige Auswirkungen auf die Verfassung der Fohlenelf haben wird. Das Aufeinandertreffen mit der Namenscousine aus Dortmund ist unabhängig von Bielefeld zu betrachten und für sich genommen eine ganz schön komplizierte Aufgabe.

Auf Kramers Schützenhilfe muss Dortmund verzichten

Zwar spielt der BVB eine unerwartet schwache Saison, doch mittlerweile hat er sich etwas gefangen. In der Rückrunde gab es zwar auch einige Aussetzer, doch insgesamt trudelt die Klopp-Truppe lange nicht mehr so orientierungslos durch die Liga wie noch in der ersten Saisonhälfte.

Und selbst damals, als die Schwarz-Gelben mit der Roten Laterne spazieren gingen, konnten sie die Gladbacher mächtig ärgern. Im Hinspiel zeigte Dortmund die bis dahin mit Abstand beste Saisonleistung und beherrschte die Fohlenelf eindeutig. Dass diese einseitige Partie nur durch das kuriose Eigentor von Christoph Kramer zugunsten der Dortmunder entschieden wurde, war ein schlechter Witz.

Auf die Schützenhilfe von Kramer kann der BVB nicht zählen, denn der Nationalspieler provozierte letzte Woche in Hoffenheim seine 5. Gelbe Karte und setzt aus. Für den Kilometerfresser wird Lucien Favre Håvard Nordtveit ins Rennen schicken. Diese zu erwartende Personalentscheidung verkündete Favre ganz unüblich bereits am Freitag auf der Pressekonferenz.

Martin Stranzl wird weiter schmerzlich vermisst

Bedeckt hielt sich der Schweizer dagegen hinsichtlich der Besetzung der Viererabwehrkette. Der schmerzhafte Ausfall von Martin Stranzl muss weiter kompensiert werden. Möglich, dass gegen die schnelle Dortmunder Offensivreihe Julian Korb wieder ins Team kommt und Tony Jantschke nach innen rückt.

Wie dem auch sei, es wird ein packendes Borussen-Duell im restlos ausverkauften Borussia-Park werden. Für die Fohlenelf geht es darum, in der Liga in der Spur zu bleiben und den dritten Tabellenplatz zu verteidigen. Dortmund ist angesichts der Tabellensituation zum ersten Mal seit Jahren nicht der Favorit, gleichwohl immer noch eine individuell herausragend besetzte Mannschaft. »Gegen Dortmund gab es für uns immer sehr interessante Spiele«, sagte Lucien Favre. Ein weiteres dürfte am Samstag hinzukommen.

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