Nur drei Saisontore von den Sechsern
Mehr Torgefahr erwünscht

Am Samstag durfte sich Christoph Kramer über seinen zweiten Saisontreffer freuen. Der Ex-Bochumer ist damit der torgefährlichste Sechser von Borussia Mönchengladbach.

Zieht man die letzten drei Bundesligaspiele als Vergleichswert heran, so ist bei Borussia Mönchengladbach alles im Lot. In den Partien beim SC Freiburg, auf Schalke und daheim gegen Mainz erzielte die Fohlenelf sechs Tore. Mit Patrick Herrmann (2) und Max Kruse (1) ging die Hälfte der Treffer auf das Konto der Abteilung Attacke.

Martin Stranzl trug sich als Abwehrspieler in die Torschützenliste ein, dazu waren die Mittelfeldspieler Håvard Nordtveit und Christoph Kramer erfolgreich. Eine angemessene Verteilung. Doch gerade aus dem Mittelfeld ist mehr Torgefahr erwünscht.

Denn für Nordtveit war es in Freiburg das erste Saisontor, Kramer netzte gegen Mainz zum zweiten Mal in dieser Spielzeit ein. Granit Xhaka, dritter "Stammsechser" der Fohlen, traf 2013/2014 noch gar nicht.

Kramer will den Ball ins Tor tragen

Dabei hat es der Schweizer, in der Hinrunde unumstrittener Stammspieler, mehrfach versucht. Doch Pech, fehlende Konzentration und in mehreren Situationen eine ungünstige Schusshaltung (Rücklage) verhinderten einen Erfolg.

Christoph Kramer erlöste sich gegen Mainz von der Ladehemmung. Der Ex-Bochumer ist durchaus ambitioniert im Vorwärtsgang und hat keine Angst vor dem gegnerischen Strafraum. Dort tauchte er mehrfach auf und sorgte mit unkonventionellen Dribblings für Verwirrung. Leider verpasste er wiederholt den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss. So sah es meist aus, als ob er den Ball ins Tor tragen wollte und dabei am Ende stets irgendwo hängen blieb.

Håvard Nordtveit bringt alle Anlagen mit, aus der Tiefe des Raumes wie einst Lothar Matthäus nach vorne zu preschen und abzuschließen. Der Norweger verfügt über die notwendige Dynamik sowie einen guten Schuss. Allerdings gerät Nordtveit regelmäßig in einen "Panikmodus", sobald er sich der gegnerischen Box nähert. So verpufft letztlich eine Menge Potenzial ungenutzt.

Aus der Ordnung heraus nach vorne stoßen

In der neuen Saison ist es erforderlich, dass von den Sechsern mehr Torgefahr ausgeht. Zumal sie nicht, wie oft vermutet, aufgrund der taktischen Vorgaben im Offensivdrang gebremst werden. Im Gegenteil: Das Trainerteam legt Wert darauf, dass sich die defensiven Mittelfeldspieler mit einschalten. Selbstredend sollen sie nicht blind nach vorne rennen, doch aus der Ordnung heraus kann und muss noch viel mehr kommen.

Hier gilt es anzusetzen, damit die Stürmer Entlastung erfahren und das Spiel der Borussia insgesamt schwerer auszurechnen ist.

torfabrik.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!