Süße Derbysiege - Köln ist Gladbachs Lieblingsgegner
[b]Einfach weitermachen

von Marc Basten[/b]

Wenn Borussia Mönchengladbach auf den 1.FC Köln trifft, ist das ein besonderes Spiel. Es ist DAS rheinische Derby, es ist ein Traditionsduell. Und die Fohlenelf bekommt es mit dem Lieblingsgegner zu tun.

Natürlich geht es auch an diesem Samstag nur um drei Punkte. Doch niemand wird verhehlen, dass ein klein wenig mehr auf dem Spiel steht, wenn sich Borussia Mönchengladbach und der 1.FC Köln gegenüberstehen. Für die Anhänger beider Lager ist das Derby ein Highlight, es geht um eine sorgsam gepflegte Abneigung dem Nachbarn gegenüber.

Der Großteil der Fans lebt eine gesunde Rivalität aus, doch einige Quertreiber nutzen die ‚Bühne Derby‘ für ihre hirnlosen Gewaltauftritte. Weil dabei in den letzten Jahren immer mehr Unbeteiligte in Mitleidenschaft gezogen wurden, wird Mönchengladbach am Samstag zur Hochsicherheitszone. Hoffentlich mit dem Ergebnis, dass Eskalationen vermieden werden können.

Die (verbale) Brisanz auf den Rängen sowie die auf dem neu verlegten Rasen im Borussia-Park sind prickelnd genug. Vor allem für die Borussenfans, denn sie wissen, wie süß diese Derbysiege schmecken. Gegen keinen anderen Verein hat Borussia so oft gewonnen (44 Siege) wie gegen den FC. Keines der letzten acht Aufeinandertreffen in der Liga konnte Köln für sich entscheiden.

Der Lieblingsgegner kommt zu Favres Dienstjubiläum

Aus Gladbacher Sicht kann die Parole also nur lauten: Einfach weitermachen! Das gilt gleichfalls für Lucien Favre, der eine ausgezeichnete Bilanz gegen die Domstädter vorzuweisen hat. Sechsmal trat er als Trainer mit seinem Team gegen Köln an, davon gewann er fünf Partien und spielte einmal – in der Hinrunde – Remis.

Für Favre, der den folkloristischen Begleitumständen des Derbys nicht viel abgewinnen kann, ist es aus einem weiteren Grund ein besonderes Spiel. Am Samstag vor vier Jahren wurde er bei Borussia Mönchengladbach als Trainer vorgestellt. Vier Jahre – das ist im schnelllebigen Bundesligageschäft eine Ewigkeit.

Traore ist eine Option für die Startelf

Wenige Tage nach seinem Dienstantritt im Februar 2011 feierte er mit dem Heimsieg über Schalke 04 eine gelungene Premiere. Immerhin sieben Spieler aus dem damaligen 18er-Kader gehören auch heute noch dazu. Jantschke saß damals genauso wie Heimeroth 90 Minuten auf der Bank, Marx wurde eingewechselt. Filip Daems stand in der Startelf, ebenso wie Herrmann, Nordtveit und Stranzl.

Die drei Letztgenannten könnten vier Jahre später wieder beginnen. Patrick Herrmann, der am Donnerstag 24 Jahre alt wurde, bekommt allerdings Konkurrenz. »Ibrahima Traoré ist sicher eine Option«, erklärte Lucien Favre. Dazu kommt André Hahn, der in dieser Woche das Training komplett durchziehen konnte. »Mal sehen«, meinte Favre hinsichtlich der Berücksichtigung des Ex-Augsburgers für den Derby-Kader.

Håvard Nordtveit spielte in der letzten Woche für Christoph Kramer auf der Doppelsechs. Der Norweger rechnet sich neuerliche Einsatzchancen aus. Ob die realistisch sind, bleibt abzuwarten. Favre hielt sich in Bezug auf derartige Details wie gewohnt bedeckt.

Weiter Bangen um Martin Stranzl

Kein Geheimnis ist, dass Favre seit vier Jahren nicht freiwillig auf Martin Stranzl verzichtet. Doch die heftige Schädelprellung aus dem Freiburg-Spiel hat Nachwirkungen. Es ist noch nicht abzusehen, ob der Kapitän voll belastbar sein wird.

Dagegen war es keine Überraschung, was Lucien Favre am Donnerstag auf der Pressekonferenz über den Gegner sagte. Als zweitbestes Auswärtsteam der Liga sind die Geißböcke ein unangenehmer Gast. »Sie kontern gut, kassieren wenig Gegentore und sind sehr athletisch«, fasste Favre zusammen. »Wir müssen intelligent verteidigen«. Und im richtigen Moment beherzter Fußball spielen, als zuletzt auf Schalke. Dann sollte es was werden, mit dem ersehnten Derbysieg.

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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!