Interview mit Doppeltorschütze Branimir Hrgota

"Wir ziehen unser Ding durch"

Seine Mitspieler waren bereits alle auf dem Heimweg, als Branimir Hrgota gestern um 22 Uhr auch endlich duschen gehen konnte. Der Doppel-Torschütze war zur Dopingprobe ausgelost worden – und das zog sich mehr als eine Stunde hin. Am Tag danach sprachen wir mit dem Angreifer.

Branimir, war es gestern trotz der langen Warterei nach dem Spiel ein perfekter Abend für dich?

Hrgota: Ja, das kann man schon so sagen. Wir haben eine Super-Leistung gezeigt, verdient mit 3:0 gewonnen und sind als Gruppenerster in die nächste Runde eingezogen. Das ist super für uns und für die Fans natürlich auch.

Mit zwei Toren hattest du großen Anteil an dem Sieg…

Hrgota: Natürlich lief es auch für mich sehr gut. Ich habe zwei Tore selbst erzielt und am dritten Tor von Patrick war ich auch nicht unbeteiligt, auch wenn mir der Assist offiziell wohl nicht zugeschrieben wird (lacht). Aber das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben und dadurch den Gruppensieg gesichert haben.

Im ersten Durchgang hättest du auch schon treffen können. Warum hat es da noch nicht geklappt?

Hrgota: Man kann auch nicht jede Chance zu einem Tor nutzen. Klar versucht man es natürlich immer, aber es gibt auch immer einen Gegner, der das verhindern möchte (lacht). Einmal bin ich alleine auf den Keeper zugelaufen und habe einen Moment zu lange gezögert, so dass ich nicht mehr zum Abschluss gekommen bin. Mein Fernschuss etwas später war eigentlich ganz gut, aber er ist leider knapp danebengegangen.

Wesentlich besser lief es bei deinem tollen Tor zum 3:0. Kannst du das aus deiner Sicht schildern?

Hrgota: Ich bin in die Tiefe gelaufen und dann hat mich Granit mit einem Super-Pass steil geschickt. Ich habe schnell gesehen, dass ich alleine vor dem gegnerischen Torwart bin. Um an ihm vorbei zu gehen, war ich zu nah an ihm dran, deshalb habe ich mich für den Lupfer entschieden. Und zum Glück ist der Ball reingegangen.

Hast du ein Wunschlos für das Sechzehntelfinale?

Hrgota: Für unsere Fans wäre es natürlich super, wenn wir einen attraktiven Gegner bekommen, aber ich persönlich mache mir darüber keine großen Gedanken. Für unsere Mannschaft ist es eigentlich egal, wen wir als Gegner zugelost bekommen. Wir ziehen unser Ding durch und werden versuchen, so weit wie möglich zu kommen.

Im Europapokal bist du meist erste Wahl, in der Bundesliga kommst du in der Regel von der Bank. Kannst du mit dieser Arbeitsteilung leben?

Hrgota: Der Trainer trifft seine Entscheidung, wer in der Bundesliga und wer im Europapokal spielt. Wir sind noch in allen drei Wettbewerben vertreten und haben in dieser Saison erst dreimal verloren – daran kann man erkennen, dass der Trainer einen überragenden Job macht. Natürlich möchte man gerne jedes Spiel machen, aber wir haben einen breiten Kader und durch die vielen Begegnungen kommt jeder auf seine Einsätze. Wenn ich spiele, gebe ich Gas und zeige, was ich kann. Das ist mir gestern, denke ich, wieder ganz gut gelungen.

Und zumindest kommst du schon auf 18 Pflichtspieleinsätze in dieser Saison…

Hrgota: Es ist gut für meine Entwicklung, dass ich mehr Präsenz habe. Ich habe in dieser Saison jede Woche ein Spiel absolviert, das ist super für mich. Vor zwei Jahren war ich noch in der 2. Liga in Schweden, jetzt bin ich mit Borussia in der Bundesliga und im Europapokal. Ich bin erst 21 Jahre alt, das darf man auch nicht vergessen. Deswegen bin ich mit dieser Saison bislang sehr zufrieden.

Am Sonntag müsst ihr in der Bundesliga zum Verfolgerduell in Leverkusen ran. Was ist dort zu erwarten?

Hrgota: Leverkusen hat gerade das Achtelfinale der Champions League erreicht, das sagt alles über die Qualität dieser Mannschaft aus. Wir wissen, dass es eine sehr schwierige Aufgabe wird. Aber wir haben viel Selbstvertrauen, werden Gas geben und auch in Leverkusen versuchen, drei Punkte zu holen.



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