Dortmund ein dankbarer Aufbaugegner
Unbeirrt auf Kurs
von Marc Basten

Wie erwartet hat das Ausscheiden im DFB-Pokal keine nachhaltigen Spuren bei Borussia Mönchengladbach hinterlassen. Die Fohlenelf blieb gegen den BVB unbeirrt auf Kurs.

Sicher, den Gladbachern spielte es gegen Dortmund deutlich in die Karten, dass der erste Angriff nach wenigen Sekunden bereits den Führungstreffer zur Folge hatte. Die Nachwirkungen des Mittwochs in Bielefeld wären möglicherweise größer gewesen, wenn sich die Fohlen auf einen mühseligen Abnutzungsballbesitz hätten einlassen müssen. So aber konnten sie sich zurücknehmen, während Dortmund zum wiederholten Male in dieser Saison daran verzweifelte, das Spiel zu gestalten.

Es war schon erstaunlich, wie einfältig Klopp seine Mannschaft agieren ließ. Die extrem hohe Ausrichtung unterband zwar ein ruhiges Gladbacher Aufbauspiel, doch beraubte sich der BVB so gleichzeitig dem benötigten Platz. Die Gladbacher blieben nach eigenen Ballverlusten (zu) einfach in der Ordnung, während die Dortmunder (zu) einfallslos auf die beiden Viererketten prallten.

Dazu kam, dass sie im Rücken ihrer eigenen Viererkette unendliche Räume offenbarten. Dass sie diese naiv (Hummels) öffneten und es Hermann gestatteten, mit einem simplen Geradeauslauf gleich vier Gegenspieler stehen zu lassen, war aus Dortmunder Sicht hochpeinlich. Für die Gladbacher dagegen war es ein gefundenes Fressen.

Dortmund ein dankbarer Aufbaugegner

Auch nach der Pause kamen die Fohlen immer wieder zügig und gradlinig nach vorne, weil der BVB es zuließ. Am Ende siegte der VfL hochverdient. Dies weniger aufgrund eigener Finesse wie in München, sondern vielmehr durch das schlaue Ausnutzen der Dortmunder Angebote. Dass die Millionentruppe aus Westfalen nach 28 Spieltagen satte 20 Punkte Rückstand auf die Gladbacher hat, ist kein Zufall.

Für die Fohlen war der BVB nach dem bitteren Abend von Bielefeld das ideale Kontrastprogramm. Das, was auf der Alm 120 Minuten so schwerfiel, war gegen Dortmund nicht gefordert. Stattdessen fanden die Gladbacher zu ihrer Leichtigkeit zurück und sorgten dafür, dass man unbeirrt auf Kurs bleibt. Auch, weil der BVB sich als dankbarer Aufbaugegner präsentierte.

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