Deftige Pleite in Dortmund
Alle wach?
von Marc Basten

Die Niederlage der Gladbacher Borussen in Dortmund war deutlich. Überdeutlich. Gladbach war tatsächlich so viel schlechter, wie es das Ergebnis aussagt. Jetzt sollten alle wach sein.

Es war eine schmerzhafte Landung auf dem Boden der Tatsachen, welche die Gladbacher Fohlenelf am Samstag in Dortmund erlebte. Monatelang wurde Borussia Mönchengladbach auf allen Kanälen abgefeiert und nun gab es ganz deftig eins auf die Nuss.

Sind nun alle wach? Diese Frage darf nach dem bitteren Auftakt in Dortmund gestellt werden. Denn die Fohlenelf war dem BVB genauso deutlich unterlegen, wie es das Ergebnis aussagt. Oberschlaue machen das an der Bubi-Innenverteidigung fest, die Lucien Favre ins Rennen schickte.

Sicher ist man hinterher immer schlauer und es darf attestiert werden, dass Reus und Aubameyang für Schulz und Christensen tatsächlich eine Nummer zu groß waren. Doch auch ein Roel Brouwers hätte sicher nicht geglänzt, wenn er so allein gelassen in Sprintduelle mit den Dortmunder Raketen geschickt worden wäre.

Es lag weniger an der Unerfahrenheit der Innenverteidiger, als vielmehr an der mangelhaften Arbeit des Kollektivs. Die Kompaktheit, die Basis für alles in der letzten Saison, war in Dortmund nicht vorhanden. Dortmund konnte beliebig kombinieren und das Tempo hochhalten, weil die Gladbacher sie ließen.

Kleine, aber wichtige, Störaktionen blieben fast vollständig aus und nach eigenen Ballverlusten folgte kaum eine Rückeroberung - im Gegenteil. Fast immer konnte der BVB gefährliche Angriffe aufziehen.

Das war insgesamt viel zu wenig, und zwar durch alle Mannschaftsteile hindurch. Wenn man nach einem 0:4 etwas mitnehmen kann, dann vielleicht die positive Wirkung eines solchen Weckrufs. Allen sollte nun klar sein, dass nichts von selbst läuft, nur weil alle einem monatelang erzählen, wie großartig man ist.

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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!