Kuriose Schiedsrichterentscheidung in der Nachspielzeit
»Ein starker Gegner auf hohem Niveau«
von Marc Basten, Nadine Basten und Jan van Leeuwen

Nach den ersten 90 Minuten in der Europa League Gruppenphase mussten die Borussen mit dem einen Punkt zufrieden sein. Auch wenn durchaus mehr drin gewesen ist.

»In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel gut kontrolliert«, sagte Lucien Favre nach er Partie gegen Villarreal CF. »Da war ich sehr zufrieden«. Das konnte Borussias Coach auch sein, denn seine Mannschaft beherrschte Ball und Gegner und agierte sehr abgeklärt.

Mit dem Treffer durch Patrick Herrmann nahm das Spiel die gewünschte Richtung. Herrmann bezeichnete seinen Startelfeinsatz als »Erfolgserlebnis für mich« und unterstrich: »Ich bin da, wenn ich gebraucht werde«.

Nach der Führung verpassten es die Borussen, den möglichen zweiten Treffer nachzulegen. »Da haben wir zu spät abgeschlossen oder die falsche Wahl getroffen«, erklärte Favre. »Wir hätten das 2:0 machen müssen, dann wären wir als Sieger vom Platz gegangen«, fügte Sportdirektor Max Eberl an. Branimir Hrgota hatte vor dem Pausenpfiff die größte Möglichkeit. »Ich habe eine Finte gemacht«, sagte der Schwede. »Leider macht der Torwart das super«.

»In der zweiten Halbzeit haben uns die Kräfte verlassen«

Nach dem Seitenwechsel gerieten die Fohlen zusehends unter Druck. »Sie haben gut gepresst«, musste Favre anerkennen. »Wir hatten zu viele Ballverluste und haben zu überhastet gespielt«. »Es war weniger Ruhe im Spiel«, bestätigte Eberl. »Wir haben es nicht mehr so sicher hinbekommen«.

Granit Xhaka drückte es etwas drastischer aus. »Ich weiß nicht, warum wir in der zweiten Halbzeit aufgehört haben Fußball zu spielen«, ärgerte sich der Schweizer. »Ich bin absolut nicht zufrieden. Vor der Pause müssen wir 3:0 führen, dann ist das Spiel gegessen. Da haben wir sie an die Wand gedrückt«

»In der zweiten Halbzeit haben uns die Kräfte verlassen, wir kamen nicht mehr hinterher«, begründete Max Kruse den Leistungsabfall. Doch der Nationalspieler warb auch um Verständnis. »Klar hätten wir uns drei Punkte gewünscht«, meinte er. »Aber es war ein starker Gegner auf hohem Niveau. Das Ergebnis ist letztlich gerecht«.

Extrem unglückliche Schiedsrichterentscheidung

»Nach der Pause wurden wir unruhig«, sagte Martin Stranzl. Dennoch hätten die Borussen am Ende noch gewinnen können, als die Unparteiischen eigentlich schon auf einen Handelfmeter für die Borussia entschieden hatten. »Eine kuriose Situation«, meinte Stranzl. »Das war extrem unglücklich«, fand Max Eberl. »Der Linienrichter hebt die Fahne, der Schiedsrichter hat die Pfeife schon im Mund«.

Doch plötzlich ist alles anders: Weiterspielen statt Handelfmeter. »Ich bin jetzt fünf Jahre Profi, aber sowas habe ich noch nie erlebt«, ereiferte sich Xhaka. »Erst hat er gepfiffen und nach dem Spiel sagt er, es war ein Fehler des Linienrichters«.

»Die Diskussionen nutzen nichts«, sagte Martin Stranzl. »Wir müssen das akzeptieren«. Und den Blick auf das Derby am Sonntag in Köln richten. »Es ist eine anstrengende Zeit«, sagte Max Eberl. »Diese Woche mit Villarreal und Köln - mehr Brisanz und Highlights hintereinander geht nicht«.

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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!