Konkretes Interesse von Wolfsburg an Kruse - 8000 Gladbacher in Berlin
Kruse und die ›Alte Dame‹
von Marc Basten

Vor dem so wichtigen Bundesligaspiel von Borussia Mönchengladbach bei der ›Alten Dame‹ Hertha BSC (Sonntag, 17.30 Uhr) überschlagen sich die Gerüchte um Max Kruse. Dabei benötigen die Gladbacher alle Konzentration für Berlin.

Wer wird der neue Arbeitgeber von Max Kruse? Dass einige Klubs daran interessiert sind, sich die Dienste des Gladbachers zu sichern, ist längst bekannt. Eine Ausstiegsklausel (dem Vernehmen nach 12 Millionen Euro) im bis 2017 datierten Kontrakt des Stürmers macht einen vorzeitigen Wechsel möglich. Bislang wurden Schalke und Dortmund gehandelt, Leverkusen kam jüngst hinzu. Und nunmehr ist der VfL Wolfsburg auch öffentlich in das Werben um Kruse eingestiegen.

Die Volkswagen-Millionen locken den 27-Jährigen, die kolportierten Verdienstmöglichkeiten sind für Poker-König Kruse so etwas wie ein Royal Flush. Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs bestätigte, dass man sich um Kruse bemüht, verwies gleichzeitig auf Mitbewerber. Derweil erklärte Max Eberl am Freitag, dass Borussia noch keine Anfrage oder ein Angebot vorliege. Ein Gespräch mit Kruses Berater soll zeitnah erfolgen.

Die Spekulationen um den wahrscheinlichen Abgang des Angreifers sind nicht das, was die Borussen in diesen Tagen benötigen. Die Konzentration sollte eigentlich nur dem nächsten Spiel am Sonntag bei Hertha BSC gelten. Um die die letzte Woche eingenommene Pole-Position gegenüber Leverkusen nicht zu gefährden, gilt es in Berlin zu punkten.

Dass dies nicht einfach wird, musste Lucien Favre eigentlich nicht ausdrücklich betonen. Er tat es natürlich trotzdem. »Es ist schwierig gegen sie zu spielen«, so der Schweizer. »Sie sind sehr gut organisiert und bekommen wenig Gegentore«. Seit sein ehemaliger Schützling Pal Dardai (machte 55 Bundesligaspiele unter dem Hertha-Trainer Favre) auf der Bank sitzt, hat sich Berlin stabilisiert und ist nicht mehr weit von der endgültigen Rettung entfernt.

Entsprechend gestärkt gehen die Berliner in das Heimspiel gegen die Fohlenelf. Zu erwarten ist, dass sich Hertha zurückziehen wird, um den Gladbachern mit der ›Bielefeld-Taktik‹ den Zahn zu ziehen. Gleichzeitig verfügt Berlin über Offensivqualität, die nicht zu unterschätzen ist. »Es wird ein hartes Stück Arbeit für uns«, weiß Favre.

Borussias Trainer kann im Olympiastadion nicht nur auf die Unterstützung von 8000 Borussenfans zählen, sondern mit Ausnahme von Martin Stranzl auch auf den kompletten Kader zurückgreifen. Der zuletzt wegen eines grippalen Infekts ausgefallene Tony Jantschke steht wieder zur Verfügung. Tony ›Dauerbrenner‹ Jantschke dürfte wieder von Beginn an spielen, auch wenn sich Favre am Freitag noch nicht festlegen wollte und nochmals auf das ›fantastische Spiel‹ von Julian Korb gegen Wolfsburg verwies.

Wie auch immer - was letztlich zählt, sind die Punkte, die Borussia der ›Alten Dame Hertha‹ abluchsen muss. Die Unruhe, die aufgrund der Kruse-Spekulationen um die Fohlenelf herrscht, gilt es auszublenden.

torfabrik.de


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