Heimspiel in Zürich
Veröffentlicht am 01. Oktober 2014 Geschrieben von Kerstin Völkel

Was war das mal wieder für eine Aufregung im Vorfeld, als es um die Kartenvergabe ging? Erst waren es rund 1300 Karten, die uns Borussen zur Verfügung standen und um die sich aber fast das Zehnfache an Leuten bemühten. Dann stockte der FC Zürich das Kontingent auf 5000 Karten auf. Dann konnte man Karten in Verbindung mit anderen Heimspielen des FCZ im Letzigrundstadion kaufen. Dann waren plötzlich sämtliche Blöcke auch ohne irgendwelche Abos zum Verkauf frei…

Wie dem auch sei, Stand heute und hier und jetzt: Rund 16.500 Tickets sind verkauft, nicht nur der Gästeblock platzt aus allen Nähten, sondern auch die Blöcke drum herum sind fest in Borussenhand. Und das trotz Kartenpreisen von stolzen knapp 80 Euro!!!!!!! Respekt, Borussen! Zuschauertechnisch haben wir also schon mal die Nase, äh, die Stimme ganz weit vorne, und es schreit förmlich nach einem Heimspiel in Zürich.

Aber nicht nur für uns Fans auf den Rängen wird es ein Heimspiel. So kehren zumindest unsere Schweizer Yann Sommer und Granit Xhaka zurück in ihr Heimatland. Und durch ihre Begegnungen mit dem FC Basel gegen den Rivalen aus Zürich treffen natürlich auch beide auf einen ihnen nicht ganz unbekannten Gegner.

Für unseren Trainer Lucien Favre ist es jedoch wohl ein ganz besonderes Spiel. Von 2003-2007 trainierte er den FC Zürich. Die Geschichte ist ähnlich wie bei uns. Favre formte aus einem Haufen junger Talente eine funktionierende Mannschaft, ergänzte das Team nach und nach mit individuellen Wunschspielern und der FC Zürich wurde seit 25 Jahren das erste Mal unter Favre wieder Schweizer Meister. Dies gelang Favre mit Zürich noch ein weiteres Mal, außerdem wurden sie einmal Pokalsieger und Favre selbst wurde zweimal zum Trainer des Jahres in der Schweiz gewählt.
Auch ein paar aktuelle Spieler im Kader des FC Zürichs sind ihm nicht ganz unbekannt. So hat zum Beispiel der Mittelfeldmann Marco Schönbächler bereits unter Favre trainiert. Für die Verpflichtung von Yassine Chikhaoui (gegen uns gesperrt) hatte Favre 2007 höchst persönlich gesorgt und den Stürmer Amini Chermiti kennt er noch aus seiner Zeit bei der Hertha.

2005 tätigte Lucien Favre für den FCZ eine Verpflichtung, die weitreichende Konsequenzen für uns Borussen hat. Hier begann sie. Die Liebe zu seinem Schützling schlechthin wurde geboren. So verpflichtete er unsere heutige Nummer 11, Raffael Caetano de Araújo. Raffael spielte zwei Jahre für den FC Zürich und wechselte dann – welch Überraschung – zu Hertha BSC, genauso wie Favre ein Jahr zuvor.

Werfen wir nun aber trotz des Heimspieles einen Blick auf den Gegner, der wohl als Außenseiter in dieses Spiel geht. Zwar als Tabellenfünfter, allerdings als Pokalsieger der vergangenen Saison, musste sich der FC Zürich ebenfalls über die Playoffs für Europa qualifizieren. Dies gelang ihnen durch einen souveränen 3:1 Auswärtssieg gegen den FC Spartak Trnava, zu Hause endete die Partie 1:1. Matchwinner beim Auswärtsspiel war der bereits oben erwähnte Amini Chermiti, der alle drei Tore auf seinem Konto verbuchen konnte. Vor ihm sei also besonders gewarnt.

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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!