AUF DER ALM DEN KURS RICHTUNG BERLIN HALTEN
»Klar im Kopf sein und Gas geben«
von Andreas Plum


Jubelschrei - Wie am Bieberer Berg soll auch auf der Alm gejubelt werden. Foto: Dirk Päffgen, Fohlen-Hautnah.de

Borussia Mönchengladbach möchte in diesem Jahr mal wieder nach Berlin. In der Bundeshauptstatt steigt am 30. Mai 2015 das Finale im DFB-Pokal. Auf dem Weg dorthin gilt es zunächst im Viertelfinale Arminia Bielefeld auszuschalten. Doch bei den Borussen ist man sich bewusst, dass die ‚Alm’ gewiss nicht im Vorbeigehen ‚einzunehmen’ ist.

Wenn der Tabellendritte der Fußball-Bundesliga zum Tabellenführer der 3. Liga reist, sind die Vorzeichen für eine solche Partie klar: Die Borussen reisen als klarer Favorit nach Ostwestfalen. Da redet man am linken Niederrhein auch nicht lange um den heißen Brei herum und ist sich dessen bewusst. »Wir schieben die Favoritenrolle nicht weg. Dieser müssen und werden wir uns einfach stellen«, unterstreicht Max Eberl.

»Wir müssen die Favoritenrolle annehmen, klar im Kopf sein und Gas geben. Die Gefahr des Ausscheidens besteht immer. Das darf uns nicht passieren«, gab Patrick Herrmann nach dem souveränen 4:1-Sieg in Hoffenheim die Parole aus. »Wir machen keinen Hehl daraus, dass wir weiter kommen wollen«, sagte Eberl.

Ein Vorhaben, dass Arminia Bielefeld natürlich mit aller Macht verhindern will und dazu alles in die Waagschale legen wird. Und wie schwer es auf der Bielefelder Alm werden kann, mussten in dieser Pokalsaison bereits Hertha BSC Berlin und Werder Bremen leidvoll erfahren. Beide Mannschaften zogen gegen den Drittligisten den Kürzeren. »Sie haben mit Bremen eine der besten Mannschaften der Rückrunde rausgeworfen. Das sagt alles über ihre Qualität aus«, warnte Lucien Favre auf der Pressekonferenz am Dienstag.

»Bereit sein, mit aller Macht dagegenzuhalten«

»Wenn Berlin und Bremen nacheinander ausscheiden, muss man vor dem Gegner nicht mehr großartig warnen«, sagte Eberl. »Wir müssen uns darauf einstellen, dass Bielefeld zuhause sehr gradlinig, körperbetont und aggressiv spielen wird«.

So in etwa wie Kickers Offenbach, die dann schlussendlich gegen die Borussen das Nachsehen hatten. Auch auf dem Bieberer Berg war es eine knifflige Aufgabe. Eine guter Vorgeschmack auf das, was die Fohlenelf auf jetzt auf der Alm erwartet. »Ich erwarte ein typisches Pokalspiel, in dem Arminia alles, was sie zur Verfügung haben, in die Waagschale werfen wird«, ergänzte Borussias Sportdirektor auf der Pressekonferenz am Dienstag. »Da müssen wir bereit sein, mit aller Macht dagegenzuhalten, um an Ende eine Runde weiterzukommen«.

In der Tat. Denn der Drittligist um Trainer Norbert Meier ist nicht ‚nur’ Pokalschreck, sondern aktuell auch in der Meisterschaft sehr gut drauf und auf dem besten Weg, in die Zweite Bundesliga zurückzukehren. »Ich habe ein paar Spiele gesehen und festgestellt, dass es kein Zufall ist, dass Bielefeld so weit gekommen ist. Das ist eine sehr engagierte und athletische Mannschaft, die hervorragend kombinieren, aber auch kontern kann«, sagte Favre, der mit Martin Stranzl (Knieprobleme) weiterhin einen gewichtigen Ausfall zu kompensieren hat.

Unterdessen alles Attribute, die ebenso auf die Fohlenelf zutreffen. Und die gilt es auf der ‚Alm’ an den Tag zu legen, um den Traum vom Finale in Berlin weiter aufrecht halten zu können. Denn natürlich will man auch beim VfL Ende Mai vom linken Niederrhein in die Bundeshauptstadt reisen. »Jeder, der schon einmal dort im Endspiel war, schwärmt davon, was für ein fantastisches Erlebnis es sei«, sagte Eberl. »Deshalb werden wir alles dafür geben, dies auch einmal zu erreichen«.

»Jeder, der schon einmal im Finale war, oder es sich im Fernsehen angeschaut hat sagt: Da will ich wieder oder auch hin«, so Patrick Herrmann. Und das genau 20 Jahre nach dem letzten Mal – das wäre doch ein schönes Jubiläum. Und dieses dann ja vielleicht erneut gegen den VfL Wolfsburg...

fohlen-hautnah.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!