Hertha BMG?
Veröffentlicht am 05. Dezember 2014 Geschrieben von Börnie

Pünktlich zu Nikolaus zur besten Kaffee- und Kuchen-Zeit bekommen wir Besuch von einer alten Dame. Was manchen an ein Trauma aus der Kindheit erinnern mag, erfreut uns Fußballfans hingegen sehr, waren die Spielansetzungen der bisherigen Hinrunde zur besten Anstoßzeit mehr als selten. Die Weihnachtsmützen aus Istanbul können wieder aus dem Schrank gekramt werden, auf geht’s ins Stadion.

Da an dieser Stelle schon häufig über die Geschichte des Gegners (lange) und Erfolge (wenige) geschrieben wurde, kümmern wir uns lieber mal wieder darum, wie viel Mönchengladbach im Gastverein steckt (und umgekehrt).

Im Januar 2007 fing Jos Luhukay als Co von Jupp Heynckes bei Borussia an, um diesen kurz darauf als Cheftrainer zu beerben. Er durfte in der Saison 07/08 das Projekt Wiederaufstieg erfolgreich leiten, bevor im Oktober 2008 auch er den Gesetzen des Profifußballs nachgeben musste und entlassen wurde. Bei uns auf der Bank hingegen sitzt mit Lucien Favre ein ehemaliger Hertha-Trainer, der auch die Berliner seinerzeit in den Europapokal führte, auf dieser Position Vorteil für uns. Dass Markus Gellhaus als Co-Trainer der Hauptstädter auch bei Borussia gearbeitet hat, verwundert wohl niemanden, da er Jos Luhukay seit der gemeinsamen Paderborner Zeit treu zur Seite steht.

Gleiches gilt für Marcel Ndjeng, der nicht selten da spielt, wo auch der Trainer angestellt ist. Für Borussia war er in knapp 40 Spielen viermal beim Torabschluss erfolgreich. Aus gemeinsamen Gladbacher Zeiten kennt der Trainer auch Johannes van den Bergh, der in der Jugend und auch als Senior lange für Borussia aktiv war, bevor er sich dem Nachbarn aus Düsseldorf anschloss. Seit 2013 ist er im Olympiastadion aktiv, am Wochenende macht er sicher einen Kurzbesuch bei seiner Familie.

Alexander Baumjohann ist der nächste aus der Reihe der Spieler aus gemeinsamen Zeiten zwischen 2007 und 2009. Sein Versuch, sich anschließend bei den Bayern durchzusetzen schlug fehl. Schalke und Kaiserslautern waren seine nächsten Stationen, bevor auch er 2013 bei der alten Dame anheuerte. Mit Ronny spielt zwar kein ehemaliger Borusse im blau-weißen Dress, aber sein Bruder Raffael, der seit 2013 bei uns aktiv ist und uns sehr viel Spaß macht, hat insgesamt 140 Spiele für die Hertha bestritten.

Es nimmt ja gar kein Ende mehr, mit Tolga Ciğerci findet sich der nächste mit Fohlenstallgeruch im Kader der Herthaner, und seit wann?, seit 2013. Dafür ist mit Thorben Marx ein waschechter „Icke“ bei uns im Kader, über Stern Marienfeld und Hertha Zehlendorf ging er 1998 zur Jugend der Hertha. Mit Ludwig „Luggi“ Müller steht übrigens auch ein ehemaliger Borusse in der Jahrhundertelf des Hauptstadtklubs. Wenn ich aber noch alle Ehemaligen erwähnen möchte, dann sprengt das hier den Rahmen. Ein paar Namen gefällig: Rainer Bohnhof, Sebastian Deisler, Wolfgang Kleff, Uwe Rahn, Rob Friend und nicht zu vergessen als Trainer Hans Meyer.

Die beiden Meisterschaften der Berliner aus den Jahren 1930 und 31 sind noch länger her als unsere letzten Landestitel, und gerne würden sie auch mal das Pokalfinale im eigenen Stadion bestreiten und vor allem gewinnen, aber die Hertha-Bubis (2. Mannschaft) im Jahre 1993 waren das einzige Team, welches zumindest das Finale im Olympiastadion erreicht hat.

Warm anziehen heißt es am Samstag nicht nur für die Fans und Besucher auf den Rängen, sondern auch für unsere Gäste. Die Saison der Hertha verläuft etwas im Zickzacklauf: Auf Heimsiege folgten auswärts häufig Niederlagen, vor einigen Spieltagen hat sich der Trend gewandelt, auf die Heimniederlage gegen Hannover folgte ein Sieg in Müngersdorf, um dann zu Hause gegen die Bayern zu verlieren. Helfen wir also auch auf den Rängen am Samstag alle mit, dass sie wieder zum alten Rhythmus zurückfinden und als Gastgeschenk am Samstag nur einen Nikolausstiefel mit nach Hause nehmen.

fanprojekt.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!