Borussia gleicht einem Überraschungsei

»Wir werden sehen«
Jan van Leeuwen, Nadine Basten und Marc BastenDienstag, 30. Juli 2013 - 23:02 Uhr

Borussia Mönchengladbach gleicht wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt einem Überraschungsei. Allenfalls Tendenzen hinsichtlich einer ersten Elf zeichnen sich bislang ab. Sicher ist nur, dass wenig sicher ist.

Es gibt Trainer, die sind in der letzten Phase der Saisonvorbereitung darauf fokussiert, ihre vermeintliche Startelf in den verbleibenden Testspielen einspielen zu lassen. So wird es für die Beobachter relativ einfach, ihre Schlüsse hinsichtlich der Planungen zu ziehen.

Lucien Favre lässt sich dagegen auch eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel (1. Pokalrunde bei Darmstadt 98, Anstoß am Sonntag um 14.30 Uhr) nicht in die Karten schauen. Auch in Glasgow gab es keine wirklichen Aufschlüsse. Der Schweizer verzichtete zunächst auf die später ins Training eingestiegenen Nationalspieler und führte genau das als Begründung dafür an.

Dieses Argument zieht nicht ganz, denn durch die sichtbar gute Trainingssteuerung bei Borussia dürften die Nachzügler längst das Level der anderen Akteure erreicht haben.

Nun ist es Favres gutes Recht, seine eigenen Vorstellungen umzusetzen. Es macht die Sache zumindest spannend. Auch für die Spieler.

Viele von ihnen wissen nicht wirklich, woran sie sind. »Der Trainer wird die richtige Elf finden«, sagt Neuzugang Christoph Kramer stellvertretend für die meisten seiner Kollegen. »Ob ich dabei bin oder nicht, ist erstmal zweitrangig. Ich habe eine gute Vorbereitung gespielt und mich vernünftig präsentiert. Was jetzt kommt? Wir werden sehen«.

Auf einen Startelfeinsatz in Darmstadt würde Kramer kein Geld setzen. »Ich wette ohnehin nicht, schon gar nicht um Geld. Was mein Gefühl mir sagt? Wirklich keine Ahnung. Der Trainer entscheidet. Komme ich zum Einsatz, gebe ich alles. Und wenn nicht, werde ich weiter arbeiten und mich anbieten«.

Kramer ‚bewirbt‘ sich um einen der begehrten Posten im defensiven Mittelfeld. Das „Sechser-Puzzle“ ist immer noch nicht gelegt, dazu gibt es auf den Halbpositionen eine Vielzahl vor Varianten. Und die nicht erst seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Juan Arango.

Ebenso ist die Besetzung der Viererabwehrkette nicht vollends geklärt, zumindest das Duell zwischen Filip Daems und Oscar Wendt scheint komplett offen.

Im Sturm geht die Tendenz in Richtung der beiden Neuzugänge Raffael und Max Kruse, wobei vor allem Kruse noch ein wenig mit dem vom Ballbesitz geprägten, aber wenig druckvollen Offensivspiel fremdelt.

Es gibt also noch einige Rätsel zu lösen. Gut, dass die Sommerpause bald vorbei ist. Findet auch Vize-Präsident Rainer Bonhof: »Nach der Vorbereitung fiebert man darauf hin, dass es ernst wird und man seinen Leistungsstand im richtigen Wettkampf mit anderen messen kann. Genau wie die Mannschaft freue ich mich darauf. Lasst die Saison losgehen!«

torfabrik.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!