Keine falschen Schlüsse

Das Europa League-Spiel bei Apollon Limassol (2:0) gerade erst erfolgreich hinter sich gebracht, wartet am Sonntag (17.30 Uhr) mit dem Gastspiel in Dortmund bereits die nächste große Herausforderung auf die Fohlenelf.

Alle Borussen standen am Flughafen in Larnaka schon am Gate bereit, um in Kürze den Flieger zu betreten, als plötzlich eine Durchsage des Kapitäns ertönte. „Der Flug wird sich leider auf unbestimmte Zeit verzögern“, klang es über die Lautsprecher. Der Grund: Eine leere Batterie in der Air Berlin-Maschine mit der Flugnummer AB 1005 musste ausgetauscht werden. Erst mit knapp zweistündiger Verspätung konnte sich der VfL-Tross auf den Weg zurück in die Heimat machen. „Das ist natürlich ärgerlich, aber nicht zu ändern“, nahm Trainer Lucien Favre die ungewollte Pause gelassen hin.

Nach 18 Spielen seiner Mannschaft in Folge ohne Niederlage kann den Schweizer derzeit nichts so leicht aus der Ruhe bringen. „Momentan sind wir alle zufrieden, wir haben bis jetzt gut gearbeitet. Aber wir sind erst im November. Wir müssen weiter hart arbeiten und punkten“, mahnte Favre zuvor im Gespräch mit den mitreisenden Journalisten. Die nächste Möglichkeit, wichtige Zähler einzufahren, besteht schon am Sonntagabend im nächsten Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund. „Es immer sehr speziell dort zu spielen. 80.000 Zuschauer im Stadion, das gibt es nicht oft, das ist schon eine besondere Atmosphäre“, sagte Favre.

Details entscheiden

Die Vorzeichen vor dem Duell der beiden Namenscousinen könnten unterschiedlicher kaum sein. Während die Borussia aus Dortmund die zurückliegenden fünf Bundesligapartien allesamt verlor und auf einen Abstiegsrang abgerutscht ist, rangiert die Borussia aus Mönchengladbach ungeschlagen auf Platz drei. „Ich habe ein paar Spiele der Dortmunder gesehen. Gegen Hamburg oder Hannover beispielsweise hätte es auch andersherum ausgehen können. Sie sind nach wie vor eine hervorragende Mannschaft, auch wenn sie derzeit keine guten Ergebnisse erzielen“, so Favre. Allerdings warnte der VfL-Coach davor, daraus falsche Schlüsse über die Rollenverteilung zu ziehen. „Dortmunds Qualität ist noch da, das haben sie in der Champions League schon bewiesen. Manchmal liegt es nur an Details, Kleinigkeiten können über Sieg und Niederlage entscheiden“, sagte Favre.

In der vergangenen Saison fuhr die Fohlenelf mit einem Negativlauf nach Dortmund, um diesen ausgerechnet dort mit einem 2:1-Sieg zu beenden. „Das war damals eine fantastische Leistung von uns“, erinnert sich Favre. Mit einer ähnlichen taktischen Ausrichtung dürfte er sein Team wohl auch am Sonntag auf den Rasen schicken. „Wir müssen uns auf alle Situationen vorbereiten: Pressing, auf Konter warten, aber auch selbst wagen, nach vorne zu spielen. Ganz wichtig ist es vor allem auch, bei Ballbesitz sehr konzentriert zu sein und gut zu verteidigen“, so Favre.

Personell kann der Schweizer fast aus dem Vollen schöpfen daumenhoch . Mit Ausnahme von Granit Xhaka (Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk) stehen Favre alle Spieler zur Verfügung – auch Max Kruse, der die Europapokalreise nach Zypern wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel nicht hatte mitmachen können. „Max hat zuhause zweimal trainiert. Er ist wieder bereit und wird am Sonntag in den Kader zurückkehren“, kündigte Favre an. Ob und wie viele Spieler neu in die Startelf rücken werden, das verriet Favre nicht: „Das entscheide ich erst an Samstag nach dem Abschlusstraining.“

borussia.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!