Borussia reist zum SC Paderborn
Schwere Aufgabe beim Aufsteiger
von Marc Basten Freitag, 26. September 2014 - 17:03 Uhr

Weiter geht es im Dreitagerhythmus für Borussia Mönchengladbach. Am Samstag (15.30 Uhr) steht das Auswärtsspiel beim SC Paderborn an. Die Borussen sind gewarnt und unterschätzen den Gegner nicht.

Viel Zeit, sich über den Sieg gegen den HSV und die Serie von neun Pflichtspielen ohne Niederlage in der noch jungen Saison zu freuen, hatten die Gladbacher Borussen nicht. Regeneration und Konzentration auf Paderborn haben Priorität.

Für die Reise nach Ostwestfalen stehen Trainer Lucien Favre alle Profis zur Verfügung. Bislang ist die Fohlenelf zum Glück von Verletzungen verschont geblieben, so dass der Trainer Alternativen hat, um auf die hohe Belastung einzelner Spieler zu reagieren.

Favre kündigte an, dass es möglicherweise zu Wechseln kommen könnte. Gleichzeitig ließ der Schweizer durchblicken, dass ihm eine 'Totalrotation' widerstrebt. Das zeigen auch seine bisherigen Personalentscheidungen. Selbst wenn es in der Abwehrkette einige Wechsel gab, steht ein deutliches Korsett, das Favre nur punktuell umbaut.

Xhaka und Kramer powern bislang durch

Dazu gehört das 'Sechser-Duo' Granit Xhaka und Christoph Kramer, das zuletzt immer durchspielte (Kramers Schutzauswechslung in Köln ausgenommen). Favre spricht zwar gerne von Nordtveit oder Dahoud, doch eine Startelfnominierung wird wohl nur dann erfolgen, wenn Xhaka oder Kramer eine Überlastung droht. Und hier muss Favre genau hinschauen, schließlich werden beide Sechser auch in der Länderspielpause nicht die Gelegenheit finden, ihre Akkus wieder aufzuladen, weil sie für ihre Nationalteams im Einsatz sind.

Favre und sein Trainer- und Betreuerteam kommunizieren ausgiebig untereinander und mit den Spielern um festzustellen, wer wie weit belastbar ist. Bislang hat man die richtige Dosierung gefunden und es gibt keinen Grund zur Annahme, dass dies in den nächsten Tagen anders sein sollte.

Dass man das Spiel beim Aufsteiger in Paderborn nicht mal eben so im Vorbeigehen abhaken kann, wissen die Borussen. »Das ist ein wenig komisch in Deutschland«, sagt Lucien Favre. »Hier ist ein Aufsteiger automatisch schlecht. Aber das stimmt nicht. Paderborn hat 3:0 in Hamburg gewonnen und zuletzt Hannover zuhause geschlagen. Das sagt alles aus. Es wird wieder ein schweres Spiel für uns«.

Besuch beim 'krassesten Außenseiter'

Die Ostwestfalen haben sich mit ihrer Rolle als 'krassester Außenseiter der Bundesligageschichte' (Trainer Andre Breitenreiter) angefreundet und die ersten Spieltage überaus erfolgreich gestaltet. Sie machten das teilweise richtig gut, profitierten andererseits aber auch vom Überraschungsmoment.

Es ist halt so, dass ein Aufsteiger zu Beginn einer Saison nur schwer einzuschätzen ist und vom Gegner, trotz aller gegenteiligen Beteuerungen, ein wenig unterschätzt wird. Jetzt, am 6. Spieltag, weiß man in der Bundesliga, dass es keinen Grund gibt, Paderborn auf die leichte Schulter zu nehmen. Daran ändert auch die deutliche Niederlage des SC bei den Bayern nichts.

Die Gladbacher Borussen sind jedenfalls gewarnt und wissen, dass sie nur bestehen können, wenn sie 100 Prozent abrufen. Dazu sollten sie in der Lage sein, den vielen Belastungen zum Trotz. Schließlich gibt es ja auch noch Spieler wie Ibrahima Traore, die zuletzt gar nicht mehr ran durften und auf ihre Chance brennen.

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