Topspiel bei den neu formierten Mainzern
Gefahr und Chance gleichermaßen
von Marc Basten

Borussia Mönchengladbach tritt zum Abschluss der drei englischen Wochen am Samstag zum ‚Topspiel‘ der Bundesliga bei Mainz 05 (Anstoß 18.30 Uhr) an. Dort wartet auf die Fohlenelf ein runderneuerter Gegner.

Es hat sich etwas getan in Mainz. Bis kurz nach der Winterpause machte es den Eindruck, als ob der FSV mit Ruhe und Beharrlichkeit die ‚Nach-Tuchel-Ära‘ mit dem Ballbesitzfußball unter Kaspar Hjulmand durchziehen würde. Rückschlägen und einer schleichenden Annäherung an die Abstiegsränge zum Trotz.

Doch dann folgte der für Außenstehende überraschende Rauswurf von Hjulmand. Man war bei den 05ern zu dem Schluss gekommen, dass die Entwicklung zu langsam voranschreitet und der Verein auf die 2. Liga zusteuert. Manager Christian Heidel, der starke Mann in Mainz, zog die Reißleine und vollführte mit der Inthronisierung von U23-Coach Martin Schmidt einen Turnaround. Weg vom bedächtigen Stil des Kaspar Hjulmand, zurück zum Mainzer Hurra-Fußball.

Der Schweizer Martin Schmidt bevorzugt den Fußball, den sein Namensvetter Roger in Leverkusen spielen lässt: Extrem hohes Pressing und intensives Gegenpressing, den Gegner einschnüren und zu Fehlern zwingen. Im ersten Spiel unter Schmidt gegen Frankfurt klappte es, auswärts in Hoffenheim nicht.

Nicht in Panik verfallen und präzise Konter fahren

Die Borussia kann sich auf einiges gefasst machen. Endlose Ballstafetten gegen einen tief stehenden Gegner wird es nicht geben. Es wird darum gehen, unter Bedrängnis nicht in Panik zu verfallen, die Übersicht zu bewahren und sich aus der Umklammerung zu lösen. Mit Verlagerungspässen, um in die freien Räume zu kommen, wo dann blitzschnell gekontert werden kann.

Die nötige Schnelligkeit für diese Art Fußball findet sich in Borussias Kader. Lucien Favre ließ am Freitag wie gewohnt offen, welche Akteure er ins Rennen schicken wird. Traoré, Raffael und Johnson, im Pokal nicht bzw. nur kurz eingesetzt, werden sich etwas ausrechnen. Zudem dürfte Korb wieder ins Team kommen und Jantschke nach innen rücken. Weiter ohne Alternative bleibt Oscar Wendt, nachdem Dominguez (Rücken) erneut nicht zur Verfügung steht.

Das Spiel bei den ‚neu gepolten‘ Mainzern ist für Borussia Gefahr und Chance gleichermaßen. Klar ist, dass es eine intensive Auseinandersetzung werden wird, bei der die Borussen trotz dreier englischer Wochen am Stück nochmals alles mobilisieren müssen. Um die gute Ausgangsposition nicht zu gefährden, sollte Borussia beim Tabellenzwölften punkten.



torfabrik.de

Zuletzt bearbeitet von Fohle4Jever; 07/03/2015 11:54.

Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!