Vor dem Spiel gegen Schalke
Eberl: »Diese Nörgeleien stören mich«
Nadine Basten und Marc Basten Freitag, 25. April 2014 - 13:25 Uhr

Am Sonntag (17.30 Uhr) tritt Borussia Mönchengladbach beim FC Schalke 04 an. Mit einem Sieg könnte der internationale Startplatzt gesichert werden. Doch das wird nicht einfach. In Gelsenkirchen gibt’s für Borussia eigentlich nichts zu holen.

Den vierten Tabellenplatz und die damit verbundene Berechtigung an den Qualifikationsspielen um die Champions League teilzunehmen, kann Borussia nach der Niederlage in Freiburg abhaken. Selbst wenn bei aktuell fünf Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen die theoretische Chance noch besteht.

Doch insoweit sollte man realistisch bleiben, schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass sich Borussia Mönchengladbach überhaupt mit dem internationalen Geschäft beschäftigen darf. Die Fohlenelf zehrt weiterhin von der Punktausbeute aus der Hinrunde. In der Rückrundentabelle rangiert der VfL auf Rang 13 mit Tuchfühlung auf die Abstiegsränge. Dass die Europa League nur noch einen Schritt entfernt ist, ist angesichts der Stagnation der letzten Monate ein Erfolg.

In den verbleibenden drei Partien geht es für Borussia ausschließlich gegen Teams mit internationalen Ambitionen. Ein Nachteil muss dies nicht sein, schließlich ließ man gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller in der Rückrunde einiges liegen (nur 9 von 24 möglichen Punkten).

Bis auf Xhaka sind alle Mann an Bord

Den Anfang macht am Sonntag (17.30 Uhr) das Gastspiel bei Schalke 04. Fraglos eine mehr als komplizierte Aufgabe, nicht nur weil Schalke sich im neuen Jahr deutlich stabilisiert präsentiert und gute Aussichten auf den dritten Tabellenplatz hat. Erschwerend kommt hinzu, dass Borussia Mönchengladbach in Gelsenkirchen lediglich als Punktelieferant bekannt ist. In der Arena, und da wird immerhin schon seit 2001 Bundesliga gespielt, sind die Gladbacher sieglos. Zuletzt erfreute sich der VfL vor 22 Jahren im alten Parkstadion an der vollen Punktzahl bei Königsblau.

»Schalke spielt eine sehr gute Rückrunde«, weiß Borussias Trainer Lucien Favre. »Es ist eine andere Mannschaft als in der Hinrunde, sie haben viel Qualität«.

Um die in den Griff zu bekommen, kann sich Favre fast aus seinem kompletten Aufgebot bedienen. Lediglich Granit Xhaka fehlt gesperrt, sonst sind alle an Bord. Variationsmöglichkeiten bieten sich für Borussias Trainer einige. Zuletzt zeigte er sich diesbezüglich durchaus experimentierfreudig, so dass es Sonntag die eine oder andere Verschiebung zur Vorwoche geben könnte.

»Jetzt können wir auch spielen«

Wie üblich wollte sich der Schweizer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel zu diesen Dingen nicht äußern. Vielmehr sprach er am Freitag über die allgemeine Situation seiner Mannschaft. »Wir haben viele Fortschritte gemacht«, erklärte er. »Vor zwei, drei Jahren waren wir nur eine Kontermannschaft. Jetzt können wir auch spielen. Nicht immer effizient, aber wir arbeiten daran«.

Sportdirektor Max Eberl untermauerte die Aussagen des Trainers. »Wir können den Ball zirkulieren lassen und auf den Moment warten, den Gegner zu destabilisieren und so unsere Torchancen bekommen und nutzen. Wir können Mannschaften bespielen und das haben wir in der Hinrunde sehr gut gemacht. Aber dazu brauchen wir alle in Top-Verfassung«.

Die Kritik für das oft unansehnliche Ballgeschiebe hat Eberl vernommen. »Wenn man verliert, ist es phlegmatisch, gewinnst du, ist es gut gewesen. Den Spagat muss man hinkriegen, dazu brauchen wir einfach die Geduld«.

Eberl stört der respektlose Umgang

»Diese fantastische Hinrunde hat Riesenerwartungen geschürt, die aber nicht automatisch alle umzusetzen sind. Dazu bedarf es einer unglaublichen Qualität und die haben wir im Moment nicht«, so Eberl weiter. »Wir haben aber die Qualität, genau um die Plätze zu spielen, um die es gerade geht. Dann ist es schon mühsam, sich immer rechtfertigen zu müssen, dass es „nur“ um die Europa-League geht. Es ist doch fantastisch, dass wir zum dritten Mal hintereinander um Europa spielen dürfen«.

Zudem nervt Eberl die Sichtweise einiger Medien. »Diese Nörgeleien, dieses respektlose Umgehen mit dem, was wir leisten, stört mich schon«, gab er zu. »Wenn man liest, „Gladbach stümpert nach Europa“, finde ich das nicht gerechtfertigt für das, was wir in den drei Jahren dabei sind zu leisten«.

torfabrik.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!