"Wir sind und bleiben offensiv ausgerichtet"

Trainer André Schubert sprach in der Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel am Freitagabend (20.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05 über...

...die personelle Situation: Thorgan Hazard hat seine leichte Entzündung am Ohr überwunden und steht wieder zur Verfügung. Auch Fabian Johnson, der gegen Dortmund einen Schlag auf die Wade abbekommen und deshalb vorsichtshalber eine Trainingseinheit ausgelassen hat, trainiert wieder ohne Probleme. Neben den Langzeitverletzten müssen wir jedoch leider auf Mahmoud Dahoud verzichten. Er hat sich bei einem Haushaltsunfall eine Schnittverletzung an der Hand zugezogen.

...die Besetzung der Doppelsechs: Dass Mahmoud Dahoud und Granit Xhaka uns beide nicht zur Verfügung stehen, ist sicherlich ein Nachteil. Der Vorteil in dieser Situation ist aber, dass es für unseren Gegner nun sehr schwierig einzuschätzen ist, wie wir dieses Problem lösen. Ich werde daher im Vorfeld nichts über meine Gedankenspiele verraten. Diese Unberechenbarkeit wollen wir uns bis kurz vor dem Anpfiff bewahren.

...Martin Hinteregger und Jonas Hofmann: Martin hatte ein wenig Rückstand aufzuholen, als er zu uns gekommen ist. Er hat selbst gemerkt, dass ihm noch etwas Spritzigkeit fehlt, aber mit jeder Trainingseinheit ist er näher an die Mannschaft herangerückt. Er ist mittlerweile eine Option für die Startelf. Das gilt ebenso für Jonas, obwohl er in dieser Woche krankheitsbedingt etwas kürzer treten musste. Auch Jonas rückt Stück für Stück näher an die Mannschaft ran und ist eine Alternative.

...Martin Stranzl: Wir haben einen klaren Plan mit Martin. Man darf nicht vergessen, dass er monatelang ausgefallen ist und daher eine Aufbauphase braucht. Er arbeitet extrem professionell und hart, und rückt mit jeder Woche näher an die Mannschaft ran. Momentan reicht die Substanz bei ihm für den Kader, so dass wir ihn jederzeit einwechseln können. Ich bin zuversichtlich, dass er in absehbarer Zeit wieder eine Option für die Startelf sein kann. Denn wenn Martin wieder in der Verfassung ist, in der er in der vergangenen Saison war, ist er einer der zweikampfstärksten Spieler der Bundesliga. Es geht für ihn also darum, wieder an diese Leistungsstärke anzuknüpfen. Natürlich muss er sich auch noch an unser verändertes Defensivverhalten gewöhnen, da sehe ich aber keine grundsätzlichen Probleme. Das ist für mich nur eine Frage der Zeit.

...die Erkenntnisse aus dem Dortmund-Spiel: Wir haben die Niederlage aufgearbeitet und analysiert. Wir wussten vorher, dass wir, wenn wir gegen eine solche Spitzenmannschaft punkten wollen, defensiv wie offensiv am Limit spielen müssen und uns nur sehr wenige Fehler erlauben dürfen. Wir haben darüber gesprochen, wie wir uns bei Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung verhalten und wie wir diese absichern müssen. Bei unserer offensiven Grundausrichtung ist es für ein erfolgreiches Gegenpressing wichtig, dass wir in den Rückräumen den Gegner gut zustellen, um ihn nach Ballverlust sofort wieder attackieren zu können. Das haben wir gegen Dortmund in einigen Situationen nicht gut gemacht, daran haben wir gearbeitet.

...den 1. FSV Mainz 05: Die Mainzer verfügen über eine sehr laufstarke Mannschaft. Das bedeutet, dass sie einen wahnsinnig hohen Aufwand betreiben, die Räume defensiv sehr eng machen und sehr kompakt stehen. Bei Ballgewinnen schalten sie zudem gut um und haben schon einige Kontertore erzielt. Darüber hinaus haben sie in Yunus Malli einen Spieler mit hoher Qualität in der Offensive, der als freischaffender Künstler hinter der Spitze agiert, immer wieder in die Tiefe geht und auch sehr torgefährlich ist. Er ist technisch beschlagen und dribbelstark, ihn müssen wir im Auge haben. Mainz versucht, das Spiel gut aufzubauen, ist aber auch physisch sehr stark. Auch wenn sie offensiv zuletzt nicht so überzeugen konnten und dreimal in Folge torlos geblieben sind, treffen wir auf eine Mannschaft, die uns gefährlich werden kann.

...die Anzahl der Gegentore: Dazu gibt es zwei Dinge zu sagen: Zuallererst möchte ich daran erinnern, dass wir ab dem fünften Spieltag eine sehr gute Serie hingelegt und sehr viele Punkte gesammelt haben. Deshalb finde ich es etwas kurios, dass wir bei dieser Punktausbeute für die Anzahl der Gegentore kritisiert werden. Wenn wir immer so spielen und so viele Punkte einfahren, wäre ich sehr zufrieden, denn am Ende geht es doch darum, wie viele Zähler man holt. Zweitens muss man festhalten, dass uns momentan absolute Top-Spieler wie Alvaro Dominguez und Granit Xhaka fehlen. Die Jungs, die in die Mannschaft gerückt sind, haben ihre Sache bisher sehr gut gemacht, aber haben natürlich noch nicht die Klasse der beiden. Es gilt jetzt, Lösungen zu finden, wie wir mit den uns zur Verfügung stehenden Spielern besser verteidigen, ohne unsere offensive Stärke zu vernachlässigen. Wir werden auf keinen Fall anfangen, uns jetzt hinten rein zu stellen. Wir sind und bleiben offensiv ausgerichtet, können das Gegenpressing und das Umschaltverhalten bei Ballverlust aber noch besser organisieren. Wir wollen angreifen und offensiv spielen, und natürlich weniger Gegentore kassieren, weil wir damit die Wahrscheinlichkeit, Punkte zu holen, erhöhen können. Daran arbeiten wir.

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Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!