Kraftakt zum Jahresausklang in Augsburg
»Jeder weiß, wie schwer das wird«
von Marc Basten

Zum Hinrundenausklang steht für Borussia Mönchengladbach eine äußerst unangenehme Dienstreise an. Es geht zum FC Augsburg, der bislang eine starke Saison spielt und bei dem Borussia nie überzeugen konnte. Vielleicht hilft André Hahn.

Es gibt spaßigere Ausflugsziele als Augsburg vier Tage vor Heiligabend. Für Borussia Mönchengladbach ohnehin. In der auch diesmal mit 30.660 Zuschauern ausverkauften SGL Arena konnten die Borussen noch nie gewinnen. »Wir haben da bislang ›nicht so viel‹ geholt«, sagt Sportdirektor Max Eberl. »Es ist dennoch eine Gelegenheit, dort zu punkten«.

Natürlich rechnen sich die Borussen am Samstag (Anstoß 15.30 Uhr) etwas aus. Der aktuelle Trend spricht für die Gäste vom Niederrhein: Zwei Siege und ein Remis verbuchten die Gladbacher zuletzt, während Augsburg zweimal in Folge verlor. Darunter das deutliche 0:4 gegen die Bayern, als man im Verlauf der zweiten Halbzeit einbrach.

Doch bis dahin hatte es der FCA auch den ›Überbayern‹ richtig schwer gemacht. Vor allem die physische Herangehensweise ist ein Augsburger Markenzeichen, das dem Gegner nicht schmeckt. Auch und besonders die Gladbacher Borussen mögen dieses körperliche und aggressive Spiel nicht. »Jeder, der schon mal in Augsburg gespielt hat weiß, wie schwer das wird«, sagt Max Kruse.

Die Tugenden von André Hahn sind gefragt

Einer, der bei Borussia für gradlinigen, wuchtigen und körperbetonten Fußball steht, ist André Hahn. Der 24-Jährige schaffte in Augsburg seinen Durchbruch und war in seinen anderthalb Jahren dort an 25 Toren beteiligt. In der letzten Spielzeit war er das Synonym für die Vehemenz im Spiel des FCA. Hahn kickt nun am Niederrhein, doch Augsburg pflegt diesen Stil und hat sich sogar noch weiterentwickelt.

»Das nötigt einem viel Respekt ab, wie sich der Verein in der Bundesliga stabilisiert hat«, sagt Hahn. »Ich freue mich riesig auf das Spiel«. Zuletzt hat Hahn nach fulminantem Start in Mönchengladbach weniger Einsatzzeiten bekommen. Doch gegen Augsburg sind seine Qualitäten mehr denn je gefragt. Er dürfte daher in der Startelf stehen, nachdem er am Mittwoch gegen Werder die kompletten neunzig Minuten auf der Bank saß.

»Danach will ich erstmal nichts mit Fußball zu tun haben«

Doch Lucien Favre hat auch im 27. Pflichtspiel der Hinrunde personell mehrere Optionen, wenngleich einige Profis die Winterpause fraglos nötig haben, um den Akku aufzuladen. »Ein Sieg in Augsburg wäre ein toller Abschluss«, sagt Ibrahima Traore, der von 2009 bis 2011 bei den bayerischen Schwaben spielte. »Aber danach will ich erstmal nichts mit Fußball zu tun haben«.

Definitiv ausfallen für den letzten Kraftakt des Jahres werden Raffael (Muskelfaserriss im Oberschenkel) und Mo Dahoud (Reha nach Sehnenteilriss im Oberschenkel). Und auch Roel Brouwers zwickt der Oberschenkel. Der Niederländer musste wegen einer Verhärtung im Heimspiel gegen Werder frühzeitig raus, allerdings auch als Präventivmaßnahme. Möglicherweise steht Martin Stranzl nach Verletzungs- und Krankheitspause wieder parat.

Wie auch immer, die Borussen müssen sich nochmal 90 Minuten plus Nachspielzeit richtig zusammenreißen, um eine gute Hinrunde abzurunden. Denn noch hat Borussia, trotz des aktuellen dritten Platzes, nichts erreicht. »Wir haben uns bislang nicht mehr und nicht weniger als eine gute Ausgangsposition verschafft«, sagt Max Eberl. »Und die wollen wir in Augsburg unbedingt bestätigen«.

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