Der Gegner: FC Augsburg

Am Freitag (20.30) muss Borussia beim FC Augsburg antreten. An dieser Stelle stellen wir die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl etwas genauer vor.

Formkurve: Der FC Augsburg spielt seine dritte Erstligasaison in Folge. So erfolgreich wie aktuell ist er zuletzt in der Aufstiegssaison 2010/11 gestartet. Nach sechs Partien rangiert der FCA mit neun Punkten auf dem achten Platz. Dabei sah es nach den Niederlagen gegen Dortmund (0:4) und in Bremen (0:1) bereits nach einem Fehlstart aus. Anschließend konnten die Augsburger allerdings drei Partien in Serie gewinnen: Zuhause gegen Stuttgart und Freiburg (jeweils 2:1) sowie in Nürnberg (1:0). Am vergangenen Wochenende musste sich das Team von Trainer Markus Weinzierl trotz kurzzeitiger Führung 1:2 in Hannover geschlagen geben. Dennoch blickt man optimistisch auf das Heimspiel gegen die Fohlenelf. „Die letzte Niederlage wirft uns nicht aus der Bahn, da haben wir schon wesentliche schwierigere Situationen gelöst“, ist sich der Ex-Borusse und Abwehrchef Jan-Ingwer Callsen-Bracker sicher.

Trainer: In der Winterpause der vergangenen Saison wackelte der Trainerstuhl von Markus Weinzierl. Obwohl der FCA zwischen den Plätzen 16 und 18 pendelte, stärkten ihm die Augsburger Verantwortlichen allerdings demonstrativ den Rücken und stellten ihm mit Manager Stefan Reuter einen starken Mann zur Seite. In der Rückrunde begeisterten Weinzierl und sein Team mit kampfbetontem und diszipliniertem Fußball und hielten am Ende sensationell die Klasse. Dabei ist Augsburg erst die zweite Trainerstation der noch jungen Laufbahn des 38-Jährigen, der bisher nur bei Jahn Regensburg an der Seitenlinie stand. Allerdings auch dort mit Erfolg: Der Niederbayer führte den Verein von 2008 bis 2012 aus dem Tabellenkeller der Dritten in die Zweite Liga, verabschiedete sich anschließend jedoch zum FC Augsburg. Seine Bilanz als Trainer: 184 Spiele: 61 Siege, 56 Unentschieden und 65 Niederlagen. Gegen Borussia konnte Weinzierl jedoch noch nie gewinnen. Mit dem FC Augsburg stehen aus der letzten Saison eine Niederlage (in Gladbach, 0:1) und ein Unentschieden (1:1) zu Buche, ein Jahr zuvor scheiterte er mit Jahn Regensburg in der ersten Pokalrunde am VfL (1:3).

System und Aufstellung: Der FC Augsburg agiert meist in einem 4-1-4-1-System. Mit Ausnahme der Torwart-Position, auf der Weinzierl verletzungsbedingt bereits Mohammed Amsif, Marvin Hitz und Alexander Manninger (aktuell im Tor) eingesetzt hat, zeigen die bisherigen Formationen eine bemerkenswerte personelle Konstanz. Die Viererkette hat alle sechs Partien in derselben Konstellation bestritten: Matthias Ostrzolek (links), Ragnar Klavan und Callsen-Bracker (innen) sowie Kapitän Paul Verhaegh (rechts). Im defensiven Mittelfeld zieht Stratege Daniel Baier die Fäden, vor ihm verdichteten in fünf von sechs Partien Neuzugang Halil Altintop (Trabzonspor) und Jan Movarek das Zentrum. Auf dem linken Flügel hat sich der vom VfB Stuttgart ausgeliehene Raphael Holzhauser durchgesetzt, rechts wird wohl André Hahn auflaufen. Als einzige Spitze agiert Sascha Mölders, Augsburgs Top-Torjäger der vergangenen Saison (10 Treffer).

Schlüsselspieler: Paul Verhaegh: Dass er mit 30 Jahren noch einmal Nationalspieler werden würde, hatte Paul Verhaegh wohl selber nicht gedacht. Aufgrund seiner konstanten Leistung und einem knappen Angebot an niederländischen Außenverteidigern, wurde Augsburgs Kapitän von Bondscoach Louis van Gaal zuletzt für das Testspiel gegen Portugal berufen. Viele Experten hatten Verhaegh das nicht mehr zugetraut. Der Rechtsverteidiger kommt aus der Jugend des PSV Eindhoven und wechselte im Juli 2010 nach Stationen in Appeldoorn und den Bosch von Vitesse Arnheim nach Augsburg. Dort avancierte er mit soliden Leistungen schnell zum Leistungsträger, genießt bei Mitspielern und Fans eine Menge Respekt. Auch weil Verhaegh auf dem Platz Verantwortung übernimmt: Seit 2011 führt er das Team als Kapitän aufs Feld, darüber hinaus tritt er – wie bei der unglücklichen 1:2-Niederlage in Hannover – gelegentlich als Elfmeterschütze in Erscheinung.

Daniel Baier: Erst galt er als ewiges Talent, dann als gescheiterter Hoffnungsträger. Daniel Baier hat in seiner Karriere einiges mitgemacht. Von seinem Stammverein 1860 München wechselte er 2007 zum VfL Wolfsburg. Unter Felix Magath konnte er sich allerdings nie richtig durchsetzen, wurde ein Jahr später nach Augsburg verliehen. Dort blühte er wieder auf und wurde nach einer starken Saison nach Wolfsburg zurückbeordert. Nach einer erneuten Saison ohne Aussichten auf Spielzeit verließ Baier die Autostadt 2010 endgültig in Richtung Augsburg. Der gebürtige Kölner, früher ein klassischer Zehner, agiert momentan ähnlich wie sein Kumpel Bastian Schweinsteiger als Ideen- und Taktgeber auf der Sechs. Nicht nur deshalb betitelte die ‚Augsburger Allgemeine‘ ihn nach dem starken Saisonstart und seinem 100. Bundesligaspiel in der letzten Woche als „Herz und Gehirn des FCA“.

Halil Altintop: Halil Altintop war fast von der Bildfläche verschwunden. In den letzten zwei Jahren verdiente der ehemalige Stürmer des 1. FC Kaiserslautern, von Schalke 04 und Eintracht Frankfurt in der ersten türkischen Liga bei Trabzonspor seine Sporen. Altintop entschied sich für den Wechsel, Manager Stefan Reuter schlug zu und lotste den Angreifer nach Augsburg. Dort spielt der inzwischen 30-Jährige im offensiven Mittelfeld eine starke Saison. In den erfolgreichen Heimspielen gegen Stuttgart und Augsburg traf er je ein Mal, zeigte sich bisher außerdem sehr umtriebig und initiierte viele gefährliche Angriffe.

borussia.de


Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!