18. Spieltag: VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach 0:1 (0:0) 1:0! Zittersieg in Stuttgart von Marc Basten
Ein gelungener Auftakt in die Rückrunde für Borussia Mönchengladbach. Am Samstag siegten die Fohlen beim VfB Stuttgart mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Patrick Herrmann nach der Pause. Die Gladbacher mussten bis in die Nachspielzeit um den Erfolg zittern.
Borussias Trainer Lucien Favre schickte eine durchaus überraschende Startelf ins Rennen. Oscar Wendt, Fabian Johnson und Branimir Hrgota liefen auf, während Álvaro Dominguez, Thorgan Hazard (beide unter der Woche mit einem grippalen Infekt) und Raffael zunächst nur ein Bankplatz vorbehalten war.
Gänzlich verzichten musste Favre auf Ibrahima Traoré (Afrika-Cup) und André (Achillessehnenentzündung).
Die Borussen kamen sehr gut in die Partie und nahmen direkt das Heft des Handelns in die Hand. Drei Eckbälle in Folge gab es in der dritten Minute. Erst köpfte Stranzl im Getümmel drüber, dann wurde ein Herrmann-Schuss geblockt und schließlich zwang Stranzl VfB Keeper Ulreich mit einer Direktabnahme aus elf Metern zu einer Glanztat.
Borussia blieb am Drücker, ließ Ball und Gegner laufen und beherrschte das Geschehen. Ein langer Pass von Stranzl brachte Hrgota in Position, der die Kugel halb unfreiwillig auf Johnson prallen ließ, dessen abgefälschter Schuss knapp am Tor vorbei trudelte (9.). Die folgende Ecke köpfte Jantschke anderthalb Meter am Kasten der Schwaben vorbei.
Borussia nutzt die Überlegenheit nicht
Die nächste Möglichkeit ergab sich für Fabian Johnson, der aus zwanzig Metern das Tor von Ulreich verfehlte (17.). Gladbach überzeugte, doch die Überlegenheit wurde nicht in Zählbares umgemünzt. Das hatte zur Folge, dass die bis dahin sehr passiven Gastgeber nach und nach Morgenluft witterten.
Sie lauerten auf Konter und Fehler der Borussen, die sich prompt einstellten. Jantschke unterlief ein krasser Fehlpass, in dessen Folge Gentners Schuss aus spitzem Winkel via Schienbein von Stranzl den Querbalken streifte (29.). Kurz darauf durfte Werner von der Strafraumgrenze komplett blank abziehen, Sommer rettete sein Team mit einem starken Reflex vor dem Rückstand (35.).
Mittlerweile war die Partie ausgeglichen, da die Borussen lange nicht mehr so ballfest agierten wie in der ersten halben Stunde. Dennoch hatten sie vor der Pause noch eine Torchance: Nach Freistoßflanke von Kruse kam Hrgota am Fünfer frei zum Kopfball. Der Schwede vermochte den Ball nicht mehr zu drücken, so dass er deutlich über den Kasten segelte (44.).
Herrmann vollendet Konterangriff
Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zusehends. Borussia ging weitaus zurückhaltender zu Werke, der VfB vermied weiter das Risiko. Und dennoch hätten die Schwaben in Führung gehen können, ja müssen. Nach einer verlängerten Ecke gelangte der Ball zu Niedermeier, der das Leder aus drei Metern über das Tor bugsierte - Glück für die Borussia (52.).
Beide Teams neutralisierten sich, Borussia bekam kein Tempo ins Passspiel. Das änderte sich erst in der 67. Minute, als Kruse Hrogta bediente, der im letzten Moment gestört wurde. Vier Minuten später durften die Borussenfans jubeln. Ein Konter über die linke Seite wurde mustergültig vollendet. Der Ball gelangte über Johnson zu Hrgota, der auf links zunächst verzögerte und dann klug auf Herrmann am zweiten Pfosten passte. Der zog ab, Ulreich bekam zwar noch die Finger an den Ball, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (71.).
Die Führung sorgte für Sicherheit in den Gladbacher Aktionen. Allerdings versäumten sie es, gegen die nun aufrückenden Stuttgarter den Konter zum entscheidenden zweiten Tor abzuschließen. So wurde es in der Schlussphase nochmal richtig eng. Der eingewechselte Ibisevic scheiterte mit einem Kopfball an Sommer, im Gegenzug verpasste Johnson mit seinem Flachschuss knapp das Stuttgarter Tor und damit das 2:0.
Riesenglück in der Nachspielzeit
In der Nachspielzeit herrschte dann ›Herzinfarkt-Alarm‹ im Strafraum der Borussia. Nach einer Ecke klärte Sommer nicht weit genug, der Ball flog zurück ins Getümmel und gelangte über Ibisevic zu Niedermeier. Der Abwehrhüne nagelte die Kugel aus sechs Metern an die Latte, der Rebound wurde von Jantschke vor der Linie geklärt.
Der Schlusspfiff erlöste die Gladbacher, die letztlich glücklich aber nicht unverdient in Stuttgart gewinnen konnten. Allerdings hätten die Borussen aus der deutlichen Überlegenheit in der ersten Halbzeit Kapital schlagen müssen, um sich das Zittern in der Schlussphase zu ersparen.
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