UNTERNEHMEN KÖNIGSKLASSE BEGINNT IN SEVILLA
»Es ist ein anderer Wettbewerb«
14.09.2015 20:52 von Andreas Plum



Für Borussia Mönchengladbach beginnt am Mittwoch mit dem Spiel beim FC Sevilla das Abenteuer Champions League. Für die Borussen nach dem verpatzten Start in die Bundesliga vielleicht eine willkommene Abwechslung?! In jedem Fall sind die Protagonisten fest entschlossen, anders als zuletzt aufzutreten.

Als sich die Borussen am Montagvormittag vom Flughafen Düsseldorf aus auf den Weg nach Andalusien machten, hatten sie nicht nur viel Gepäck an Bord, sondern im übertragenen Sinne auch einen schweren Rucksack. Nämlich den mit in der Bundesliga vier Niederlagen am Stück – so viele wie zuvor noch nie in der Vereinsgeschichte.

Da ist es nachvollziehbar, dass die Brust keine allzu breite ist und die Borussen nicht vor Selbstvertrauen nur so strotzen. Die Vorfreude auf die Champions League wollte man sich aber nicht nehmen lassen. Verständlich. Schließlich ist die Teilnahme an der Königsklasse der verdiente Lohn für eine herausragende letzte Saison und vielleicht ja auch eine Art Rehabilitations-Maßnahme. »Wir müssen versuchen, uns wieder zu finden. Ich glaube, dass das die Champions League dazu ein schönes Podium ist«, sagte Roel Brouwers kurz vor dem Abflug nach Sevilla bei Sky.

»Ein anderer Wettbewerb«

»Das ist ein anderer Wettbewerb. Wir haben uns eine Menge für morgen vorgenommen. Wir haben hart dafür gearbeitet, in diesem Wettbewerb starten zu dürfen – jetzt freuen wir uns riesig auf diese Spiele«, stimmte André Hahn am Abend auf der Pressekonferenz in Sevilla zu und fügte an: »Wir wollen wieder kompakt stehen, so Spielsicherheit gewinnen und Mut und Leidenschaft zeigen. Wir wollen einfach zeigen, was wir können«

Ganz im Gegensatz zur Bundesliga, wo die Borussen in den ersten Spielen alles andere als überzeugten und ihnen eine Verunsicherung durchaus anzumerken war. Das alles spielt gerade in Sevilla aber keine Rolle. Da wollen die Borussen zeigen, was sie drauf haben.

»Nur weil wir in der Bundesliga vier Spiele verloren haben, sitzen wir nicht wie ein Häufchen Elend in der Kabine und wissen nicht, was los ist«, stellte Sommer klar. »Wir wollen beweisen, dass wir auf europäischer Ebene mithalten können und freuen riesig darauf. Wir haben in unserer Vorrundengruppe nichts zu verlieren. Wir sind neu in der Champions League. Diese Rolle kann auch eine Chance sein«.

»Ich erwarte einen sehr robusten Gegner«

Und die wollen die Borussen nutzen. Gleichwohl wissen sie, dass mit dem FC Sevilla als amtierender Europa League-Sieger gleich ein dicker Brocken wartet. Aber eben auch kein Unbekannter. Denn in der vergangenen Europa League-Spielzeit hatten die Borussen die Andalusier am Rande des Ausscheidens. »Wir haben vor wenigen Monaten festgestellt, dass Sevilla eine sehr gute Mannschaft ist. Dennoch haben wir in beiden Partien gut gespielt – und hätten damals auch weiterkommen können«, sagte Lucien Favre.

Doch ebenso wie die Borussen haben die Spanier wichtige Spieler verloren. Insofern treffen dieses Mal zwei völlige ‚andere’ Teams aufeinander. »So oder so müssen wir aber top-vorbereitet sein«, so Favre. »Ich erwarte einen sehr robusten Gegner, wir müssen sehr gut verteidigen und sowohl auf dem Boden als auch in der Luft bereit sein, die Zweikämpfe anzunehmen«.

Ohne vier in Sevilla

Verzichten muss der VfL-Trainer dabei auf die verletzten Spieler Martin Stranzl (Orbitabodenfraktur), Patrick Herrmann (Kapselreizung im linken Knie), Álvaro Dominguez (Trainingsrückstand nach Rückenproblemen) und Fabian Johnson (Muskelfaserriss in der Wade). Dazu steht Granit Xhaka nach seinem Platzverweis in der Europa League nicht zur Verfügung. Wie der Schweizer vor allem auf den erneuten Ausfall von Stranzl reagiert, verriet er nicht. Nur so viel: »Ich habe sehr viel überlegt, aber meine endgültige Entscheidung treffe ich erst am Dienstag«. Weiche Entscheidung der Schweizer auch trifft, viel experimentiert werden darf jetzt nicht mehr. Es gilt, die richtige Mischung zu finden – und die muss sitzen.

Unterdessen kann die Königsklasse für die Borussen auch eine Art Balsam für die Seele werden. Quasi einen Befreiungsschlag landen und frisches Selbstvertrauen tanken.. Natürlich fehlt es uns ein wenig, aber wir sind Profis und müssen es uns durch harte Arbeit zurückholen«, betonte Borussias Coach. »Es ist ein anderer Wettbewerb und bietet uns die Gelegenheit, mit einem Erfolgserlebnis zurück in die Erfolgsspur zu gelangen. Und das vielleicht ja schon morgen Abend in Sevilla...

fohlen-hautnah.de


Zuletzt bearbeitet von Fohle4Jever; 14/09/2015 21:19.

Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!