CHAMPIONS LEAGUE: FC SEVILLA – BORUSSIA MÖNCHENGLABACH 3.0 (0:0)
0:3 – Deutliche Niederlage in Sevilla
15.09.2015 22:44 von Andreas Plum

Mit 0:3 unterlag Borussia Mönchengladbach am ersten Spieltag der Champions League beim FC Sevilla. Es war eine verdiente Niederlage, bei der die Borussen gleich zwei Elfmetertore kassierten.

Borussias Trainer Lucien Favre musste in Andalusien auf Martin Stranzl (Orbitabodenfraktur), Patrick Herrmann (Kapselreizung im linken Knie), Álvaro Dominguez (Trainingsrückstand nach Rückenproblemen) und Fabian Johnson (Muskelfaserriss in der Wade) sowie den gesperrten Granit Xhaka und nahm im Vergleich zur Niederlage gegen den HSV lediglich eine personelle Änderung in der Startelf vor: Für den verletzten Stranzl begann Traoré und agierte im linken Mittelfeld, während Hazard stattdessen in die Offensive rückte. Derweil verteidigte Jantschke im Zentrum an der Seite von Brouwers, im defensiven Mittelfeld liefen Stindl und Nordtveit auf, Hahn besetzte den rechten Flügel.

Nahezu erwartungsgemäß überließen die Borussen den Gastgebern zu Beginn das Spiel und hatten Glück, nicht schon früh einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Nach einem Konter traf Vitolo aus 15 Metern lediglich den linken Pfosten und Reyes nagelte den Nachschuss aus kurzer Distanz über das Tor (05.). Fast im Gegenzug hätte Brouwers die Führung für die Borussen erzielt, doch der Niederländer setzte seinen Kopfball nach Traoré-Freistoß knapp neben das Tor (06.).

Sevilla macht das Spiel, Borussia wehrt sich

Auch in der Folgezeit hatte Sevilla in dem munteren Spiel mehr Ballbesitz und suchte die Offensive, während der VfL auf Konter lauerte. Und nach einem solchen suchte Traoré den Abschluss und verpasste das Ziel nur um Zentimeter (16.). Die Fohlenelf kam zu dieser Phase immer besser ins Spiel und traute sich auch was. Dann rettet Korb in höchster Not zur Ecke, die im Anschluss nichts einbrachte (22.).

Es war ein ansehnliches Spiel, in dem Sevilla nach einer halben Stunde mit 64 Prozent Ballbesitz weiterhin den Ton angab und Druck machte. Reyes bediente dann Gameiro am kurzen Pfosten, der mit seinem Flugkopfball aber lediglich das Außennetz traf (31.). Wenige Minuten später zimmerte Gameiro das Leder nach verunglückter Kopfball-Abwehr von Wendt aus kurzer Distanz über die Querlatte (36.). Zwei Minuten vor der Pause war Sommer hellwach und parierte mit einem starken Reflex gegen Gameiro (43.). Borussia konnte kaum für Entlastung sorgen und konnte froh sein, mit einem 0:0 in die Kabine gehen zu können.

Witz-Elfmeter bringt Sevilla in Front, ein berechtigter geht daneben

Nach dem Seitenwechsel ging es turbulent zu. Zunächst brachte sich Sevilla nach einem Witz-Elfmeter mit 1:0 in Führung. Vitolo legte sich die Kugel an Sommer vorbei, Borussias Schlussmann berührte ihn leicht, der Schiedsrichter fiel drauf ein und zeigte auf den Punkt. Vorn dort aus gab sich Gameiro keine Blöße und verwandelte sicher (47.). Drei Minuten später gab’s erneut Elfmeter für die Spanier – dieses Mal aber berichtigt. Vitolo ging an Brouwers vorbei. Der Niederländer ließ das Bein stehen – klarer Fall. Doch dann gibt es wohl doch so etwas wie einen Fußballgott und ausgleichende Gerechtigkeit, denn Gameiro hämmerte die Kugel lediglich an die Unterkante (50.).

Die Borussen benötigten einige Minuten, um sich von diesen Turbulenzen zumindest ansatzweise zu erholen. Doch es waren weiterhin die Gastgeber, die den Taktstock in den Händen hielten und die Borussen immer wieder zu Ballverlusten zwangen und unter Druck setzten.

Dritter Elfmeter sorgt für die Entscheidung
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Und anstatt aus dem verschossenen Elfmeter frischen Mut zu schöpfen, so stellte man sich in der Defensive amateurhaft an und kassierte den dritten (!) Elfmeter innerhalb kürzester Zeit. Jantschke brachte Gameiro im Strafraum unsanft zu Fall – erneut ein berechtigter Elfmeter. Banega trat an, blieb cool und versenkte die Kugel zum 2:0 in den Maschen. Damit war die Messe im Estadio Ramón Sánchez Pizjuán gesungen. Die Borussen, bei denen noch Dahoud fpür den schwachen Stindel und Schulz für Hahn kamen, konnten nicht mehr, während Sevilla den Stiefel routiniert runter spielte. Und dann noch zum 3:0 kam. Der gerade erst eingewechselte Konopljanka überraschte Sommer nach einer kurz ausgeführten Ecke mit einem Schuss von der rechten Seite ins kurze Ecke (84.). Da sah Borussias Schlussmann alles andere als gut aus. Dass ausgerechnet er noch patzte, passte zu diesem abermals völlig missratenen Abend.

Unter dem Strich kassierten die Borussen eine verdiente 0:3-Niederlage, bei der man sich vor allem in der Defensive wacklig präsentierte und bei den beiden berechtigten Elfmetern hanebüchen verteidigte und Geschenke verteilte. Die Fohlenelf war in allen Belangen unterlegen und muss sich in Zukunft viel besser anstellen und gehörig steigern, um wieder in die Spur zu kommen.

Die Kurzstatistik zum Spiel:

FC Sevilla: Rico – Coke, Andreolli, Kolodziejczak, Trémoulinas – N’Zonzi, Krychowiak – Vitolo, Banega (75. Krohn-Dehli), Reyes – Gameiro (71. Immobile)

Weiter im Kader: Soria (ETW), Mariano, Iborra, Konopljanka, Llorente

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Korb, Jantschke, Brouwers, Wendt – Stindl (67. Dahoud), Nordtveit – Hahn (72. N. Schulz), Traoré – Raffael (83. Drmić), Hazard

Weiter im Kader: Sippel (ETW), Christensen, M. Schulz, Hrogta

Tore: 1:0 Gameiro (47. Foulelfmeter), 2:0 Banega (67., Foulelfmeter), 3:0 Konopljanka (84.)

Gelbe Karten: Reyes, N’Zonzi / Brouwers, Stindl, Sommer

Bes. Vorkommnisse: Gameiro verschießt Foulelfmeter (50.).

Schiedsrichter: Pavel Královec (Tschechien)

Zuschauer: 40.000 (Estadio Ramón Sánchez Pizjuán)

Zuletzt bearbeitet von Fohle4Jever; 16/09/2015 00:19.

Die Stimmen außerhalb meines Kopfes irritieren mich am meisten!