17. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - SV Darmstadt 3:2! Kraftakt in Unterzahl gegen Darmstadt von Marc Basten
Mit 3:2 (1:1) besiegte Borussia Mönchengladbach im letzten Spiel des Jahres Darmstadt 98. In Unterzahl - Granit Xhaka war nach 38 Minuten vom Platz geflogen - drehten die Gladbacher das Spiel. In einem tollen Fight trafen Stindl, Nordtveit und Wendt für die Fohlen.
Die Borussen siegten in Unterzahl (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)
Borussias Trainer André Schubert nahm im letzten Spiel des Jahres eine Änderung gegenüber der Pokalniederlage unter der Woche gegen Werder Bremen vor. Mo Dahoud nahm auf der Bank Platz, dafür kam Nico Elvedi in die Startelf. Håvard Nordtveit rückte auf die Sechserposition, Elvedi in die Innenverteidigung.
Die Anfangsphase im Borussia-Park gehörte dem Gast aus Hessen, der sich durchaus frech in der Gladbacher Hälfte zeigte. Darmstadt kam zu mehreren Ecken, einem gefährlichen Freistoß und mehreren Halbchancen. Es dauerte einige Zeit, bis die Borussen mehr Kontrolle bekamen und sich die Gäste sukzessive weiter zurückzogen.
Erste Torgefahr im Strafraum der ›Lilien‹ entstand in der 9. Minute nach einer flachen Freistoßhereingabe von Raffael auf Xhaka, dessen geblockter Schuss durch die Gefahrenzone flipperte, Elvedi bekam den Rebound nicht kontrolliert aufs Tor.
In der Folgezeit entwickelte sich das erwartet intensive Spiel gegen einen tiefstehenden Gegner. Es ging teilweise ordentlich zur Sache, was Schiedsrichter Brand in seinem vierten Bundesligaspiel sichtlich überforderte. Mehrere kuriose Entscheidungen brachten beide Mannschaften und das Publikum in Rage.
Borussia tat sich schwer gegen das physische Spiel des Aufsteigers, kam aber dennoch zur ersten echten Torchance. Johnson lief über links in den Strafraum, sein Rückpass erreichte Raffael, der flach knapp am langen Pfosten vorbeischoss (24.).
Doch dann wurden die Gladbacher kalt erwischt. Nach einem Einwurf der Gäste setzte sich Wagner im Kopfball gegen Elvedi durch, der verlängerte Ball erreichte Heller, der schneller als Korb reagierte und aus kurzer Distanz zum 0:1 traf (28.).
Darmstadt zog sich danach noch weiter zurück, während die Borussen sich kaum durch die engen Reihen kombinieren konnten. Es wurde ein Kampf- und Krampfspiel, dem Granit Xhaka in der 39. Minute die Krone aufsetzte. Erst eroberte der Schweizer beherzt im Zweikampf den Ball. Auf dem Weg nach vorne und abseits des Balles hakte Niemeyer gegen Xhaka nach, der daraufhin den Ex-Herthaner umtrat. Das alles vor den Augen des 4. Offiziellen und des wild mit seiner Fahne winkenden Assistenten. Die Konsequenz war klar und eindeutig: Rot für Xhaka, Gelb für Provokateur Niemeyer.
Die überaus dumme Aktion von Xhaka sorgte immerhin dafür, dass die Mannschaft nun richtig angestachelt war. Und ihr gelang in Unterzahl vor dem Pausenpfiff der Ausgleich. Wendt brachte den Ball von links in den Strafraum, Caldirola klärte zu kurz an die Strafraumgrenze, von wo aus Stindl mit einem präzisen Schuss ins Eck traf (44.).
Mit dem Ausgleich im Rücken, aber eben in Unterzahl mussten die Borussen die zweite Halbzeit bestreiten. Und die ging gleich richtig gut los. Der unaufhaltsame Raffael holte einen Freistoß aus achtzehn Metern halbrechter Position heraus. Nordtveit zirkelte den Ball rechts um die Mauer herum und überraschte Darmstadts Keeper - 2:1 für die Borussia (51.).
Die Fohlenelf hatte das Spiel in Unterzahl gedreht, doch noch war eine ganze Menge Zeit auf der Uhr. Darmstadt drängte nach vorne, Wagner vergab die Chance zum Ausgleich, als er freistehend in die Arme von Sommer köpfte (62.). Fünf Minuten später stand der Ex-Bremer ebenfalls komplett blank. Diesmal nickte er eine Heller-Flanke zum Ausgleich ein (67.).
Die Borussen hatten daran ziemlich zu beißen, doch sie hielten weiter mit einer riesigen Moral und Kampfbereitschaft dagegen. Es war ein echter Fight, der auf des Messers Schneide stand. Darmstadt hatte Chancen, doch Sommer klärte gegen Heller (71.) und Rosenthal köpfte am Fünfer völlig frei drüber (81.).
Auf der anderen Seite versuchten die Borussen alles - und belohnten sich vier Minuten vor Schluss. Stindl spielte einen Ball zwischen die Darmstädter Abwehrspieler in den Lauf von Wendt, der frei vor Keeper Mathenia auftauchte und aus sechs Metern zum 3:2 vollendete (86.).
Nun flippte der komplette Borussia-Park aus - es war eine unglaubliche Stimmung. Und die Mannschaft ließ sich in den letzten Minuten den Sieg nicht mehr nehmen, auch wenn Darmstadt am Ende mit Mann, Maus und Torwart stürmte. Der VfL behielt im letzten Heimspiel nach einem wahnsinnigen Kampf die drei Punkte im Borussia-Park und überwintert auf dem 4. Tabellenplatz.
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