Oscar Wendt - Bereit für die Champions League? Je öfter, je besser von Marc Basten
Für Oscar Wendt ist das Jahr 2015 bisher die reinste Freude. Von der ungeliebten Rotations-Teilzeitkraft wurde der Schwede in der Rückrunde zum Marathon-Man. Mit erstaunlichen Resultaten.
Die Hinrunde verlief für Oscar Wendt alles andere als zufriedenstellend. Auf der laufintensiven Außenverteidigerposition legte Lucien Favre besonderen Wert auf die Rotation und so kam es, dass Wendt sich öfter auf der Bank wiederfand, als es ihm lieb war.
Wenn er spielte, machte er es nicht schlecht. Doch es wirkte immer so, als ob er etwas Anlauf brauche, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Wenn er so weit war, kam die nächste Auszeit. Vor der Winterpause trug ihm seine manchmal etwas phlegmatisch wirkende Spielweise sogar den Unmut der eigenen Fans ein.
In der Rückrunde kehrte sich das allerdings schnell um und Wendt avancierte gar zum Publikumsliebling. Im Januar gab er das Ziel aus, mehr spielen zu wollen und sagte deutlich: »Rotation ist gut, aber nicht für mich«.
Saß er in der Hinrunde noch in 7 Bundesligaspielen 90 Minuten auf der Bank, stand er in der zweiten Saisonhälfte nur im Derby gegen Köln nicht auf dem Platz. Ansonsten spulte er alle Pflichtspiele über die volle Distanz ab.
Dass der Schwede plötzlich unersetzlich war, lag nicht (nur) an seiner Leistung. Dominguez war öfter angeschlagen und wurde durch den Ausfall von Stranzl vermehrt in der Innenverteidigung gebraucht, so dass Wendt schon mangels Alternativen zum ‚Marathon-Man‘ mutierte.
Erstaunlich, dass Wendt sich im Verlauf der Rückrunde der Dauerbelastung zum Trotz immer mehr steigerte. Je öfter er spielte, desto besser wurde er. Erst ganz am Ende traten ein paar Abnutzungserscheinungen auf, die er jedoch routiniert überspielen konnte.
Somit fällt die Saisonbilanz für den Schweden mehr als positiv aus. Mit Blick auf die Champions League ist er fraglos bereit. Mit Kopenhagen hat er dort schon gespielt und er ist aktuell wieder bei der schwedischen Nationalmannschaft. Im Oktober wird er 30, das ist Routine pur.
Bleibt abschließend die Frage, wie es für Wendt über das nächste Jahr hinaus weitergeht. Er startet in die fünfte Saison in Mönchengladbach, sein Vertrag läuft 2016 aus. Verlängerung oder ablösefreier Wechsel lauten die Optionen. Wie es aussieht, sind beide Seiten nicht abgeneigt, den Weg gemeinsam weiterzugehen.
Ein gutes Jahr - Oscar Wendt (Foto: Team2 Sportphoto)
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