Fortuna Köln: Erfolgsgeschichten aus der Südstadt



Die bisherige Saisonbilanz kann sich sehen lassen. Als Aufsteiger recht mäßig in das Debüt-Jahr in der 3. Liga gestartet, legte Fortuna Köln im Herbst eine Erfolgsserie hin und konnte im Tabellen-Mittelfeld überwintern. Nach den jüngsten Siegen gegen Bielefeld (3:0) und Osnabrück (1:0) ist das Polster zur Abstiegszone mehr als luxuriös. Vor dem Gastspiel beim MSV Duisburg können die Kölner sogar Richtung Aufstiegszone schauen. Für die Fortuna ist diese Leistung schon eine kleine Erfolgsgeschichte.

Über Fortuna Köln gibt es ohnehin viele Geschichten zu erzählen. Die meisten beginnen mit dem früheren Präsidenten Jean Löring, der den Klub aus der Kölner Südstadt mit viel Engagement, ungewöhnlichen Entscheidungen und mehreren Millionen Mark Investment über Jahrzehnte im Profifußball verankert hatte. 1983 führte der Mäzen, den alle "de Schäng" nannten, "seine" Fortuna ins DFB-Pokalfinale gegen den Stadtrivalen 1. FC Köln (0:1).

Als legendär gilt Lörings Entscheidung, 1999 während der Halbzeitpause des Spiels gegen Waldhof Mannheim Trainer Toni Schumacher zu kündigen. Anschließend begründete der Boss: "Ich als Verein musste reagieren." Nach einem verlorenen Match soll Löring voller Wut auf den Spielbericht gekritzelt haben: "Alles gelogen!" Die folgende Stadionsperre habe er dann im Weihnachtsmann-Kostüm umgangen. Nach einer Talfahrt, die den Traditionsklub bis in die Mittelrheinliga führte, haben sich die Kölner vergangenen Sommer in der 3. Liga zurückgemeldet. Das Comeback soll nun mindestens mit dem Klassenverbleib vergoldet werden.

DER TRAINER Uwe Koschinat feierte mit dem Aufstieg in die 3. Liga den vorerst größten Erfolg seiner Trainer-Laufbahn. Der 42-Jährige ist seit 2011 an der Kölner Seitenlinie präsent, arbeitete zuvor unter anderem in Koblenz. In der Saison 92/93 bestritt Koschinat drei Zweitliga-Einsätze für den VfL Wolfsburg.

DER STAR Echte Stars gibt es keine im Kölner Kader, der vom Teamgeist lebt. Ein früherer Duisburger ist allerdings maßgeblich am Aufschwung der jüngeren Vergangenheit beteiligt. Keeper Andre Poggenborg, der in der Bundesliga-Saison 2005/06 auf der MSV-Bank saß, ist seit Jahren ein sicherer Rückhalt bei der Fortuna.

DIE GESCHICHTE 26 Jahre war Fortuna Köln fester Bestandteil der 2. Fußball-Bundesliga, für eine Saison spielten die Südstädter sogar erstklassig. Doch der Absturz konnte nicht verhindert werden. 2000 aus der 2. Liga abgestiegen, entging der Verein fünf Jahre später nur knapp der Insolvenz und trat bis 2008 in der Mittelrheinliga an. Mit viel Engagement aus dem Umfeld hat der Traditionsklub vergangene Saison den Aufstieg in die 3. Liga geschafft.

Quelle: MSV Duisburg Homepage