MSV wohnt im Trainingslager in Österreich zum Nulltarif


MSV-Aufsichtsrats-Chef Jürgen Marbach (links) beherbergt den Zweitliga-Kader von Trainer Gino Lettieri (Mitte) in Österreich.

Das Team des MSV Duisburg trainiert derzeit in den Kitzbühler Alpen. Die Zebra-Kicker schlafen in einem Hotel von Aufsichtsratchef Jürgen Marbach.

Einen Tag, bevor die Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg ihr Trainingslager in den Kitzbüheler Alpen aufschlugen, wurde im Koasastadion des SK St. Johann noch einmal Hand angelegt, um den Zebras optimale Bedingungen zu schaffen. „Die Österreicher haben die Rasenhalme gerne etwas länger. Bei uns in Deutschland wird auf kürzerem Grün gespielt. Also haben wir darauf gedrängt, den Rasen für die Trainingstage stutzen lassen“, erklärt MSV-Aufsichtsratschef Jürgen Marbach.

Der Touristikfachmann ermöglicht dem nach wie vor nicht auf Rosen gebetteten Zweitliga-Aufsteiger ein Trainingscamp zum Nulltarif. Marbach ist Besitzer des schmucken Hotels Kaiserfels, in dem Mannschaft, Trainer- und Betreuerstab bis zum 8. Juli Quartier bezogen haben.

Ukrainische U21 wohnte bereits im Kaiserfels

„Ich habe das Hotel 2011 gekauft und renoviert. Die Lage ist natürlich ganz besonders. Im nächsten Jahr wird eine Zehnergondel direkt am Hotel gebaut, schon in diesem Winter kommt eine Beschneiungsanlage. Man fällt förmlich vom Zimmer in die Skipiste“, so Marbach, der auch an der Skischule im Hotel beteiligt ist. In der Skisaison ist das Kaiserfels ausgebucht, die Sommerauslastung beträgt derzeit 60 Prozent. Vor dem MSV war bereits die ukrainische U-21-Nationalelf im Komplex untergebracht. Außerdem machte der österreichische Zweitliganeuling Austria Klagenfurt dort Station.

Ein separater Raum, der 50 Personen umfasst, steht dem MSV Duisburg im Hotel zur Verfügung. Marbach: „Dazu gibt es eine Etage, die komplett für die Profis reserviert wurde. Aus drei Zimmern haben wir die Betten herausgeräumt. Dort können die Physiotherapeuten ihre Massagen durchführen.“ Ein 15-x-7-Meter-Pool, fünf Beautykabinen und vier Saunen runden das Angebot ab. Marbach lacht: „In die Beautykabinen müssen unsere Profis nicht. Dafür vielleicht eher das Funktionsteam.“

Marder macht Marbach zu schaffen

Weniger amüsant findet Jürgen Marbach, was sich derzeit in seinem Domizil in St. Johann abspielt. Seit 2007 hat der ehemalige Wolfsburger eine Bleibe im Ort. Mit einem Untermieter hatte er allerdings so nicht gerechnet. „Ein Marder hat mir schon zweimal die Kabel am Auto durchgebissen. Jetzt ist er bis ins Haus vorgedrungen und wurde sogar aggressiv, als er mich sah. Das Tier schreit mit einer Lautstärke von 80 Dezibel.“ Marbach hat sich von einem Jäger zwei Fallen besorgt, um der Plage Herr zu werden.

derwesten.de