Der MSV hat großen Torhunger und wenige Erkenntnisse


Ernsthaft geprüft wurde der MSV Duisburg freilich auch beim TV Voerde nicht.

Mit dem 14:0-Sieg in Voerde endete ein erster MSV-Testspielreigen, dessen sportliche Aussagekraft gegen Null tendiert. Der Zweitligist erzielte in vier Spielen 47:0 Tore. Im Trainingslager wird es deutlich ernster.

Thomas Kempe saß am Samstag auf der VIP-Terrasse des TV Voerde, tunkte sein Brötchen in die Currywurst-Sauce und erzählte von alten Zeiten. Kempes Stern ging 1979 an der Rönskenstraße auf. Als A-Jugendlicher des TV Voerde durfte er damals ein Probetraining beim MSV Duisburg bestreiten – der Start einer Bundesliga-Karriere mit 391 Spielen. Ein „neuer“ Kempe war für den MSV am Samstag nicht zu finden. Der Zweitliga-Aufsteiger besiegte den A-Kreisligisten vor 2500 Zuschauern mit 14:0 (5:0).

Am Montag beginnt für die Zebras die nächste, wichtige Phase im Rahmen der Saisonvorbereitung. Um 14.15 Uhr fliegt die Mannschaft heute von Düsseldorf nach München. Von dort geht es mit dem Teambus weiter nach Tirol. Bis zum 8. Juli beziehen die Zebras ihr Trainingslager in St.Johann.

Hajri schon wieder im Lauftraining

Enis Hajri, der nach seinem Nasenbeinbruch und der Operation bereits wieder Laufeinheiten absolvierte, wird im Flieger sitzen. Neuzugang Andreas Wiegel wird erst heute Vormittag in der Buchholzer Unfallklinik nach einer Untersuchung grünes Licht erhalten. Der Ex-Erfurter überdehnte am Samstag bei einer harmlosen Aktion sein Knie. Gestern gingen die Verantwortlichen davon aus, dass Wiegel heute mit nach Österreich reisen kann. Pierre De Wit bleibt zu Hause, er unterzieht sich am Mittwoch einer Leistenoperation in Berlin.

Mit dem 14:0-Sieg in Voerde endete ein erster Testspielreigen, dessen sportliche Aussagekraft gegen Null tendiert. Der Zweitligist erzielte in vier Sielen 47:0 Tore. Dass Neuzugang Stanislav Iljutcenko in diesen Partien zehn Tore markierte, kann ein gutes Zeichen sein – muss es aber nicht. Dass Thomas Bröker gerade einmal auf einen Treffer kam, kann ein schlechtes Zeichen sein – muss es aber auch nicht.

Viel wichtiger aus Vereinssicht war es in den letzten Tagen, an der Basis Präsenz zu zeigen. 1200 Zuschauer in Wanheimerort, 1800 in Neuenkamp und am Samstag 2500 in Voerde – der MSV dankte so vielen Fans, die den Zebras auch während der Saison die Stange halten.

Im Trainingslager wird es nun etwas ernster, auch wenn gegen Gastgeber SK St. Johann am 6. Juli ein weiteres Preisschießen zu erwarten ist. Die Testspiele gegen den albanischen Meister KF Skenderbeu am Mittwoch und gegen Slavia Prag am 5. Juli werden hingegen mehr Aufschlüsse geben. Nach der Rückkehr aus Österreich dürfte sich dann in den Spielen gegen den VfL Bochum (11. Juli) und gegen den FC Porto (18. Juli) die Startelf für den Ligaauftakt gegen Kaiserslautern herauskristallisieren.

MSV hat schon über 6000 Dauerkarten verkauft

Bis dahin kann sich personell noch etwas tun. Sportdirektor Ivica Grlic hält es für möglich, dass im Trainingslager Testspieler zum Kader hinzustoßen werden. Cheftrainer Gino Lettieri, der am Samstag beim Spiel in Voerde wegen einer privaten Verpflichtung fehlte, sieht noch Bedarf im defensiven Mittelfeld. Allerdings sind die finanziellen Spielräume für den MSV derzeit noch begrenzt. Nur wenn Spieler wie Sascha Dum oder Matthias Kühne, denen der Klub keine Steine in den Weg legen will, neue Arbeitgeber finden, könnte sich noch etwas bewegen.

Derweil knackte der MSV am Wochenende die nächste Marke beim Dauerkartenverkauf. Mittlerweile haben sich über 6000 Fans ein Saisonticket gesichert. In der letzten Saison verkaufte der MSV 6675 Dauerkarten. Die Altkunden haben noch bis morgen Gelegenheit, ihre Stammplätze für die kommende Saison zu buchen. Am Mittwoch gehen diese Karten in den freien Verkauf.

derwesten.de