MSV-Coach Lettieri wartet weiter auf grünes Licht für Obinna


Martin Dausch beißt trotz Kniebeschwerden auf die Zähne und soll das Duisburger Spiel mit Ideen füttern.

Gegen Braunschweig drücken den MSV Personalsorgen. Bei Victor Obinna fehlt eine Unterschrift. Mit dem Georgier Giorgi Chanturia wird noch verhandelt.

Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Zur Veranschaulichung, was letztlich fehlt, damit Victor Obinna endlich für den MSV Duisburg in der 2. Fußball-Bundesliga auflaufen kann, griff sich Zebracoach Gino Lettieri ein Blatt Papier. Darauf hatte sich Pressesprecher Martin Haltermann einige Infos rund um das Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am Mittwoch (17.30 Uhr/bei uns im Live-Ticker) notiert.

Lettieri wendete den Din-A-4-Zettel, nahm einen Kugelschreiber und simulierte eine schnelle Unterschrift. „Das“, meinte der 48-Jährige, „das müssen die Russen nur machen. Und dann wäre alles klar für uns.“ Eine Sekundensache trennt Obinna von seinem Debüt für den Tabellenletzten. Theoretisch könnte der Nigerianer am Mittwoch sein Trikot überstreifen, wenn in Russland eine Minute vor Anpfiff der erforderliche Handgriff ausgeübt wird. Da aber im Zebralager die Skepsis überwiegt, wird der neue Hoffnungsträger wohl erneut Eindrücke auf der Tribüne sammeln und darauf hoffen, dass er am Samstag bei Union Berlin endlich Gas geben kann. Dann wohl mit einer vorübergehenden Spielgenehmigung durch die DFL.

MSV will "mit aller Macht den ersten Dreier"

Auch der zweite potenzielle Sturm-Hoffnungsträger Giorgi Chanturia ist gegen Braunschweig kein Thema. Kann er auch gar nicht sein, da bis gestern kein Vertrag unterschrieben wurde. Im Hintergrund verhandelt Manager Ivica Grlic weiter mit dem begehrten 22-Jährigen, der dem Vernehmen nach auch andere Angebote auf dem Tisch liegen hat. Da mit Kevin Scheidhauer (Oberschenkel-Beschwerden), Andreas Wiegel (Kreuzbandriss), Zlatko Janjic (Wadenfissur), Thomas Bröker (Eingriff am Rücken) und Simon Brandstetter (Knöchelbruch) eine ganze Offensivabteilung das Lazarett bevölkert, stellt sich die vorderste Linie von selbst auf.

Kingsley Onuegbu soll gegen seinen Ex-Klub Braunschweig für Gefahr sorgen, dazu dürfte Stanislav Iljutcenko erneut Starterlaubnis erhalten. Martin Dausch, dessen Knie seit Wochen zwickt, soll Ideen aus dem Mittelfeld liefern. „Wir wollen mit aller Macht den ersten Dreier holen“, tritt Gino Lettieri die Flucht nach vorne an. Dabei kommt es dem Deutsch-Italiener nicht darauf an, „ob es schön oder nicht schön aussieht. Das ist völlig egal.“

MSV-Coach Lettieri gibt sich betont ruhig

Um die Niedersachsen zu knacken, muss sich der MSV allerdings mehr einfallen lassen als nur Kampf und Leidenschaft. Die vergangenen vier Partien endeten für die Gelb-Blauen ohne Gegentor. „Braunschweig hat sich gut verstärkt und ist über Jahre zusammengewachsen“, sagt Lettieri, „man sieht, was für ein Potenzial in der Mannschaft steckt. Die Eintracht hat in den vergangenen Partien gezeigt, dass sie eine Macht ist.“

Was dem Duisburger Kaderleiter Mut macht, ist die Tatsache, „dass wir in den letzten Spielen auf Augenhöhe agiert haben oder sogar einen Tick besser als der Gegner waren.“ Von Diskussionen, die sich angesichts der dramatischen Personalsituation ohnehin erübrigen, lässt sich Lettieri überhaupt nicht beeindrucken. „Ich bin ganz ruhig und konzentriere mich auf meine Aufgabe beim MSV. Ich versuche den Jungs zu helfen und den Druck wegzunehmen. Ich sehe hier ein engagiertes Team. Was fehlt, sind Tore.“

derwesten.de