Beim MSV wächst nach jüngsten Negativ-Schlagzeilen der Druck


Ein nachdenklicher MSV-Trainer: Für Gino Lettieri kommt die aktuelle Phase nicht überraschend.

Nach der Niederlagen-Serie hofft der MSV Duisburg auf den ersten Erfolg. Trainer Gino Lettieri demonstriert vor dem Bielefeld-Spiel Gelassenheit.

Ruhe – ein schönes Wort. Beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg ist es mehr eine Vokabel der Sehnsucht. Niederlagen-Serie, Banner-Skandal, Verletztenmisere – die Dinge könnten für den MSV Duisburg besser laufen. Trainer Gino Lettieri weiß, dass vom Ausgang des Spiels gegen Mitaufsteiger Arminia Bielefeld am Sonntag viel abhängen wird. Der 48-Jährige gab sich am Mittwoch beim Wochentrainingsauftakt demonstrativ gelassen: „Ich bin innerlich ganz ruhig. Ich habe vorher gesagt, dass diese Phase kommen würde.“

Auch Geschäftsführer Bernd Maas mahnt zur Besonnenheit und schließt Kurzschlussaktionen aus: „Es ist wichtig, dass wir die Ruhe behalten. Ein bisschen Kredit haben wir noch. Ich gehe nicht davon aus, dass unsere Anhänger beim ersten Fehlpass pfeifen.“

MSV-Coach Lettieri nimmt sein Team in Schutz

Vor dem Bielefeld-Spiel will Maas gegenüber der Mannschaft Zurückhaltung an den Tag legen: „Es ist nicht so, dass wir als Chefetage jetzt auf den Tisch hauen müssen, um bei den Spielern den Blick zu schärfen. Es ist grundsätzlich zu früh, um nervös zu werden.“ Maas erinnert an die letzte Saison, als die Zebras nach einem verpatzten Auftakt am dritten Spieltag in Mainz den ersten Sieg einfahren konnten.

Gino Lettieri wollte am Mittwoch, vier Tage nach dem Pokal-Debakel gegen Schalke 04, nicht komplett den Stab über seine Mannschaft brechen. „Ich habe alle Pokalspiele im Fernsehen verfolgt. Schalke und Borussia Mönchengladbach in der zweiten Halbzeit waren die beiden einzigen Mannschaften, die Vollgas gegeben haben. Schalke wollte von der ersten bis zur letzten Minute.“

Dausch gibt sich zuversichtlich

Auch in der Nachbetrachtung zum Pokalspiel sprach Lettieri Dinge an, die sein Team schon in den Ligaspielen gegen Kaiserslautern und Bochum in Schwierigkeiten brachten. „Wir sind mental noch nicht auf der Höhe, um Situationen auf dem Platz schnell zu erkennen“, so Lettieri. Dass der MSV mit elf Gegentreffern in drei Pflichtspielen allmählich zur Schießbude avanciert, gefällt dem Coach gar nicht: „Das bin ich nicht gewohnt.“ Dabei lobte Lettieri sogar Außenverteidiger Rolf Feltscher: „Sein Gegenspieler Choupo-Moting kam doch kaum an ihm vorbei.“ Ob Feltscher am Sonntag wieder auf seine Stammposition auf der rechten Seite zurückkehren wird, ließ Lettieri allerdings offen: „Wichtig ist, dass Rolf derzeit sehr stabil ist.“

Für das Spiel gegen Bielefeld stehen dem Trainer immerhin ein paar Alternativen mehr zur Verfügung. Tim Albutat ist nach überstandener Magen-Darm-Infektion wieder fit, und auch Martin Dausch ist zuversichtlich, trotz seiner Meniskusprobleme wieder dabei zu sein: „Auch wenn es noch leichte Probleme gibt, wird es klappen.“

derwesten.de