MSV-Gegner im Check: Bochumer Euphorie nach perfektem Start



Viel besser hätte der Saisonstart für den VfL Bochum kaum verlaufen können. Zum Auftakt konnte unser Revier-Nachbar am vergangenen Wochenende direkt das Match beim Erstliga-Absteiger SC Paderborn gewinnen. Ein von Paderborns Abwehrspieler Uwe Hünemeier abgefälschter Kopfball des Bochumer Zugangs Janik Haberer (62. Minute) ebnete in der Benteler-Arena den Weg zum 1:0-Sieg der Gäste. Damit bestätigten die VfL-Profis den positiven Eindruck aus den Testspielen der Vorbereitungsphase.

Verständlich, dass die Euphorie in Bochum nach dem Auftaktsieg weiter gestiegen ist und der VfL mit einem Erfolg im Heimspiel am Samstag (13.00 Uhr) gegen die Zebras seinen Top-Start ausbauen will. "Wir müssen konstantere Leistungen als im Vorjahr bringen", fordert VfL-Trainer Gertjan Verbeek, dessen Team im Vorjahr einige Leistungsschwankungen zeigte und deshalb lange um den Klassenverbleib zittern musste.

Das soll sich diese Saison nicht wiederholen - und das Potenzial ist vorhanden. Bochum spielt unter Verbeek strukturiert in der Defensive und erarbeitet sich im Angriff Torchancen. "Die Jungs verstehen immer besser, wie sie spielen sollen", meint Verbeek. Die drei Punkte zum Auftakt sollen der erste Lohn gewesen sein. "So stellt man sich einen guten Start vor. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft überzeugt haben", meinte Torschütze Haberer nach dem Coup in Paderborn.

Das Derby zwischen Duisburg und Bochum hat Tradition. Bereits in der legendären Oberliga-West standen sich MSV und VfL gegenüber. Seit der Einführung des Profifußballs anno 1963 gab es in Bundesliga, 2. Liga und DFB-Pokal insgesamt 46 Pflichtspiele zwischen Duisburgern und Bochumern. Die Zebras weisen hierbei eine negative Bilanz auf. 13 dieser Partien konnte Duisburg gewinnen, 17 Mal ging der MSV als Verlierer vom Platz. Bei seinem bislang letzten Auftritt in Bochum holte der MSV durch einen späten Treffer des heutigen Bochumers Timo Perthel ein 2:2.

Fußballer, die für Duisburg und Bochum aktiv waren, gibt es einige. Der prominenteste Name ist wohl MSV-Legende Werner „Eia“ Krämer, der von Duisburg über Hamburg zurück ins Revier nach Bochum wechselte. Die Bochumer Legende Lothar Woelk ging in seinem Karriere-Herbst hingegen zum MSV und schaffte 1991 mit den Zebras den Aufstieg in die Bundesliga. Auch Peter Peschel, Peter Közle, Pavel Drsek, Philipp Bönig, Filip Trojan und viele mehr trugen schon die Trikots beider Vereine.

DER TRAINER Gertjan Verbeek arbeitet seit dem 1. Januar 2015 in Bochum und hat den VfL wieder auf Erfolgskurs gebracht. Der Niederländer konnte sich schon einen Ruf als Taktikexperte erarbeiten. Bochum rettet er vergangene Saison vor dem drohenden Abstieg. Seine erste Trainerstation in Deutschland war zuvor Nürnberg. In seiner Heimat betreute er unter anderem schon den SC Heerenveen, Feyenoord Rotterdam und AZ Alkmaar.

IM RAMPENLICHT Simon Terodde stammt aus der Nachwuchsabteilung des MSV und absolvierte 2008 zwei Zweitligaspiele im Zebra-Dress. Terodde entschied sich dann aber, bei anderen Klubs durchzustarten. Beim Bundesligisten 1. FC Köln war ihm das zunächst nicht richtig gelungen, in der 2. Liga konnte er für Union Berlin und mittlerweile den VfL Bochum inzwischen 39 Tore erzielen.

DIE GESCHICHTE Einst wurden die Bochumer als die „Unabsteigbaren“ bezeichnet, viele Abstiege später ist aber sogar der Nimbus dahin, nach einem Abstieg direkt wieder aufzusteigen. Zwei Pokalfinals (1968 und 1988) und die Teilnahme am UEFA-Pokal gehören zu den Highlights der Bochumer Vereinsgeschichte. Wie der MSV ist auch der VfL ein „Fahrstuhlverein“ und immer in der Lage, nach Rückschlägen wieder aufzustehen.

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