Rätselraten bei Lettieri



Die Hoffnung auf die Trendwende hat in Duisburg einen bitteren Rückschlag erhalten.

Nach dem ersten Saisonsieg über Paderborn glaubten die Zebras fest daran, den Bock im Abstiegskampf endlich umstoßen zu können. Doch Heidenheims 19-jähriger Youngster Tim Skarke machte dem MSV mit seinem „goldenen Tor“ einen Strich durch die Aufholjagdsrechnung.

Die unnötige 0:1 (0:0)-Niederlage beim 1. FC war zudem die achte Pleite im elften Meisterschaftsspiel. Unnötig war sie deshalb, weil die Meidericher nach der überstandenen Drangphase der Hausherren das Spiel drehten und selbst mehrfach die Chance zur Führung hatten. Beispielsweise hätte „Dennis Grote das 1:0 machen können, doch zum Glück hat uns Jan Zimmermann mit einer tollen Parade vor dem Rückstand gerettet“, lobte Heidenheims Robert Leipertz, der Skarkes erstes Bundesliga-Tor vorbereitete, seinen Keeper.

Unnötig war die Niederlage auch aus einem anderem Grund. Obwohl die Duisburger bis kurz vor Schluss stark verteidigten, passte im entscheidenden Moment nichts zusammen. „Leider kassierten wir ein Gegentor, das so nicht geht“, ärgerte sich Gino Lettieri maßlos über die Unordnung in der Defensive. Sowohl Rolf Feltscher als auch der eingewechselte Giorgi Chanturia fühlten sich trotz klarer Zuteilung nicht für den völlig freistehenden Siegtorschützen verantwortlich. Lettieri war sauer: „Wie man so schlecht bei einem Einwurf stehen kann, ist mir jetzt noch rätselhaft. Es ist sehr bitter, denn hier hätten wir einen Punkt mitnehmen können.“

Das wusste auch Heidenheims Coach Frank Schmidt, der im vierten Duell mit Lettieri erstmals gegen den 48-Jährigen gewinnen konnte: „Wenn wir aus unseren guten Chancen zu Beginn ein Tor gemacht hätten, wäre es leichter gewesen. Doch so wurde der MSV immer gefährlicher und hätte das 1:0 auch selbst erzielen können. Was dann aber passiert ist, war großartig. Wir haben den Kopf oben behalten, an den Sieg geglaubt und Moral gezeigt. Hut ab.“

Ein Fazit, das auch die Duisburger gerne gezogen hätten, doch sie müssen sich (mal wieder) mit Durchhalteparolen begnügen. Ein Zustand, der an den Nerven zehrt, weshalb auch die Diskussionen um Lettieri wieder losgehen. „Natürlich sind wir enttäuscht“, redete Präsident Ingo Wald nicht um denn heißen Brei herum: „Aber der Ball liegt bei Ivica Grlic. Erst wenn er sich äußern würde, wird auch im Präsidium diskutiert.“ Doch der Sportdirektor steht nach wie vor hinter seinem Coach.

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