MSV Duisburg will den Australier James Holland verpflichten


James Holland (re.), hier im Duell mit Rapid Wiens Steffen Hofmann, bringt internationale Erfahrung mit. Der Mittelfeldspieler zählte zum australischen WM-Kader in Brasilien.

Der MSV Duisburg will sich weiter verstärken. Als Kandidat wird der australische WM-Teilnehmer James Holland fürs defensive Mittelfeld gehandelt.

Bei der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Zweitligastart am Freitag (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Kaiserslautern hielt Duisburgs Manager Ivica Grlic den Ball gewohnt flach. Auf die Frage, wann der neue Sechser beim MSV an Bord klettert, meinte Grlic: „Ich bin nicht der Mensch, der in Aktionismus verfällt. Wir sind auf dieser Position auf der Suche. Ob es bis Freitag passiert oder erst nächste Woche, lasse ich offen.“

Die Sportredaktion erfuhr aus Wien, dass der Australier James Holland das Vakuum im defensiven Mittelfeld der Meidericher ausfüllen soll. Ein Känguru für die Zebras! Holland absolvierte für Austria Wien 105 Spiele in der Österreichischen Bundesliga, stand davor bei AZ Alkmaar und leihweise bei Sparta Rotterdam in den Niederlanden unter Vertrag.

James Holland bestritt bisher 15 Länderspiele

Der 26-Jährige zählte zum Kader der australischen Nationalmannschaft, die 2014 bei der Weltmeisterschaft in Brasilien in Gruppe B punktlos ausschied. Holland kam weder gegen Chile (1:3), noch gegen die Niederlande (2:3) oder Spanien (0:3) zum Einsatz. Bisher stehen für den Balljäger 15 Länderspiele für die „Socceroos“ zu Buche.

James Hollands Marktwert wird laut transfermarkt.de auf aktuell 1,25 Millionen Euro taxiert. Österreichische Fußballexperten charakterisieren den beidfüßigen Abräumer als coolen Typen, der einem deutschen Zweitligisten durchaus helfen kann. Sobald der Deal mit Holland eingefädelt ist, beginnt der Integrationsprozess in Duisburg.

Gino Lettieri: Geduld ist erforderlich

Mehrere Wochen dürfte es in Anspruch nehmen, bis der Mann aus Sydney alle Abläufe verinnerlicht und sich an die Anforderungen in der neuen Spielklasse angepasst hat. Gino Lettieri ließ am Mittwoch bereits durchblicken, dass auf jeden Fall Geduld erforderlich ist, bevor alle Puzzleteile passen: „Es ist nicht so, dass wir Maradona verpflichten. Der Spieler, der zu uns kommt, muss sich erst an die neue Liga gewöhnen.“

Mit James Holland haben die Duisburger durchaus einen Star an der Angel. Ob der Mittelfeldspieler, der laut Medienberichten vor wenigen Wochen noch mit einem Schweiz-Wechsel liebäugelte, die Erwartungen erfüllen kann, wird sich zeigen. Mit der Holland-Personalie sind noch längst nicht alle Trainerwünsche abgehakt. „Am liebsten“, lachte der 48-Jährige gestern, „würde ich zwei neue Spieler nehmen. Natürlich möglichst schnell.“ Auch Ivica Grlic lachte mit, weiß aber, wie eng der monetäre Rahmen gestrickt ist. „Dass wir auf die Finanzen schauen müssen, ist ja nichts Neues.“

MSV will weiter Weg mit Perspektivspielern gehen

So bekräftigte Grlic bei der Gelegenheit noch einmal, warum der MSV den Weg mit mehreren Perspektivspielern gehen muss. „Wir haben versucht, Spieler zu holen, die hier den nächsten Schritt machen können. Julian Koch, Sefa Yilmaz oder Olcay Sahan kamen auch als junge Leute nach Duisburg und haben dann ihren Weg gemacht.“ Neben Perspektive geht es für den MSV aber auch ums Überleben. Und dabei soll Holland helfen.

derwesten.de