Fans feiern Saisonstart vor Arena



Die MSV-Fans können den Beginn der zweiten Liga kaum erwarten. Beim Fanfest vor der Arena stimmten sie sich schon einmal auf das Eröffnungspiel ein.

Spannung, Freude, Zufriedenheit. Das Glück ist den MSV-Fans aus dem Gesicht zu lesen.Der Schal wird passend zur Duisburg-Hymne in die Höhe gehalten, die Stimmbänder schon einmal auf den Ligastart nächste Woche vorbereitet.

Zwei Jahre zuvor: Hängende Köpfe, Tränen, die über die Wangen laufen, Wut, Zorn und Verzweiflung. Der Zwangsabstieg in die 3. Liga steht fest, das Ende eines Traditionsvereins wird in Frage gestellt. Vor der Arena versammeln sich die Zebra-Anhänger, um gemeinsam zu begreifen versuchen, was geschehen ist. Niemand kann in dieser schwierigen Situation so recht glauben, dass es eines Tages wieder bergauf gehen kann.

Gleicher Ort, zwei Jahre später: Das Aktionsbündnis „Streifen zeigen“, lud zum Fanfest vor die Arena ein – zur Einstimmung auf die zweite Liga. Die Zebras sind zurück. „Der MSV lebt“, gröhlt Vorstandsmitglied Robert Phillips in das Mikrofon. Tosender Applaus. „Ohne euch, die Fans, hätten wir die Hölle nicht überlebt“, fügt er sichtlich gerührt hinzu.

Rund 500 Anhänger haben sich trotz Regenwetters auf den Weg gemacht um Streifen zu zeigen. Einer von ihnen ist Thomas Sass. Er freut sich auf die Rückkehr in die zweite Liga: „Jetzt treffen wir wieder auf Traditionsklubs. Gegen Bochum oder Düsseldorf zu verlieren, tut mehr weh als gegen Sandhausen“, schmunzelt Sass. Vor zwei Jahren stand er auf dem gleichen Fleck. „Damals waren die Emotionen viel stärker als heute“, erinnert er sich an die turbulente Zeit zurück.

Eine Zeit, die Duisburg zusammengeschweißt hat. Die Zebra-Fans wurden aktiv, unterstützen ihren Verein wo es nur ging. „Das, was ihr auf die Beine gestellt habt, ist einfach großartig, nein, phantastisch“, freut sich Phillips über die Fan-Aktionen der vergangenen Zeit: „Der Fanmarsch, der leergerkaufte Fanshop und die Unterstützung in soziale Projekte – ihr gebt alles, ihr seid einmalig, ihr seid Vorbild.“

Jeder Duisburger hat noch immer die Bilder des Zwangsabstiegs vor Augen, doch der Stolz über die schnelle Rückkehr in Liga zwei überschattet die Erinnerungen an die Vergangenheit. „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, ermutigt Phillips die Meute. Zum Abschied stimmt Sänger Dagmar Albert Horn die MSV-Hymne an. Die Liedzeile „Unser Blick geht nach vorne, aber auch mit Stolz zurück, von uns wartet keiner auf sein Glück“, hat auf einmal eine ganz tiefgründige Bedeutung.

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