Stürmer Kingsley Onuegbu glaubt beim MSV an die Wende


Stürmer Kingsley Onuegbu erhielt das Vertrauen des neuen Trainers und stand in der Startaufstellung. Der King glaubt nun an die Wende: „Ich bin sehr zuversichtlich.“

Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen den Bundesliga-Absteiger SC Freiburg schöpft der MSV Duisburg im Abstiegskampf der 2. Bundesliga Mut.

Als Co-Trainer des MSV Duisburg trug Ilia Gruev früher Trainingsklamotten, als Chefcoach trat der Bulgare am Samstag mit Jeans, Hemd, Pullunder und Allwetterjacke an. Kleider machen Trainer. Gruev freute sich, dass sein Debüt gegen den SC Freiburg und dessen Fußball-Lehrer Christian Streich erfolgreicher verlief als vor dreieinhalb Jahren. „Damals verlor ich in meinem ersten Spiel als Assistent von Krassimir Balakov beim 1. FC Kaiserslautern gegen Christian. Ich bin froh, dass sich das nicht wiederholte“, so Gruev nach dem 1:1 (1:0) gegen den Bundesliga-Absteiger.

Gruev wollte nach dem Trainerwechsel innerhalb der Mannschaft nicht alles durcheinander wirbeln. Die Überraschungen hielten sich in Grenzen. Kingsley Onuegbu durfte wieder von Beginn an stürmen, mit Victor Obinna war eine zweite Offensivkraft im Einsatz.

Natürlich: Die auffälligste Veränderung war der Einsatz von Thomas Bröker auf der Außenbahn. Bröker bedankte sich mit dem Tor zum 1:0 auf Vorarbeit von Victor Obinna (42.). Auffallend war zudem, dass der als „georgischer Messi“ gepriesene Giorgi Chanturia gar nicht zum Einsatz kam. Als Gruev in der 66. Minute Bröker vom Platz nahm, kam Kevin Scheidhauer – und nicht Chanturia.

Bajic warf vor dem Spiel das Handtuch

Die Veränderung in der Abwehrkette hatte sich Gruev hingegen nicht ausgesucht. Erst unmittelbar vor dem Anpfiff warf Kapitän Branimir Bajic das Handtuch. Der Bosnier klagte über Rückenbeschwerden, die in den Oberschenkel ausstrahlten. So übernahm Steffen Bohl kurzfristig die Kapitänsbinde und den Platz in der Innenverteidigung. Im nächsten Spiel wird Gruev die Abwehr erneut umstellen müssen: Thomas Meißner kassierte die gelb-rote Karte und ist für das Derby in Düsseldorf nun gesperrt. Bajic unterzieht sich heute einem MRT.

Onuegbu: „Das weckt Hoffnung“

Der MSV ging „mit einem positiven Gefühl“ in die Partie, wie es Mittelfeldspieler Tim Albutat später beschrieb. Das Team kämpfte um jeden Ball, den der Favorit aus dem Breisgau für Zweitliga-Verhältnisse zunächst perfekt zirkulieren ließ. Torwart Michael Ratajczak konnte sich in der Anfangsphase mehrfach auszeichnen.

Mit dem Führungstreffer stellte der MSV das Geschehen zu einem großen Teil auf den Kopf und brachte Freiburg damit aus dem Konzept. Mit etwas Glück hätten die Gastgeber nach dem Seitenwechsel nachlegen können. Die größte Chance vergab Kevin Scheidhauer, der sechs Meter vor dem Tor zum Flugkopfball ansetzte, aber den Ball nicht traf.

Es liegt in der Natur der Sache, dass beim MSV am Samstag nicht alles rund lief. Rolf Feltscher war auf der rechten Abwehrseite ein Unsicherheitsfaktor. James Hollands Fehlerquote im defensiven Mittelfeld war hoch. Es passte ins Bild, dass beide Spieler beim Freiburger Ausgleichstreffer Abstimmungsprobleme hatten.

Das Team will den frischen Schwung nun nutzen. Kingsley Onuegbu: „Wir haben alles gegeben. Das weckt Hoffnung. Ich bin sehr zuversichtlich.“

derwesten.de