"Wir glauben an uns!"



Das Stühlerücken hat beim MSV Duisburg bereits begonnen.

Normalerweise sitzt Gino Lettieri bei den Pressekonferenzen vor dem Spieltag zwischen Pressesprecher Martin Haltermann und einem Spieler in der Mitte. Vor dem wichtigen Match am Samstag, 29. August, gegen Fürth hat er aber die Sitzordnung aufgebrochen und sich aus Platzgründen plötzlich rechtsaußen postiert.

Die öffentlich geführten Spekulationen, dass er im Falle einer erneuten Niederlage in der nächsten Wochen vielleicht ganz außen vor ist, lassen ihn allerdings kalt: „Die ganzen Diskussionen um meine Person interessieren mich nicht. Ich konzentriere mich ausschließlich auf das Training und darauf, dass wir uns vor allem im Offensivspiel verbessern. Das benötigt viel Kraft und Energie. Außerdem bin ich kein großer Leser, sondern eher jemand für Taten.“

Die müssen er und seine Mannschaft nach dem verkorksten Saisonstart gegen die „Kleeblätter“ auch endlich folgen lassen. Konkret bedeutet das: Die Defensive muss die haarsträubenden Patzer abstellen und nach vorne muss eine Idee erkennbar sein, um das brachliegende Offensivspiel zu beleben. „Beim KSC haben wir zwar gut gegen den Ball gearbeitet, aber zu wenig daraus gemacht“, kennt auch Kevin Wolze die Schwachstellen. Der Linksverteidger, der mit zwei Vorlagen bester Scorer ist, legt nach: „Trotzdem stimmt die Moral. Wir glauben an uns. Auch die Trainerdiskussion ist egal: Es kommt darauf an, was wir liefern. Gegen Fürth wollen wir uns verbessern und den ersten Dreier einfahren.“

Damit das Vorhaben gelingt, sei es wichtig, die Fans im Rücken zu haben. Lettieri, der bei den Anhängern kontrovers diskutiert wird, weiß das. Und er weiß auch, dass dafür erst einmal die Mannschaft gefordert ist: „Wir müssen die Fans hinter uns bringen, denn das ist in dieser Liga sehr wichtig. Aber wir müssen dafür den ersten Schritt machen und dem Publikum zeigen, dass wir wollen und Vollgas geben.“ Der 48-Jährige weiter: „Fürth hat eine sehr erfahrene Mannschaft, aber die gleichen Probleme wie wir. Bei ihnen läuft es auch noch nicht richtig. Das müssen wir ausnutzen.“

Wolze freut sich derweil auf das Wiedersehen mit Jürgen Gjasula und besonders Goran Sukalo: „Branimir Bajic hat noch einen sehr guten Kontakt zu Goran, deshalb weiß ich, was los ist. Auch wenn er eine enorme Qualität hat und vor allem in Zweikämpfen brandgefährlich ist, hoffe ich, dass er gegen uns spielen wird.“ Schließlich will Wolze seinem alten Lehrmeister zeigen, wie er sich entwickelt hat und mit einem erhofften Sieg dann auch die Spekulationen über ein mögliches Stühlerücken beenden.

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