0:0 - Bochum rettet in Duisburg einen Punkt über die Zeit


Der MSV mit Kevin Scheidhauer und der VfL Bochum um Patrick Fabian lieferten vor allem Kampf.

Der MSV Duisburg geht als Tabellenletzter der 2. Bundesliga in die Winterpause. Im Derby gegen den VfL Bochum kam der MSV nicht über ein 0:0 hinaus.

Ein Remis, das keinem hilft: 0:0 endete das Zweitliga-Revierderby zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Bochum. Der aktivere und zweikampfstärkere MSV spielte im und um den Strafraum zu ungestüm und zu ungenau. 15 Tore in 19 Spielen - das ist eine Schreckensbilanz. Deshalb geht der MSV als abgeschlagenes Schlusslicht in die Winterpause. Der diesmal schwache VfL bleibt Sechster. Nach dem Superstart mit fünf Siegen in Folge ist das eine Enttäuschung. Zu viele Punkte hatte der VfL verschenkt.

VfL-Trainer Gertjan Verbeek tauschte im Vergleich zum 2:0-Erfolg im Pokal-Viertelfinale bei 1860 München drei Spieler aus. Das hatte Änderungen auf vier Positionen zur Folge. Für Timo Perthel (Oberschenkelprobleme) rückte Innenverteidiger Malcolm Cacutalua ins Team. Felix Bastians übernahm für Perthel die linke Seite. Außerdem besetzte Verbeek mit Thomas Eisfeld (links für Marco Terrazzino) und Arvydas Novikovas (rechts für Onur Bulut) die offensiven Außenpositionen neu.

Zwei Änderungen gab's beim MSV Duisburg: Branimir Bajic kehrte nach abgesessener Gelb-Sperre für Thomas Meißner zurück, außerdem gab Kevin Scheidhauer für Kingsley Onuegbu den Einzelkämpfer im Sturm.

MSV und Bochum mit großen Problemen

Ob zwei oder vier Änderungen: Beide Mannschaften hatten in der ersten Hälfte große Probleme: mit dem Ball, mit dem Gegner, mit dem Rasen. Die Bochumer Leistung war so schwach wie das Geläuf: holprig und fehlerhaft. Verbeek korrigierte bereits nach 29 Minuten seine Taktik, brachte Bulut für den schwachen Novikovas - er hätte aber noch weitere Spieler auswechseln können. Chancen hatte der VfL nicht, nur zweimal wurde es gefährlich. Doch da brachten die Duisburger Steffen Bohl (10.) und James Holland (44.) mit riskanten Rückgaben ihr eigenes Tor ins Gefahr.

Doch wesentlich mehr brachte der bemühtere MSV in der Offensive vor 22.351 Zuschauern nicht zustande. Ein Freistoß von Zlatko Janjic, den VfL-Torwart Manuel Riemann nur mit Mühe abwehrte (27.), war die einzige starke Aktion der Zebras. Dass die Fans ihr Team trotzdem mit Applaus in die Kabine verabschiedeten, lag an der guten kämpferischen Leistung. Die Zebras gewannen mehr Zweikämpfe, holten sich sogar ab und an mit gelungenem Offensiv-Pressing den Ball. Ein Beispiel für die MSV-Harmlosigkeit: In der 40. Minute trieb Scheidhauer den Ball bei einem Konter auf der rechten Seite nach vorn, Dennis Grote war mitgelaufen und stand frei - doch Scheidhauers Querpass war zu steil. So stand es nach schwachen 45 Minuten 0:0.

Mehr Mut gefordert

Beide Trainer forderten von ihren Teams in ihren Halbzeitansprachen mehr Mut. Mit Erfolg, denn in den ersten 17 Minuten in der zweiten Hälfte geschah mehr als in der kompletten ersten Halbzeit. Bochums Stürmer Peniel Mlapa, der sonst nur auffiel, wenn er ins Abseits lief, scheiterte freistehend an Torwart Michael Ratajczak (47.), im Gegenzug stand Grote frei - doch auch er verzog. Nun ging es plötzlich hin und her - ja, es waren dieselben Mannschaften, die auf dem Rasen standen. Zunächst drückte der MSV: Kevin Wolzes Flanke konnte die Bochumer Abwehr nur mit Mühe abwehren (51.), Zlatko Janjic schlenzte den Ball knapp am Tor vorbei (58.). Dann waren die Bochumer dran: Felix Bastians (59.) und Onur Bulut (62.) jedoch schossen ebenfalls knapp daneben.

Das blieben die besten Minuten des Spiels. Bis zum Schlusspfiff bemühte sich der fleißige MSV um weitere Chancen, blieb aber zu ungefährlich. Fernschüsse von Stani Iljutcenko (76.) und Zlatko Janjic (84.) landeten in Riemanns Armen. Die Bochumer deuteten ihre Qualitäten lediglich an, bemühten sich aber ab der 65. Minute lediglich darum, den Punkt über die Zeit zu retten. Das gelang: Es blieb beim 0:0.

derwesten.de