Warum MSV-Neuzugang Bröker auf soziale Medien verzichtet


Stürmer Thomas Bröker zog sich im Dezember beim Auswärtssieg auf Schalke einen vierfachen Rippenbruch zu.

MSV-Neuzugang Thomas Bröker verzichtet auf Präsenz in sozialen Netzwerken und hat sich vor Jahren bei Facebook abgemeldet. Privates soll beim dreifachen Familienvater privat bleiben.

Die letzten Monate beim 1. FC Köln bezeichnet Thomas Bröker als „nicht so prickelnd.“ In der Krankenakte wurden ein vierfacher Rippenbruch, den er sich beim 2:1-Sieg auf Schalke zuzog, und Rückenprobleme vermerkt. Da sie während der Sommervorbereitung auftraten, verpasste der Offensivmann den Anschluss und musste sich mühsam herankämpfen.

Nur 84 Minuten durfte er insgesamt in der Fußball-Bundesliga ran. Dazu steht ein 65-minütiger Arbeitsnachweis bei der Regionalliga-Reserve des FC in der persönlichen Saisonstatistik des Angreifers. „Trotzdem habe ich einige Male in der Bundesliga gespielt. Das nimmt mir keiner mehr. Jetzt beginnt beim MSV Duisburg für mich ein neues Kapitel“, stellt Bröker klar.

Bei den Zebras will er Fahrt aufnehmen, kontinuierlich spielen und in der kommenden Spielzeit den Klassenerhalt schaffen . Eine Torquote kündigt der Routinier dabei nicht an. Bröker: „Ich halte nichts davon, irgendwelche Parolen rauszuhauen. Das hat noch niemandem geholfen.“

„Das habe ich mehrmals gehört“

Mit 173 Zweitligaeinsätzen zählt der 1,87-Meter-Mann zu den ganz erfahrenen Akteuren im Duisburger Kader. Die Einschätzung, dass auf den MSV die stärkste 2. Liga aller Zeiten wartet, entlockt ihm ein Schmunzeln. Bröker: „Das habe ich schon mehrere Jahre gehört. Natürlich hat diese Spielklasse Qualität. Ich könnte heute keine drei Teams nennen, die in der Tabelle ganz unten stehen.“ Und wen hat er als Topmannschaften auf der Rechnung? „Die Bundesligaabsteiger Paderborn und Freiburg, dazu Nürnberg, Fortuna Düsseldorf. RB Leipzig hat mit Millionen um sich geschmissen. Es gibt fünf, sechs Vereine, die ganz klar um den Aufstieg mitspielen. Für uns geht es um den Klassenerhalt und darum, uns in der 2. Liga zu etablieren.“

Thomas Bröker ist ein Typ, der über den Tellerrand hinausdenkt. Um einen fließenden Übergang von der Profikarriere ins „normale“ Berufsleben zu gewährleisten, hat der Ex-Ahlener im letzten Jahr ein BWL-Studium begonnen. Im Fußballgeschäft sieht sich Bröker in ein paar Jahren, wenn er die Schuhe an den Nagel hängt, nicht unbedingt. „Ich denke, dass ich eher etwas in der Wirtschaft mache. So ein Übergang, wie ihn Ivo Grlic beim MSV vom Spieler zum Manager geschafft hat, ist eher die Ausnahme. Und Spielerberater ist nicht das, was ich mir so vorstelle.“

Im Zeitalter des Gezwitschers und der sozialen Netzwerke schwimmt Bröker gegen den Strom. „Auf Facebook war ich mal, habe mich dort aber vor vier Jahren abgemeldet. Das ist nicht meine Welt. Manche stellen ihr ganzes Leben dort rein. Ich möchte meines privat halten.“

derwesten.de